Schonkost für den Magen: Wann & wie sie hilft

Schonkost für den Magen: Wann & wie sie hilft

Manchmal muss unser Magen-Darm-Trakt ein paar Gänge zurückschalten.
Inhaltsverzeichnis

Manchmal muss unser Verdauungstrakt ein paar Gänge zurückschalten. Zum Beispiel nach einer OP, bei Magen-Darm-Problemen oder einem akuten Entzündungsschub. Die sogenannte Schonkost erleichtert und beschleunigt die Heilung. Woraus genau sie besteht und wie ein Schonkost-Plan aussehen kann, erfahren Sie hier.

Schonkost zu essen ist angesagt, wenn Ihr Magen-Darm-Trakt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Sie kann Beschwerden reduzieren oder sogar verhindern.

Schonkost – was ist das?

Schonkost bezeichnet im Volksmund eine magenschonende Diät, die den Verdauungstrakt entlastet und so den ganzen Körper bei der Genesung unterstützt. Denn bei vielen Krankheiten und nach dem Fasten sollte man Magen und Darm für einige Tage nicht zu viel zumuten. Schließlich leistet unser Verdauungssystem jeden Tag Schwerstarbeit.

> Fasten: Was nützt es der Gesundheit?

Für unsere Großeltern bestand Schonkost hauptsächlich aus Tee, Brühe und Zwieback oder Toastbrot. Heute gilt eine dauerhafte einseitige Schonkost wissenschaftlich als überholt. Ernährungswissenschaftler empfehlen eine mehrstufige Aufbaukost mit kleinen Portionen.

Bis der Magen wieder hundertprozentig betriebsbereit ist, heißt das Mittel der Wahl: angepasste oder leichte Vollkost (auch leichte Vollwertkost). Dabei wird die Ernährung genau auf das jeweilige Krankheitsbild ausgerichtet.

Wie der Name Vollwertkost schon sagt, ist diese Ernährung vollständig in Sachen Nährwerte. Der Körper muss auf nichts verzichten. Das Essen ist nur für die Verdauung besser verträglich. Darum kann man sich von der leichten Vollwertkost auch dauerhaft ernähren.

Die althergebrachte Schonkost für den Magen ist dagegen zu arm an Vitalstoffen, um länger auf dem Plan zu stehen.  

Bei welchen Erkrankungen von Magen & Darm hilft Schonkost?

Schonkost ist keine richtige medizinische Therapie. Aber sie hilft, weil sie bei Erkrankungen den Verdauungstrakt Arbeit abnimmt.

Leichte Kost kann daher bei folgenden Beschwerden die Heilung unterstützen:

Tipp: Halten die Symptome länger als 3 Tage an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

> Hausmittel bei Durchfall

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Wie funktioniert die Magenschonkost?

Eine Umstellung der Ernährung kann normalerweise nicht die Krankheitserreger an sich direkt bekämpfen. Sie kann aber die Symptome abschwächen und dem Körper bei der Heilung helfen. Schonkost hat im Allgemeinen bei der Bekämpfung von Krankheiten das Ziel,

  • das Verdauungssystem zu entlasten,
  • die Beschwerden zu lindern,
  • das Wohlbefinden zu verbessern und
  • den Körper bei der Regeneration zu unterstützen.

Daher ist der Kern der Schonkost, den Magen bei Erkrankungen nicht noch zusätzlich zu reizen. Dazu wird vor allem auf fettige Speisen verzichtet. Denn Fett ist für den Magen am schwersten zu verarbeiten.

Ansonsten hängt es von der Art des Infekts oder der Grippe ab, was man essen darf oder nicht. Bei starkem Durchfall oder Erbrechen zum Beispiel liegt der Fokus auf dem Mineralien- und Flüssigkeitshaushalt. Außerdem sind Nahrungsmittel zu empfehlen, die den Stuhl festigen. Dazu zählen Karotten oder geriebener Apfel.

Wer beispielsweise ohne Gallenblase lebt, muss unter anderem auf Schonkost mit wenig Cholesterin achten.

Schonende Kost – Wie kochen?

Beim Braten mit viel Fett, bei scharfem Anbraten und Grillen entstehen Stoffe, die den Magen reizen. Empfehlenswerte Zubereitungsarten bei Magenschonkost sind:

  • Kochen
  • Dünsten
  • Garen (Wasserbad, Sous vide, Mikrowelle, Bratfolie, Römertopf, Alufolie)

Schonkost – Was ist nicht erlaubt?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät für die leichte Vollkost zu reizarmen Lebensmitteln. Folgende Nahrungs- und Genussmittel sowie Getränke sind bei Schonkost-Ernährung tabu:

  • Vollfett-Milchprodukte
  • Käsesorten mit mehr als 45 % Fett
  • fette Speisen
  • sehr kalte und sehr heiße Speisen
  • gebratene oder gepökelte Fleisch- und Wurstwaren
  • blähende Gemüsearten
  • frische Vollkorn-Getreideprodukte
  • Rohkost
  • Steinobst
  • Hülsenfrüchte
  • Zwiebeln
  • Nüsse
  • frische Zitrusfrüchte
  • Bratkartoffeln, Pommes frites
  • Backwaren
  • Süßspeisen
  • scharfe Gewürze
  • Alkohol
  • Kaffee
  • kohlensäurehaltige und kalte Getränke
  • Nikotin

Besonders Nikotin, Alkohol, saure Speisen und scharfe Gewürze reizen die Magenschleimhaut. Sie können auch Ursachen für Beschwerden im Magen oder Darm sein. Bei Schonkost sollten sie daher als Erstes gestrichen werden.  

