Kompakt: Bluthochdruck

Bluthochdruck

Inhaltsverzeichnis

Volkskrankheit Bluthochdruck: Die Deutsche Hochdruckliga schätzt, dass in Deutschland 20 bis 30 Millionen Menschen darunter leiden. Das Gefährliche: Die Hälfte der Betroffenen weiß nichts von ihrer Erkrankung und der mit ihr verbundenen Risiken.

Was ist Bluthochdruck?

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine schleichende Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Unser Herz funktioniert wie ein Art Pumpe. Jedesmal, wenn sich der Herzmuskel zusammenzieht, wird Blut durch die Schlagadern (Arterien) gepumpt. Dieses Blut übt beim Durchfließen einen bestimmten Druck auf die Gefäßwände der Arterien aus. Bei Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen dauerhaft erhöht. 

Die Arbeit des Herzmuskels und der Widerstand der Gefäße zusammen ergeben den Blutdruck, den ein Arzt misst. Maßeinheit für den Blutdruck ist mmHg. Bei Bluthochdruck muss das Herz ständig stärker pumpen. Gleichzeitig werden die Schlagadern stärker belastet. Das kann langfristig zu Schäden an Herz, Augen, Gehirn und Nieren führen. Die möglichen Folgen sind beispielsweise HerzinfarktSchlaganfall, Nierenschwäche und eine Einschränkung des Sehvermögens.

> Erhöhter Blutdruck: Was passiert, wenn er unbehandelt bleibt?

Bei älteren Menschen ist das Risiko, an Hypertonie zu erkranken, hoch. Fast die Hälfte aller über 55-Jährigen leidet an Bluthochdruck. Aber auch immer mehr Kinder und Jugendliche sind betroffen. Gründe für die steigende Tendenz sind zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht (Adipositas) und Stress.

Was sind die Ursachen?

Die Ursachen für Bluthochdruck sind bei 90 Prozent der Betroffenen nicht erkennbar. Fachleute sprechen bei Bluthochdruck ohne organische Ursachen von essentieller oder primärer Hypertonie. Forscher machen Erbanlagen und den persönlichen Lebensstil für den hohen Blutdruck verantwortlich.

Die primäre Hypertonie wird unterschieden von der sekundären Hypertonie. Diese tritt bei rund 10 Prozent der Hypertoniker auf. Bei ihnen sind organische Ursachen für den hohen Blutdruck verantwortlich, wie beispielsweise eine Verengung der Nierenarterien. Manchmal steigt der Blutdruck auch während einer Schwangerschaft oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente. Bei einer sekundären Hypertonie sollte als erstes die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Im Optimalfall sinkt anschließend der Blutdruck wieder auf einen normalen Wert.

Was sind die Symptome bei Bluthochdruck?

Bluthochdruck entsteht oft in der zweiten Lebenshälfte und die ersten Anzeichen werden meist verkannt. 

Zu den möglichen Symptomen zählen: 

Viele Frauen deuten Symptome wie Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Konzentrationsprobleme als typische Wechseljahresbeschwerden, obwohl auch eine Hypertonie dahinter stecken kann. 

> Erhöhter Blutdruck – Vorsorgetipps für Frauen

Wie erkennt der Arzt Bluthochdruck?

Bei jedem Gesundheitscheck misst der Arzt den Blutdruck. Es gibt verschiedene Techniken, den Blutdruck zu messen. In der ärztlichen Praxis kommen meist aufblasbare Manschetten zum Einsatz, die um Oberarm oder Handgelenk gelegt werden. Der Arzt ermittelt bei der Messung zwei Werte:

  • den oberen Wert (systolischer Wert): Dieser misst das Druckverhältnis in der Schlagader (meist im Oberarm oder Handgelenk) in dem Moment, in dem sich der Herzmuskel (Systole) zusammenzieht. 
  • den unteren Wert (diastolischer Wert): Der untere Wert misst den Moment, in dem sich der Herzmuskel gerade entspannt (Diastole).

Der obere Wert ist der höhere Wert (z. B. 120 mmHg), der untere Wert ist der niedrigere Wert (z. B. 80 mmHg). Der Arzt spricht dann von einem Blutdruck von 120 zu 80 (120/80). 

1

Mit einem gesunden Lebensstil können Sie Bluthochdruck vorbeugen. (c) Colourbox.de

Weicht der gemessene Wert einmal vom idealen Wert 120 mmHg/80 mmHg ab, sagt das noch nichts über einen behandlungsbedürftigen Bluthochdruck aus. Denn der Blutdruck schwankt im Laufe des Tages beträchtlich. Außerdem kann Nervosität aufgrund der ärztlichen Untersuchung den Blutdruck vorübergehend erhöhen.

