Lebensmittelunverträglichkeiten – Wenn das Essen für Bauchschmerzen sorgt

Lebensmittelunverträglichkeiten – Wenn das Essen für Bauchschmerzen sorgt

Inhaltsverzeichnis

Plötzlich fängt nach dem Essen der Magen an zu grummeln, Verdauungsbeschwerden treten auf und man fühlt sich unwohl. Wer an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leidet, kennt diese Symptome und weiß, welche Herausforderung es im Alltag ist, ein bestimmtes Lebensmittel zu meiden. Bei uns erhalten Sie einen Überblick über das Thema Lebensmittelunverträglichkeit, ihre Symptomatik und wie Sie das Essen trotzdem genießen können. 

Vermutlich ist jedem die Laktoseunverträglichkeit ein Begriff, bei der Kuhmilch und bestimmte Milchprodukte nicht vertragen werden. Es gibt eine große Bandbreite an Lebensmitteln, gegen die man eine sogenannte Intoleranz ausbilden kann. Bei  vielen Erwachsenen treten im Laufe des Lebens Unverträglichkeiten auf. Meist dauert es längere Zeit, bis man die Symptome einer Unverträglichkeit zuordnen kann und herausfindet, was die Beschwerden auslöst. 

Was ist eine Unverträglichkeit?  

Eine Unverträglichkeit ist nicht mit einer Allergie gleichzusetzen. Bei einer Allergie reagiert der Organismus überempfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe, sogenannte Allergene, und löst eine heftige Immunreaktion aus. Einer Unverträglichkeit liegt meist ein Enzym-Mangel bzw. eine Fehlfunktion des Darms zugrunde. Dabei ist es dem Organismus nicht möglich, bestimmte Bestandteile der Nahrung richtig zu verdauen oder zu verstoffwechseln. 

Symptome einer Unverträglichkeit 

Meist äußert sich eine Unverträglichkeit durch Verdauungsbeschwerden. Da der Darm ein Lebensmittel nicht richtig verarbeiten kann, reagiert der Stoffwechsel mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Krämpfe, Durchfall oder Blähungen. Des Weiteren können Kopfschmerz, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder ein Hautausschlag hinzukommen. Die Symptome treten wenige Stunden nach dem Verzehr auf und klingen wieder von alleine ab. 

Auflaufform mit Nudeln, Spinat, Schinken, Käse und Petersilie. Schräg darüber liegt ein hölzerner Kochlöffle
Die Herbstzeit lädt wieder zum Schmausen ein. Wenn sich Nudeln mit Gemüse & Co. zur Verabredung im Backofen treffen, kommt…

Ursache und Diagnose einer Unverträglichkeit 

Häufig liegt einer Intoleranz ein Enzym-Mangel zugrunde. Im Verdauungstrakt fehlen spezielle Enzyme, die für die Aufspaltung bestimmter Inhaltsstoffe notwendig sind, um sie optimal verdauen zu können. Fehlt das Enzym oder ist es in zu geringen Mengen vorhanden, kann der Darm das Lebensmittel nicht richtig verarbeiten. Die Folge sind in den meisten Fällen Magen-Darm-Beschwerden. 

Beim Verdacht einer Lebensmittelintoleranz können Sie sich an Ihre Hausarztpraxis, an die Allergologie oder an eine Ernährungsberatung wenden. Atem-, Bluttests oder eine Spezialdiät geben Aufschluss darüber, was die Beschwerden auslöst. Während einer Diagnostik kann auch ein Ernährungstagebuch dabei helfen, die Unverträglichkeit genauer einzugrenzen.  

Atemtest 

Ein Atemtest beruht auf der Messung von Wasserstoff beim Ausatmen. Wird ein Inhaltsstoff nicht richtig abgebaut und gerät in den Dickdarm, produzieren die Darmbakterien beim Verdauen Wasserstoff, der über die Lungen beim Ausatmen abtransportiert wird. Erfasst das Messgerät eine erhöhte Konzentration von Wasserstoff in der Atemluft, liegt eine Unverträglichkeit vor.

Bluttest 

Bei Blutuntersuchungen wird die Reaktion der Abwehrzellen auf einen Auslöser gemessen. Dabei kann zum Beispiel der Histaminwert oder eine Enzymkonzentration bestimmt werden.

