Von einer vollen, kräftigen Haarpracht können viele Frauen und Männer nur träumen. Doch es gibt Mittel und Methoden, durch die dünnes Haar voluminöser wird – oder zumindest so wirkt.
Von dünnem Haar spricht man, wenn sein Durchmesser unter 0,05 Millimetern liegt. „Normales“ Haar ist zwischen 0,05 und 0,07 Millimeter dick.
Dünnes Haar ist häufig Veranlagung, dagegen kann man nichts tun. Dafür haben Betroffene in der Regel mehr Haare als Menschen mit dickem Haarwuchs.
Verliert Ihr Haar aber erst in letzter Zeit an Volumen, stecken vermutlich ganz andere Ursachen dahinter, womöglich sogar gesundheitliche. Dann sollten Sie das Problem schnellstens bei den Haarwurzeln packen. Wir verraten Ihnen, woher dünnes Haar kommen und was man dagegen tun kann.
Nicht-genetische Ursachen für dünnes Haar
Der häufigste Grund für einen dünner werdenden Schopf ist Haarausfall. Jeder von uns verliert täglich im Schnitt zwischen 50 und 100 Haare. Das ist völlig normal und Teil des normalen Haarwachstumszyklus. Von echtem Haarausfall (Fachbegriff: Effluvium) spricht man erst bei übermäßig starkem Verlust. Männer sind generell häufiger betroffen, 80 Prozent von ihnen haben erblich bedingten Haarausfall.
Frauen dagegen haben häufig aufgrund von hormonellen Veränderungen oder Schwankungen damit zu kämpfen, z.B. in oder nach den Wechseljahren, wenn der Östrogenspiegel abfällt. Dieses Hormon regt nämlich den Haarwuchs an. Vielen Frauen macht hormonell bedingter Haarausfall auch nach der Schwangerschaft zu schaffen, seltener während der Pubertät.
Weitere Ursachen für Haarausfall und dünner werdendes Haar können sein:
- Stress: Steht der Körper unter starker Belastung, schüttet er verstärkt Botenstoffe aus, die die Haarwurzeln schädigen können.
- Eine Fehlfunktion der Schilddrüse
- Mangelversorgung, vor allem durch die falsche Ernährung: Insbesondere die Unterversorgung mit Proteinen, den Vitaminen A, C und D sowie Zink, Jod, Eisen, Silizium und Folsäure kann den Haarwuchs stören, aber auch deren Überdosierung.
- Falsche Haarpflege: Zu häufiges Waschen, Färben oder Bürsten, aber auch zu viele und falsche – chemische – Pflegemittel schaden dem Haar und lassen es dünner werden.
- Übersäuerung aufgrund von falscher Ernährung: Um die Säuren zu neutralisieren, „sammelt“ der Körper basische Mineralien ein – zum Beispiel aus dem Haarboden.
- Starker Haarausfall ist häufig die Folge einer Erkrankung, z.B. Bulimie, Depression, Schuppenflechte oder Diabetes.

Was tun, damit mein Haar dicker wird – oder wirkt?
Es ist schwierig, auf eigene Faust herauszufinden, warum die Haare neuerdings dünner werden. Starken Haarausfall sollten Sie von einem Arzt abklären lassen, schon alleine um eine mögliche Erkrankung zu erkennen oder auszuschließen. Liegt Ihr dünnes Haar an hormonell bedingtem Haarausfall, kann ein Mediziner Ihnen im Normalfall Medikamente, eine andere Anti-Baby-Pille oder Hormone verschreiben, die helfen.
Sind Vitaminmangel oder eine einseitige Ernährung schuld, sollten Sie neben Obst, insbesondere Zitrusfrüchten, vermehrt Fisch, Geflügel und Meeresfrüchte zu sich nehmen. Vegetarier und Veganer können zu Nüssen, Samen und Gemüse greifen.
Es gibt auch eine Reihe von Hausmitteln, denen eine haarkräftigende Wirkung nachgesagt wird. Einen Versuch ist es allemal wert:
- Olivenöl: Die im Öl enthaltenen Antioxidantien sollen die Kopfhaut pflegen und schützen. Einmassieren und einwirken lassen, zum Beispiel über Nacht. Anschließend auswaschen.
- Avocados: Das enthaltene Vitamin E soll den Haarwuchs beschleunigen. Als Haarmaske einmassieren und nach etwa einer halben Stunde wieder auswaschen.
- Eine Maske aus Eiern und Quark kann eventuellen Proteinmangel Ihres Haars beheben.
- Bier-Spülung: Der Gerstensaft soll unser Haar mit wichtigen Vitaminen und Mineralien versorgen
Ist Ihr dünnes Haar genetisch veranlagt, können Sie zwar nicht mit Medikamenten, Haus- oder Nahrungsmitteln für mehr Volumen sorgen, wohl aber mit einigen Tricks:
- Frisur: Tragen Sie dünnes Haar nicht zu lang. Vermeiden Sie große Stufen, denn die lassen es noch dünner wirken. Föhnen Sie Ihre Frisur kopfüber, mit einer Rundbürste oder mit einem Diffusor-Aufsatz. Alle drei Methoden sorgen für mehr Volumen. Dünnes, glattes Haar wird durch Wellen oder Locken voluminöser, auch hellere Strähnchen und Schattierungen lassen es voller aussehen.
- Verwenden Sie Pflegeprodukte, die das Haar fluffiger und voluminöser wirken lassen. Öle, die man in das trockene Haar gibt, aber auch zu viel Shampoo und Spülung machen das Haar schwer und platt. Eine kleine Menge reicht im Normalfall aus. Inhaltsstoffe wie Keratin und Weizen stärken die Haarstruktur.