Kompakt: Herzinfarkt

Herzinfarkt

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Herzinfarkt?

Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) ist ein Notfall, bei dem Sie schnell handeln müssen. Denn bei einem Herzinfarkt verschließt sich ein Herzkranzgefäß. Es können auch mehrere Blutgefäße am Herzen blockiert sein. Der Herzmuskel wird dadurch nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Öffnen Ärzte das blockierte Gefäß nicht schnell und stellen den Blutfluss wieder sicher, stirbt das nicht durchblutete Herzmuskelgewebe ab.

In Deutschland erleiden mehr als 300.000 Menschen jährlich einen Herzinfarkt, berichtet die Deutsche Herzstiftung. In den vergangenen zwei Jahrzehnten sei die Sterblichkeit aber gesunken, so der Herzbericht 2014: beim akuten Herzinfarkt um 40 Prozent, bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK) um 28 Prozent und bei der Herzinsuffizienz um 19 Prozent.

Herzinfarkt 1

Was sind die Ursachen eines Herzinfarktes?

Die Hauptursache für den Herzinfarkt ist die Koronare Herzkrankheit, kurz KHK. In den Herzkranzgefäßen bilden sich Ablagerungen, sogenannte Plaques. Diese Arterienverkalkung bezeichnen Mediziner auch als Arteriosklerose. Das Ausmaß der Gefäßverkalkung nimmt mit dem Alter zu – sie ist also auch ein natürlicher Alterungsprozess.

Die Plaques verengen den Durchmesser der Gefäße und sorgen dafür, dass die Durchblutung gedrosselt wird. Bilden sich feine Rissen in den Plaques, schickt der Körper Blutplättchen an diese Stellen, um sie zu verschließen. Sammeln sich allerdings zu viele Blutplättchen dort an, kann ein Blutgerinnsel entstehen – das Gefäß verschließt sich ganz und es kommt zum Herzinfarkt.

Daneben gibt es noch Risikofaktoren, welche das Herzinfarktrisiko indirekt erhöhen. Dazu zählen zum Beispiel Übergewicht, hohe Cholesterinwerte (Hypercholesterinämie), Bluthochdruck, Rauchen oder die Zuckerkrankheit Diabetes. Eine Rolle spielt aber auch die genetische Veranlagung. Herzinfarkte kommen in manchen Familien gehäuft vor.

Was sind die Herzinfarkt-Symptome?

Es gibt bestimmte Alarmsignale, die auf einen drohenden Herzinfarkt hindeuten. Diese Herzinfarkt-Symptome sollte jeder kennen und sofort einen Notarzt rufen (NOTRUF 112)– denn bei einem Herzinfarkt ist schnelles Handeln gefragt. Je länger Sie warten, desto mehr Herzmuskelgewebe stirbt ab.

Herzinfarkt bei Frauen: Eine Frau verspürt Schmerzen in der Brustregion

Die wichtigsten Herzinfarkt-Symptome sind:

  • Starke Schmerzen: Sie dauern mindestens fünf Minuten und strahlen oft in andere Körperbereiche aus, beispielsweise in Arme, Oberbauch, Rücken (zwischen die Schulterblätter), Hals und Kiefer.
  • Massive Brustenge (Angina pectoris): Typische sind ein heftiger Brustschmerz und Druck- oder Einschnürungsgefühl im Herzbereich.
  • Heftiges Brennen: Ein Herzinfarkt-Anzeichen kann auch ein stark brennendes Gefühl sein.
  • Angstschweiß mit kalter, fahler Haut
  • Übelkeit, Erbrechen, Atemnot und Schmerzen im Oberbauch

Achtung Frauen! Der Herzinfarkt äußert sich anders

Bei Frauen sind die Herzinfarkt-Symptome oft unspezifisch – im Gegensatz zu Männern. Solche „allgemeinen“ Herzinfarkt-Anzeichen können Übelkeit, Atemnot, Schmerzen im Oberbauch und Erbrechen sein. Diese Symptome können allerdings auch bei anderen Erkrankungen auftreten, weshalb viele Frauen keinen Herzinfarkt vermuten, zu lange abwarten und viel später in der Klinik eintreffen als Männer mit einem Myokardinfarkt.

Achtung: Frauen sollten immer dann an einen Herzinfarkt denken und schnell einen Notarzt rufen, wenn diese unspezifischen Beschwerden in zuvor noch nie erlebtem Ausmaß auftreten.

Wie erkennt der Arzt einen Herzinfarkt?