Ausschluss-Diäten  

Eine weitere Möglichkeit bietet eine Ausschluss-Diät. Stehen bestimmte Lebensmittel bereits in Verdacht, nicht gut verstoffwechselt zu werden, streicht man diese vom täglichen Speiseplan. Nach circa 7–14 Tagen wird das Lebensmittel wieder verzehrt. Treten die bekannten Beschwerden nach der Verzehrpause nun wieder auf, hat man den Auslöser ausgemacht bzw. näher eingegrenzt. Der Arzt oder die Ärztin bestimmt nach einem Anamnesegespräch weitere Schritte. 

Ernährungstagebuch 

Sind die Symptome diffus und nicht klar einer Unverträglichkeit zuzuordnen, hilft es, ein Ernährungstagebuch zu führen. Erfassen Sie hierbei die Lebensmittel, die Sie über den Tag verzehrt haben, und notieren Sie Beschwerden und Ihr allgemeines Wohlbefinden. Führt man das Tagebuch über einen längere Zeitraum gewissenhaft, lässt sich oft bereits ein Schema ablesen, welches Lebensmittel zu Beschwerden und Unwohlsein führt. 

Auflaufform mit Nudeln, Spinat, Schinken, Käse und Petersilie. Schräg darüber liegt ein hölzerner Kochlöffle
Die Herbstzeit lädt wieder zum Schmausen ein. Wenn sich Nudeln mit Gemüse & Co. zur Verabredung im Backofen treffen, kommt…

Welche Lebensmittelunverträglichkeiten gibt es? 

Im Folgenden bieten wir einen Überblick über bekannte Lebensmittelunverträglichkeiten, deren Symptome und mögliche Diagnoseverfahren. Zudem geben wir Ihnen Tipps, welche Alternativen sich Ihnen bei einer Unverträglichkeit bieten. Denn eine Intoleranz bedeutet keinen vollständigen Verzicht. Oft gibt es gute Alternativprodukte, die als Ersatz dienen und genauso lecker schmecken. 

Laktoseintoleranz

Die Laktoseunverträglichkeit ist die bekannteste Intoleranz im Lebensmittelbereich. Betroffene reagieren dabei wegen eines Enzym-Mangels überempfindlich auf den Milchzucker (Laktose). Auch Milchpulver, Kefir, Süßmolke und Lactit können Beschwerden auslösen.  

Im Dünndarm ist zu wenig von dem Enzym Laktase vorhanden, das dabei hilft, den Milchzucker in seine Bestandteile aufzuspalten und in die Blutbahn zu befördern. Daher wird die Laktose unverändert in den Dickdarm geschoben. Dort versuchen Bakterien, den Milchzucker zu zersetzen und produzieren bei dem Gärprozess Gase, die letztendlich Blähungen und Bauchschmerzen hervorrufen. Dabei entstehende Milch- und Fettsäuren lösen Durchfall und Verdauungsbeschwerden aus.  

Auflaufform mit Nudeln, Spinat, Schinken, Käse und Petersilie. Schräg darüber liegt ein hölzerner Kochlöffle
Die Herbstzeit lädt wieder zum Schmausen ein. Wenn sich Nudeln mit Gemüse & Co. zur Verabredung im Backofen treffen, kommt…

Eine Laktoseintoleranz lässt sich mit einem Atemtest nachweisen, bei dem nach der Einnahme einer Laktoselösung mehrfach Atemproben genommen werden. Zusätzlich kann währenddessen eine regelmäßige Blutzuckermessung durchgeführt werden, um die Abbaugeschwindigkeit der Laktose zu bestimmen. 

Der Einzelhandel bietet mittlerweile ein breites Sortiment an laktosefreien Produkten an. Betroffene müssen daher auf nichts verzichten. Des Weiteren gibt es eine Vielzahl an milchfreien Ersatzprodukten aus Soja, Getreide, Reis, Kokos, Nüssen oder Kernen.  Lassen sich laktosehaltige Speisen nicht immer vermeiden, kann man auf Laktase-Tabletten zurückgreifen, die dem Körper von außen das Enzym zuführen und ihn bei der Verdauung unterstützen. 