Daher sollte der Blutdruck mehrfach gemessen werden. Nötig sind mindestens drei Blutdruckmessungen an zwei unterschiedlichen Tagen. Zusätzlich wird der Arzt die vom Patienten zu Hause gemessenen Werte mit einbeziehen und eventuell eine 24-stündige Blutdruckmessung anordnen. Erst alle Werte zusammen sind aussagekräftig und verraten, ob und wie sehr ein Patient an Bluthochdruck leidet.

Ab welchen Werten liegt Bluthochdruck vor?

Von Bluthochdruck spricht man, wenn der systolische Wert 140 mmHg oder mehr und der diastolische Wert 90 mmHg oder mehr beträgt (Blutdruck > 140 mmHg/90 mmHg)

Ein optimaler Blutdruck liegt bei einem systolischen Wert von 120 mmHg oder weniger und diastolischen Wert von 80 mmHg oder weniger vor. (Blutdruck = 120 mmHg/80 mmHg)

Ein normaler Blutdruck bewegt sich immerhin um die Werte 130 mmHg/85 mmHg.

Wie wird Bluthochdruck behandelt?

Bei einer schweren Hypertonie sollten Sie in Absprache mit Ihrem Arzt sofort Medikamente zur Blutdrucksenkung einnehmen. Bei leichtem bis mittelschwerem Bluthochdruck können Sie versuchen, den Blutdruck allein dadurch zu senken, dass Sie Ihren Lebensstil umstellen. Wenn eine Veränderung des Lebensstils nicht hilft, ist eine Medikation notwendig.

> Blutdruck senken ohne Medikamente

Zu den verfügbaren Medikamenten zählen:

  • ACE-Hemmer (blockieren das Angiotensin-Converting-Enzym)
  • AT1-Antagonisten (blockieren die Rezeptoren, die die Gefäßverengung verursachen)
  • Beta-Blocker (wirken an Herz und Nieren, wo sie ebenfalls bestimmte Rezeptoren blockieren)
  • Diuretika (Entwässerungsmittel)
  • Kalzium-Antagonisten (sorgen für eine Erweiterung der Gefäße)

Die Medikamente werden einzeln und in Kombination eingesetzt und dürfen nicht eigenständig abgesetzt werden.

Wie kann ich Bluthochdruck vorbeugen?

Der Blutdruck lässt sich am einfachsten durch einen gesunden Lebensstil beeinflussen. Dazu gehören:

  • Mehr Bewegung: Bewegung eignet sich am besten dazu, den Blutdruck im niedrigen Bereich zu halten.
  • Rauchen einschränken: Auch wenn Rauchen nicht direkt zu Bluthochdruck führt, erhöht er drastisch das Risiko daran zu erkranken.
  • Alkohol in Maßen: Auch wenn sich kleine Mengen Alkohol positiv auf den Blutdruck auswirken können, sind übermäßige Mengen sowohl im Hinblick auf den Blutdruck als auch auf andere gesundheitliche Aspekte schädlich.
  • Normalgewicht: Übergewicht setzt das Herz zusätzlich unter Druck.
  • Gesunde Ernährung: Auf der Speisekarte sollten viel Obst und Gemüse, fettarme Milchprodukte und Vollkornprodukte stehen. Fettreiche tierische Lebensmittel sollten dagegen seltener auf den Tisch kommen. 
  • Weniger Salz: ein übermäßiger Konsum erhöht den Blutdruck.
  • Entspannen: Anhaltender Stress lässt den Blutdruck ansteigen.

Wie sind die Heilungschancen bei Bluthochdruck?

Bluthochdruck ist zwar nicht heilbar, lässt sich aber mit Medikamenten und einem gesunden Lebensstil gut in den Griff kriegen. Wichtig ist allerdings, dass Bluthochdruckpatienten ihre Medikamente regelmäßig einnehmen, um die Schäden an den Gefäßen in Schach zu halten. So lassen sich die Folgen des Bluthochdrucks wie Herzinfarkt und Schlaganfall vermeiden.

> Bluthochdruck? Eine Siesta hilft

Quelle: Deutsche Hochdruckliga e. V. 

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp
Email
Anzeige
Produkt der Woche
Gewinnspiel
Aktuellste Artikel
Gewinnspiel
Häufig gesucht
Erhalten Sie unseren Newsletter mit Infos und mehr!

*Mir ist bekannt, dass ich im Gegenzug für meine Teilnahme am Vitamin N Service dem Erhalt von Newslettern per E-Mail zustimme. Mit Klick auf „Jetzt kostenlos anmelden“ stimme ich zu, dass nur die Potential² GmbH mir Newsletter zusendet, die ich jederzeit abbestellen kann. Ich bin mit den Vertragsbestimmungen des Vitamin N-Services einverstanden.