Schon anhand der Symptome können Ärzte einen Herzinfarkt vermuten. Die Diagnose „Herzinfarkt“ lässt sich anhand folgender Verfahren erhärten:

  • Elektrokardiogramm (EKG): Bei einem Herzinfarkt gibt es typische EKG-Veränderungen; sie geben Hinweise darauf, an welcher Stelle des Herzens der Herzinfarkt stattgefunden hat und welches Ausmaß er hat.
  • Blutuntersuchung: Bei einem Herzinfarkt ist die Konzentration bestimmter Eiweiße im Blut erhöht.
  • Herzultraschall: Damit lassen sich Bewegungen der Herzwände erfassen. Hat ein Herzinfarkt stattgefunden, bewegt sich der betroffene Teil des Herzens nicht mehr richtig.
  • Herzkatheter: Die Methode zeigt, welches Herzkranzgefäß blockiert ist. Ärzte können es auch gleich mittels Herzkatheter wieder eröffnen. Mit einem Ballon wird das Gefäß aufgedehnt; eine kleine Gefäßstütze – der Stent – verhindert, dass es sich wieder verschließt.
Ein Mann verspürt ein Brennen in der Brustregion, das zugleich auf Sodbrennen oder einen Herzinfarkt hindeuten kann.

Wie wird ein Herzinfarkt behandelt?

Die Herzinfarkt-Therapie beginnt in der Regel schon im Notarztwagen. Ziel ist es, das verschlossene Gefäß wieder zu öffnen und die Durchblutung des Herzens sicherzustellen. Mediziner setzen folgende Methoden ein:

  • Lysetherapie: Das Blutgerinnsel wird mit Medikamenten aufgelöst. Die Lysetherapie muss sehr schnell einsetzen (meist schon im Notarztwagen); dann ist die Chance am größten, den Thrombus aufzulösen. Die Wirkung der Lysetherapie schwindet, je länger der Herzinfarkt zurück liegt.
  • Herzkatheter: Er wird in das verstopfte Gefäß eingeführt und dieses mit Hilfe eines Ballons erweitert. In manchen Fällen wird eine Gefäßstütze (Stent) zur Stabilisierung eingesetzt.
  • Medikamente: Bei einem Herzinfarkt werden blutverdünnende Mittel wie Acetylsalicylsäure (ASS), Heparin (Blutgerinnungshemmer) sowie Betablocker und ACE-Hemmer (blutdrucksenkende Mittel) angewendet.

Wie kann ich einem Herzinfarkt vorbeugen?

Die wichtigste Ursache des Herzinfarktes ist die Koronare Herzkerkrankung (KHK), die wiederum durch Arterienverkalkung bedingt ist. Ihr Herzinfarktrisiko senken können Sie, wenn Sie die Risikofaktoren für Arteriosklerose im Griff haben:

  • Achten Sie auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Fisch, Vollkornprodukten und gesunden pflanzlichen Fetten. Fleisch und tierische Fette, zum Beispiel aus Wurst, sollten Sie nur in Maßen konsumieren.
  • Versuchen Sie Übergewicht zu vermeiden und – wenn Sie zu dick sind (BMI berechnen!) – einige Pfunde abzunehmen. Dies gelingt am besten durch einen gesunde Ernährung und Sport.
  • Falls Sie Raucher sind – versuchen Sie es aufzugeben.
  • Bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag. Stundenlanges Sitzen tut dem Körper nicht gut. Nehmen Sie zum Beispiel die Treppen statt den Aufzug oder fahren Sie mit dem Rad zur Arbeit.
  • Wenn Sie unter Bluthochdruck, Diabetes der zu hohen Cholesterinwerten leiden – behandeln Sie diese konsequent mit Medikamenten.
  • Stress erhöht ebenfalls das Herzinfarkt-Risiko. Versuchen Sie Stress zu vermeiden oder erlernen Sie eine Entspannungstechnik. Beispiele sind Yoga, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Autogenes Training.

Wie sind die Heilungschancen bei einem Herzinfarkt?

Die Prognose bei einem Herzinfarkt hängt unter anderem von einer frühzeitigen Erkennung und Therapie des Herzinfarktes ab. Aber auch die Größe des Herzinfarkts spielt eine Rolle bei den Heilungschancen. Jährlich sterben nach Angaben der Deutschen Herzstiftung rund 128.000 Menschen an der KHK, darunter mehr als 55.000 am Herzinfarkt. Viele der lebensbedrohlichen Verläufe der KHK ließen sich durch rechtzeitige Erkennung und Behandlung vermeiden. Insgesamt sei aber die Sterblichkeit durch Herzinfarkt in den letzten Jahren gesunken – um 40 Prozent, so der Herzbericht 2014.

Durch einen gesunden Lebensstil (Risikofaktoren) können Sie nach einem Herzinfarkt auch selbst etwas tun, um einen weiteren Infarkt zu verhindern.

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Email
Anzeige
Produkt der Woche
Gewinnspiel
Aktuellste Artikel
Gewinnspiel
Häufig gesucht
Erhalten Sie unseren Newsletter mit Infos und mehr!

*Mir ist bekannt, dass ich im Gegenzug für meine Teilnahme am Vitamin N Service dem Erhalt von Newslettern per E-Mail zustimme. Mit Klick auf „Jetzt kostenlos anmelden“ stimme ich zu, dass nur die Potential² GmbH mir Newsletter zusendet, die ich jederzeit abbestellen kann. Ich bin mit den Vertragsbestimmungen des Vitamin N-Services einverstanden.