Schon gewusst? 

Ein Großteil der Käsesorten ist von Natur aus laktosefrei oder laktosearm, da während des Reifeprozesses die Laktose abgebaut wird. Bergkäse, Gouda, Parmesan und Appenzeller können Sie daher trotz Laktoseintoleranz verzehren.

Fructoseintoleranz

Ähnlich wie bei der Laktoseunverträglichkeit verhält es sich bei der Fructoseintoleranz. Im Dünndarm sorgen Transportenzyme dafür, dass die Fructose über den Darm ins Blut gelangt. Bei einer Unverträglichkeit sind diese Enzyme meist nicht in ausreichender Menge vorhanden oder ihre Funktion ist eingeschränkt. Im Falle einer Fructosemalabsortion hat die Fructose sozusagen keine „Mitfahrgelegenheit“ und wird unverarbeitet in den Dickdarm umgeleitet. Dort setzen die Darmbakterien einen Gärprozess in Gang und lösen die Beschwerden aus.  

Bei jedem Menschen ist die Aufnahme von Fructose begrenzt. Bei einer Unverträglichkeit reichen jedoch bereits geringere Mengen aus, damit Verdauungsbeschwerden auftreten. Da immer mehr Lebensmittel und Fertigprodukte mit Fructose als Geschmacksverstärker angereichert werden, kommt es häufiger zu Unverträglichkeitserscheinungen.


Bei der seltenen hereditäre Fructoseintoleranz kann der Darm zwar den Fruchtzucker aufnehmen, aber nicht aufspalten. Da sich bei der erblich bedingten Stoffwechselstörung die Abbauprodukte der Fructose im Körper sammelt, kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Diese Intoleranz macht sich bereits im Kleinkindalter bemerkbar.


Für eine bessere Verträglichkeit von Frucotse gibt es Präparate mit Xylose-Isomerase, die dabei helfen, Fructose in Glucose umzuwandeln. Da diese Präparate jedoch teuer und nicht für eine dauerhafte Therapie geeignet sind, bleibt nur eine konsequente Diät übrig, bei der der Verzehr von Fructose vollständig vermieden wird.

Lebensmittel mit einem hohen Fructoseanteil oder einer schlechten Fructose-Sorbit-Bilanz sollten gemieden werden. Das gilt für bestimmte Obstsorten, Trockenfrüchte, Honig, Fruchtsäfte, Apfelessig, aber auch verarbeitete und Fertigprodukte mit Fructose oder Sorbit. Der Zuckeraustauschstoff Sorbit wird auf dieselbe Weise verstoffwechselt wie Fructose und hemmt die Fructoseaufnahme im Dünndarm. Dadurch sinkt die Toleranzgrenze für Fruchtzucker und es kommt schneller zu Beschwerden.    

Folgende Lebensmittel sind gut verträglich:

Gemüse: Brokkoli, Chinakohl, Erbsen, Gurke, Kartoffeln, Kürbis, Mais, Mangold, Oliven, Pastinaken, Radieschen, Rote Bete, Sellerie, Spargel, Spinat

Gemüse (in kleinen Mengen): Auberginen, Feldsalat, Karotten, Kohlrabi, gelbe und rote Paprika, Rosenkohl, Tomaten, Zucchini

Obst: Aprikosen, Avocado, Banane, Brombeeren, Erdbeeren, Grapefruit, Guave, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Papaya, Rhabarber, Zitrusfrüchte 

Glutenunverträglichkeit 

Bei der Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) handelt es sich weder um eine klassische Unverträglichkeit noch um eine Allergie. In allen Getreidesorten steckt das Klebeeiweiß Gluten. Im Dünndarm reagiert die Schleimhaut auf bestimmte Eiweißbausteine des Glutens und stuft diese als Fremdkörper ein. Dies löst eine Autoimmunreaktion aus: Der Organismus bildet Antikörper gegen das Eiweiß Gliadin. In der Folge entzündet sich die Darmschleimhaut und es kann zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Bleibt die Glutenunverträglichkeit unerkannt, stellt sich durch die gestörte Darmfunktion ein Nährstoff- und Vitaminmangel ein. 

