Guarana ist dank seines hohen Gehalts an Koffein eine gute Alternative zu Kaffee und Tee. Doch die tropische Pflanze ist viel mehr als nur ein Wachmacher.
Ohne mehrere Tassen Kaffee, Tee oder anderer munter machender Getränke werden Sie den ganzen Tag nicht richtig wach und leistungsfähig? Vielleicht sollten Sie stattdessen einmal Guarana ausprobieren. Die Lianepflanze aus dem Amazonasgebiet hat einen höheren Koffein-Gehalt und ist bekömmlicher als Kaffee, da sie die Magenschleimhaut nicht so sehr angreift.
Außerdem soll die belebende Wirkung des enthaltenen natürlichen Koffeins länger anhalten als bei Kaffee, grünem Tee oder auch grünem Kaffee. Aufgrund des hohen Koffeingehalts sollte auch Guarana jedoch nur in geringen Mengen verzehrt werden.
Natürlicher Wachmacher
Die heimlichen Stars der Guaranapflanze sind die kleinen Samen, denn jeder Einzelne von ihnen beinhaltet 4 bis 8 % reines Koffein. Das ist mindestens zwei bis drei Mal so viel wie bei einer Kaffeebohne, die wiederum gerade einmal 1 bis 2,5 % Koffein aufweist. Im Gegensatz zu Kaffee wird das Koffein der Guarana erst nach und nach im Körper freigesetzt und behält somit seine Wirkung über einen deutlich längeren Zeitraum.
Die Wirkung des Guarani (Koffein) tritt zwar erst nach ca. 45 Minuten ein, ist jedoch auch erst nach 5 bis 9 Stunden vollständig wieder abgebaut. Durch die schonende und stückweise Freisetzung des Guarani gilt es als besser verträglich und magenschonender als Kaffee oder schwarzer Tee.
> Cold Brew: Mehr als nur kalter Kaffee

Mehr als ein Wachmacher: Wertvolle Inhaltsstoffe
Die Bewohner des Amazonasbeckens kennen die positive Wirkung der Guarana-Pflanze schon seit Jahrhunderten und nutzen Guarana-Pulver als Heilmittel und Nahrungsquelle. Neben dem enthaltenen Koffein liefern die Guaranasamen nämlich weitere wertvolle Inhaltsstoffe:
- Tannine, also Gerbstoffe mit antioxidativer Wirkung. Sie tragen zum Schutz der Haut bei
- Thephyllin: entzündungshemmende, bronchien- und gefäßerweiternde Wirkung.
- Theobromin: Pflanzenalkaloiden. Es hat eine ähnliche Wirkung wie Koffein. Es erweitert die Blutgefäße, gleichzeitig kann es Husten lindern.
- Saponine: Husten- und schleimlösend
- Mineralstoffe
Guarana hat nicht nur eine anregende Wirkung, sondern auch folgende Vorteile:
- Hilft gegen Stress
- Unterstützt die Ketose (Umwandlung von Fett in Energie)
- Natürliches Heilmittel gegen Blähungen, Durchfall und Wassereinlagerungen
- Natürliches Aphrodisiakum
- Unterstützt die mentale Leistungsfähigkeit
- Blutverdünnende Wirkung
- Regelt den weiblichen Zyklus und hilft gegen Regelbeschwerden
- Positiver Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System
- Natürliches Schmerzmittel gegen Kopfschmerzen und Migräne
- Verhindert Heißhungerattacken und dämpft das Hungergefühl
Nebenwirkungen von Guarana
Bei allen positiven Eigenschaften hat auch Guarana Nebenwirkungen, die vor allem auf die hohe Menge an Koffein zurückzuführen sind. Sie treten in der Regel nur bei einer zu hohen Dosierung von 20 g ein. Schwangere, stillende und Menschen mit Bluthochdruck sollten kein Guarana zu sich nehmen.
- Schlaflosigkeit
- Zittern
- Starkes Herzklopfen
- Bluthochdruck
- Angstzustände
- Innere Unruhe
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Durchfall
> Koffein verstellt die innere Uhr

In welcher Form kann Guarana zugeführt werden?
Guarana ist heutzutage in verschiedenen Formen erhältlich. Am häufigsten wird es in Form von Pulver, Kapseln oder Tabletten zugeführt. Es gibt aber auch eine Reihe von Guarana-Produkten, in denen der natürliche Pflanzenextrakt enthalten ist. Das Bekannteste sind wohl Energy-Drinks, also Getränke mit aufputschender Wirkung.
Aber auch Schokolade, Fruchtriegel, Säfte oder Kakaos werden inzwischen mit Guarana-Pulver angereichert. Natürlich kann eine Guarana Nuss auch roh verzehrt werden. Aufgrund des sehr bitteren Geschmacks ist davon jedoch abzuraten.
> Energydrinks: Wachmacher mit Risiko
> Taurin – Was hat es mit dem vermeintlichen Energybooster auf sich?
Guarana in der Kosmetik
Die Inhaltsstoffe der südamerikanischen Pflanze wirken sich in vielerlei Hinsicht positiv auf unsere Gesundheit aus. Das belegen inzwischen zahlreiche Studien und Forschungsergebnisse. Bei den Einwohnern Südamerikas wird die Nuss als „Wara“ bezeichnet, was übersetzt „Frucht der Jugend“ heißt. Kein Wunder also, dass sich Guarana auch in Kosmetikprodukten wie Cremes, Shampoos oder Waschlotionen wiederfindet.
Hier ist die Wirkung jedoch etwas umstritten. Insbesondere dann, wenn Karotin ebenfalls Bestandteil des Kosmetikproduktes ist. Es lässt sich bis dato nicht eindeutig belegen, ob Keratin oder Guarana für ein besseres Hautbild sorgt.
> Naturkosmetik: Das steckt in der Pflege aus Pflanzen
Dennoch schwören viele Anwender auf die hautverbessernde, belebende, pflegende und reinigende Wirkung des Pulvers. Auch in Shampoos ist die tropische Nuss immer häufiger zu finden. Der Guarana-Extrakt soll unter anderem für ein schönes Haarvolumen ohne den Zusatz von schädlichen Silikonen sorgen.
Auch bei Haarpflegeprodukten gegen schnell fettendes Haar oder als Unterstützer gegen Haarausfall liegt Guarana voll im Trend. Und Theobromin, Koffein und Tryptophan wirken auch in Lotionen anregend und stimmungsaufhellend auf den Organismus.