Scharfe Gewürze können Sie in vielen Rezepten gut durch mildere Kräuter ersetzen. Anis, Fenchel oder Kümmel sind bei magenschonender Kost erlaubt.

Schonkost – Ernährungsplan?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen schonenden Kostaufbau. Außerdem ist es ratsam, fünf kleine statt drei große Mahlzeiten einzunehmen.

Doch wie lange nehme ich Magen-Darm-Schonkost? Was zählt dazu? Und was ist erlaubt?

Ein dreistufiger Aufbau von vollständiger Entlastung bis hin zur Rückkehr zu normaler Ernährung könnte so aussehen:

Stufe 1: Teepause

Dauer: 1-3 Tage

Ziel: komplette Entlastung

Geeignete Lebensmittel/Zubereitungsformen:

ungesüßter Tee (Kamillentee, Schwarzer Tee), stilles Wasser, entfettete BrüheHaferschleimHaferflocken-Suppe, Reis, Reiswaffeln, Hirsebällchen, Knäckebrot, Toastbrot, Zwieback

Zusammenfassung: viel Flüssigkeit, einfach verdauliche Kohlenhydrate, für die Dauerernährung ungeeignet

> Porridge: Mit Energie in den Tag

Ausschnitt älterer Mann, der sich an den Bauch langt.
Schonkost kann bei Bauchschmerzen für Linderung sorgen. (c) Dan Kosmayer / Fotolia

Stufe 2: Leichte Aufbaukost

Dauer: 7-10 Tage

Ziel: Zufuhr von etwas Energie und Nährstoffen

Geeignete Lebensmittel/Zubereitungsformen: milder Tee, stilles Wasser, entfettete Brühe, Haferflocken, Haferschleim (aus Wasser oder fettarmer Milch), Reis, getoastetes Weißbrot, Zwieback, FruchtgeleeHonigMagerquarkKompottGemüsesaft und -suppen, fettarme BreieTeigwaren, gut verdauliches, gedünstetes Gemüse (Zucchini, Möhren, Fenchel), mildes Obst (geriebener Apfel, Melone, Banane), Apfelmus, weiche Kartoffeln oder Püree, mageres gekochtes Fleisch (Huhn, Pute), Fisch (Kabeljau, Scholle, Seelachs), etwas Honig, Zucker, Salz

Zusammenfassung: leicht verdauliche Kohlenhydrate, zusätzlich etwas Eiweiß, fettarm, energiearm, für die Dauerernährung ungeeignet

Stufe 3: Leichte Aufbau-Vollkost

Dauer: bis die Beschwerden abklingen

Ziel: langsamer Übergang zur Vollkost

Geeignete Lebensmittel/Zubereitungsformen: Probieren Sie aus, was Sie gut vertragen, aber kein rohes Gemüse, keine Salate. Erweiterung von Stufe 2: Erlaubt sind jetzt milde verdünnte Säfte, leichter Filterkaffee, fettarme Milchprodukte (magere Milch, Joghurt, Skyr, Magerquark, milde Käsesorten), mageres Fleisch, Fisch, leichter Auflauf, fettarmes Gebäck, gut verträgliches Obst (Melone, Bananen) und Gemüse (Karotten, Pellkartoffeln), mäßig gewürzte Speisen

Zusammenfassung: etwas Ballaststoffe, Fettanteil langsam erhöhen, etwas mehr Eiweiß, Unverträglichkeiten beachten

> Lebensmittel, die die Verdauung stärken

Tipp: Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie in der Broschüre „Leichte Vollkost“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Diese können Sie sich beim DGE-MedienService bestellen.

> Verdauungsstörungen, Übelkeit und Appetitlosigkeit

> Die Mayr Kur: Heilfasten mit Semmeln und Milch

FAQ zu Magen-Schonkost

Wie lange sollte man nach Magen-Darm-Infekt Schonkost essen?

Einen festen Zeitplan für Schonkost gibt es nicht. Essen Sie angepasste Vollwertkost, bis Ihre Beschwerden abgeklungen sind. Sollten diese mehr als drei Tage andauern, holen Sie ärztlichen Rat ein.

Wann sollte man Schonkost beenden?

Da Schonkost im Sinne von leichter Vollwertkost den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, kann man sie dauerhaft essen.

Was darf ich bei Schonkost essen?

Bei Schonkost essen Sie für den Magen leicht zu verarbeitende Speisen. Es kommt aber im Einzelnen auf die Art Ihrer Beschwerden an. Verzichten sollten Sie auf jeden Fall auf Fettiges, Alkohol und scharfe Gewürze.

Was ist alles Schonkost?

Unter Schonkost fallen alle Lebensmittel, die schonend gegart und leicht verdaulich sind. Dazu sollten sie nicht scharf oder sauer sein.

Welches Gemüse darf ich bei Schonkost essen?

Grundsätzlich sind viele Gemüse bei Schonkost erlaubt, solange sie gedünstet oder gegart wurden. Rohkost ist zu belastend für den Magen. Verzichten sollten Sie aber auf Kohl und Zwiebeln.

Welches Brot ist für Schonkost geeignet?

Bei Schonkost sollte Brot mindestens einen Tag alt sein. Vollkornbrot sollte zudem aus feinem Mehl gemacht sein. Grobe Körner geben der Verdauung zu lange zu tun. Getrocknetes Brot wie Zwieback oder getoastetes Weißbrot sind gut geeignet.

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