Über einen Bluttest kann eine Facharztpraxis feststellen, ob eine Zöliakie vorliegt. In besonders schwierigen Fällen wird eine Biopsie der Dünndarmschleimhaut vorgenommen. Jedoch darf man eine Zöliakie nicht mit einer Gluten-Sensitivität gleichsetzen. Diese weist zwar dasselbe Beschwerdebild auf, aber es liegen keine Veränderungen der Darmschleimhaut zugrunde. 

Neben glutenfreien Produkte bleibt Betroffenen nur ein Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel, um beschwerdefrei zu leben. Bei der Ernährungsumstellung muss man auch auf verstecktes Gluten achten, das in verarbeiteten Lebensmitteln in Form von Paniermehl, Stärke und Mehl als Eindickungsmittel etwa in Soßen vorkommt. 

Glutenfreie Getreidesorten und Pseudogetreide sind eine gute Alternative. Aus HirseMais, Buchweizen, Reis, Quinoa, Soja und Amaranth lassen sich auch Backwaren, Nudeln und Knabbereien herstellen. Sauerteigbrote sind durch den Fermentierungsprozess arm an Gluten.  

Histaminunverträglichkeit 

Histamin kommt als Botenstoff auf natürliche Weise im Körper vor und ist notwendig für lebenswichtige Funktionen. Er ist auch in bestimmten Lebensmitteln enthalten. Nimmt man über die Ernährung hohe Histaminmengen auf, kann es zu Symptomen einer Unverträglichkeit kommen. Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Unwohlsein aber auch Hautreaktionen und Atembeschwerden können in diesem Fall auftreten. 

Normalerweise unterstützt das Enzyms Diaminoxidase (DAO) den Darm dabei, überschüssiges Histamin schnell abzubauen, sodass die Konzentration im Körper keinen individuellen Grenzwert übersteigt. Es kommt zu Symptomen, wenn der Abbau eingeschränkt ist oder der Organismus zu viel Histamin produziert. 

Was genau diese Fehlfunktion im Körper auslöst, ist bislang nicht bekannt. Daher fällt auch die Diagnose schwer. Hilfreich ist in jedem Fall eine Ernährungsberatung und ein diszipliniert geführtes Ernährungstagebuch. So erhalten Sie Aufschluss darüber, welche Lebensmittel Ihr Körper weniger gut verträgt und wo Ihre persönliche Toleranzgrenze liegt. Bei einer histaminarmen Ernährung verzichtet man u.a. auf nachreifende Obst- und Gemüsesortengegorene oder fermentierte Nahrungsmittel oder Lebensmittel, die die körpereigene Histaminproduktion anregen.  

Diese Lebensmittel können den Histaminspiegel erhöhen: 

  • Obst: Ananas, Bananen, Erdbeeren, Himbeeren, Papapya, Zitrusfrüchten u.a.
  • nachreifende Gemüsesorten (Spinat, Tomaten), Nüsse, Hülsenfrüchte, Pilze
  • weiterverarbeiteter Fisch und Schalentiere 
  • Wurstwaren  
  • Kakao und Schokolade 
  • lange gereifte Käsesorten (Emmentaler, Parmesan, alter Gouda) 
  • fermentierte Produkte (Sauerkraut, Tofu, Sojasauce) 
  • Essig 
  • Senf 
  • Rotwein (Tyramin) 
  • Kaffee, grüner und schwarzer Tee (Koffein) 

Bevor Sie im Verdachtsfall eine Ernährungsumstellung angehen, lohnt es sich vorab, histaminfördernde Umweltfaktoren zu eliminieren. Dazu gehören vor allem Stress im Alltag, mangelnde Bewegung und Rauchen. Diese Gewohnheiten regen den Körper ebenfalls dazu an, vermehrt Histamin zu produzieren. Eine feste Tagesroutine, ausreichende Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Lebensweise können dazu beitragen, dass Sie nicht auf ein Gläschen Wein und leckeren Käse verzichten müssen. 

