Gelber Enzian enthält unter anderem Bitterstoffe, ätherisches Öl, Inulin und Phenolcarbonsäuren.
Als Heilpflanze kann Enzian bei Folgendem helfen:
- Verdauungsstörungen: Berühren die Bitterstoffe des Enzians die Geschmacksrezeptoren an der Zunge, so geben diese den Befehl zur vermehrten Verdauungssaftproduktion. Dadurch wird wiederum die gesamte Verdauung beschleunigt und die Magen- und Darmmuskulatur in Bewegung gebracht. Blähungen, Krämpfe und ein unangenehmes Völlegefühl können dadurch gelindert werden.
- Appetitlosigkeit: Durch die Bitterstoffe wird auch vermehrt Speichel im Mund produziert. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass ein verstärktes Hungergefühl aufkommt. So kann gelber Enzian ein Mittel gegen Appetitlosigkeit sein.
> Ballaststoffe: Positive Wirkung auf Verdauung, Herz und Co.
Mögliche Nebenwirkungen
Wenn Sie unter einem übersäuerten Magen oder Magengeschwüren leiden, sollten Sie auf Enziananwendungen verzichten. In seltenen Fällen kann der Enzian Juckreiz, Herzrasen und Kopfschmerzen auslösen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie komplett auf Enziananwendungen verzichten, da es hierzu keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Auch für Säuglinge und Kinder ist Enzian nicht geeignet. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten Ihren Arzt.
Hintergrundinformationen
Der gelbe Enzian ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas zu finden. Dort kommt er meist in Lagen ab 700 Meter Höhe vor. Da der gelbe Enzian früher verstärkt gesammelt wurde, ist er heute gefährdet und steht unter Naturschutz. Er darf nicht mehr wild gepflückt werden. Medizinisch verwendet wird meist die Wurzel des Enzians.
Der gelbe Enzian oder Gentiana lutea ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu einem Meter hochwachsen kann. Der dicke Wurzelstock des Enzians kann sehr schwer werden. Seine ovalen Blätter sind gerippt. Die sternförmigen Blüten sind leuchtend gelb. Der gelbe Enzian gehört zur Familie der Enziangewächse.
Gelber Enzian im Garten
Wenn Sie den gelben Enzian für Hausmittel verwenden wollen, sollten Sie ihn im Garten anbauen. Eine kleine Pflanze können Sie im Fachhandel kaufen. Pflanzen Sie diese im Frühjahr in den Garten. Beachten Sie dabei, dass der Enzian einen sonnigen Standort, mit lockeren, kalkhaltigen Böden bevorzugt. Gießen Sie den Enzian regelmäßig, vermeiden Sie dabei aber Staunässe. Im Winter müssen Sie beim Enzian nichts Besonderes beachten, er ist raues Gebirgswetter gewohnt und Frost macht ihm nichts aus. Im späten Herbst können Sie die Wurzel ausheben und diese zum Trocknen aufhängen.
> So können Sie Heilkräuter selbst anpflanzen
Enziantee
Enziantee wirkt lindernd bei Verdauungsbeschwerden. Für den Tee brauchen Sie einen kleinen Löffel der Wurzel. Schneiden Sie diese zunächst klein. Geben Sie die Wurzel dann zusammen mit einer Tasse kaltem Wasser in einen Topf. Lassen Sie das Gemisch für etwa zwei Minuten leicht aufkochen. Nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen Sie den Sud einen Moment abkühlen, bevor Sie die Wurzel abgießen. Nun können Sie den Tee je nach Geschmack noch mit etwas Honig verfeinern. Trinken Sie bis zu zwei Tassen am Tag.
> Barbarakraut bei Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit
Vom illyrischen König entdeckt
Der lateinische Name „Gentiana“ des Enzians soll vom illyrischen König Genthius abstammen. Er soll es gewesen sein, der die heilende Wirkung des Enzians entdeckte. Auch wenn der Gentiana lutea unter dem Namen gelber Enzian am bekanntesten ist, so gibt es doch noch viele andere Namen für die Pflanze. Dazu gehören: Alpenenzian, Magenwurz und Bitterwurz.