Saccharoseintoleranz

Unter einer Saccharoseintoleranz versteht man eine Zuckerunverträglichkeit. Betroffene haben eine angeborene Unverträglichkeit gegen Haushaltszucker (Saccharose) oder Malzzucker (Maltose). Der Unverträglichkeit liegt eine seltene Stoffwechselkrankheit zugrunde, die mit einem Sucrase-Isomaltase-Mangel einhergeht. Man unterscheidet zwischen der primären Form, die genetisch bedingt ist, und der sekundären Form als Folgeerscheinung einer Schädigung der Darmschleimhaut. Chronische Entzündungen wie Morbus Crohn oder eine Zöliakie können die Darmschleimhaut angreifen. 

Durch die genetisch bedingte Stoffwechselkrankheit kann der Körper den Zucker nicht richtig verarbeiten. Normalerweise spaltet der Dünndarm die Saccharose in ihre Bestandteile Glukose und Fruktose auf. Da jedoch das Enzym Ducrase-Isomaltase fehlt oder nicht ausreichend vorhanden ist, wandert die Saccharose ungespalten im Dickdarm. Dort lösen die beim Gärprozess entstehenden Gase die Magen-Darmbeschwerden und weitere Symptome aus. 

Da die Symptome meist sehr unspezifisch sind, wird die Diagnose erst spät gestellt. Sobald gastroenterologische Erkrankungen ausgeschlossen wurden, können eine Dünndarmbiopsie und ein Atemtest Aufschluss über eine mögliche Saccharoseintoleranz geben. Auch eine Ausschlussdiät und ein Ernährungstagebuch helfen bei der Diagnose.    

Bei einer Saccharoseintoleranz sollten alle Formen von Zucker vermieden werden. Dazu zählen unter anderem:

  • weißer und brauner Zucker 
  • Rohrzucker
  • Zuckerrübenzucker 
  • Kandis
  • Malzzucker
  • Melasse 
  • Zuckerstoffe 
  • Maltodextrine 
  • Süßstoff Isomalt 
  • Glukosesirup

Da Saccharose auf der Zutatenliste der meisten industriell verarbeiteten Lebensmittel steht, müssen Betroffene ganz genau hinsehen. Auch Ahorn– und Agavensirup sind tabu. Eine Alternative stellen Fruchtzucker, Traubenzucker oder Lactose dar, insofern keine Unverträglichkeiten vorliegen. Bei der primären Form helfen Enzympräparate mit Sacrosidase dem Darm, zuckerhaltige Nahrung besser zu verarbeiten. 

Darauf sollten Sie verzichten: 

  • Süßigkeiten 
  • zuckerhaltige Getränke wie Limonade 
  • zuckerhaltige verarbeitete Lebensmittel 
  • Fertigprodukte mit Zucker 
  • Saccharosehaltige Obst- und Gemüsesorten: Datteln, Ananas, Mango, Banane, Trauben, Mandarinen, Trockenobst, Karotten, Rote Bete

Sorbitintoleranz 

Bei einer Sorbitintoleranz löst der Zuckeralkohol Sorbitol (auch Sorbit oder Glucitol genannt) die Beschwerden aus. Sorbitol ist kein Süßstoff, sondern ein Zuckeraustauschstoff, der in natürlicher Form in bestimmten Obstsorten vorkommt und während der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten im Körper entsteht. Für industriell verarbeitete Lebensmittel kann der Austauschstoff auch künstlich hergestellt werden.  

Sorbit wird überwiegend in der Lebensmittelindustrie verwendet. Es dient als alternatives Süßungsmittel: Er ist nur halb so süß wie Haushaltszucker und deutlich kalorienärmer. Des Weiteren fungiert Sorbit auch als EmulgatorFüllstoff, Trägersubstanz für Aromen und Vitamine oder Feuchthalte- oder Trockenmittel. Auf den Produktetiketten sind Sorbitol und ähnliche Verbindungen als Lebensmittelzusatzstoffe E 420 bzw. E 432, E 433, E 434, E 435 und E 436 gekennzeichnet. Auch die Zuckeralkohole Mannit (E 421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E 966) und Xylit (E 967) werden meist schlecht vertragen. 

Da Sorbit im Gegensatz zu Saccharose bei der Verstoffwechselung kein Insulin benötigt, eignet sich der Zuckeraustauschstoff für Diabetiker und wird daher als Süßungsmittel für zuckerfreie Lebensmittel verarbeitet. In Arzneimitteln und Nahrungsergänzungspräparaten dient Sorbit als Trägerstoff und sorgt für einen besseren Geschmack. 

Schon gewusst? 

Zuckeraustauschstoffe sind für die Zähne und die Mundgesundheit weniger schädlich als Haushaltszucker. Sorbit wird von den Bakterien der Mundflora kaum verstoffwechselt, verringert die Säureproduktion in den unteren Plaque-Schichten und beugt somit Karies und Entzündungen vor. Daher wird zur Süßung von Zahnpasta und Zahnpflegeprodukten häufig Sorbit verwendet.  

Der Dünndarm verwertet den Zuckeralkohol nicht vollständig. Dadurch gelangt das nicht-verstoffwechselte Kohlenhydrat in den Dickdarm, in dem während des Verdauungsprozesses Gase entstehen, die zu den Beschwerden führen. 

Um eine Sorbitintoleranz festzustellen, wird ein Atemtest durchgeführt. Leider gibt es keine Medikamente, die den Zuckeraustauschstoff verträglicher machen. Jedoch muss man nicht vollständig auf Sorbit verzichten. Durch eine spezielle Diät finden Betroffene ihre individuelle Toleranzgrenze heraus und wie viel Sorbit ihr Verdauungssystem verträgt.

Synthetisch hergestellte Süßstoffe wie Aspartam oder Saccharin werden in der Regel besser vertragen. Vorsichtig ist geboten, wenn zusammen mit der Sorbitintoleranz eine Fructoseunverträglichkeit besteht.  

Das sollten Sie vermeiden: 

  • Trockenfrüchte 
  • Sorbithaltiges Obst: Äpfel, Birnen, Pfirsich, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen
  • zuckerfreie Bonbons und Kaugummi (mit zugesetztem Sorbitol) 
  • Desserts, Gebäck, Marmelade (mit zugesetztem Sorbitol) 
  • Nahrungsergänzungsmittel 
  • Light-Produkte 
  • Senf 
  • Soßen  

Hühnerei-Unverträglichkeit 

Weniger bekannt, dafür überraschenderweise umso häufiger ist die Unverträglichkeit von Hühnerei. Oft wird diese missverständlich als „Eiweiß-Unverträglichkeit“ bezeichnet. Der Verdauungstrakt reagiert nicht auf alle Arten von tierischen und pflanzlichen Proteinen (=Eiweiße), sondern Bestandteile im Eiklar und/oder Eigelb. Die Unverträglichkeit ist auch nicht mit der Ei-Allergie gleichzusetzen. Bei einer Ei-Allergie reagiert das Immunsystem auf die enthaltenen Proteine Ovomukoid, Ovotransferin, Ovalbumin oder Lysozym. 

Im Gegensatz zu der Ei-Allergie, bei der bestimmte Proteine eine allergische Reaktion auslösen, treten bei einer Unverträglichkeit die ersten Symptome erst nach mehreren Stunden oder Tagen auf. Magen und Darm benötigen 2–3 Tage, um Hühnereier vollständig zu verdauen. Wie bei anderen Unverträglichkeiten kommt es zu den typischen Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall.  

Dank der veganen Ernährung und anderen Ernährungsmodellen, die auf Hühnereier verzichten, gibt es zahlreiche tierische und pflanzliche Alternativen sowie Ersatzprodukte. Selbst beim Backen können Hühnereier problemlos etwa durch Apfelmus, Chiasamen oder eine Backpulver-Rezeptur ersetzt werden. Bei einem Restaurantbesuch sollten sich Betroffene über die Zutatenliste informieren lassen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.     

Angepasster Ernährungsplan 

Der Körper kann auf verschiedene Lebensmittel spontan eine Unverträglichkeit ausbilden. Ist der Auslöser einmal identifiziert, erfolgt eine Ernährungsumstellung. Zwar ist eine Ernährungsumstellung nicht immer einfach, aber Alternativen und Ersatzprodukte erleichtern es, ein bestimmtes Lebensmittel zu vermeiden. Bei Fertigprodukten sollte man das Kleingedruckte auf der Verpackung genau zu studieren. Die Mühe, bei einer Unverträglichkeit genau auf seine Ernährung zu achten, lohnt sich. Man kann das Essen genießen, ohne ein schlechtes Bauchgefühl danach zu haben. 

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