Unter der harten Schale der Litschi steckt aromatisches Fruchtfleisch. Es liefert viele Vitamine und Mineralstoffe. Unter bestimmten Bedingungen kann es allerdings tödlich wirken.

Litschi oder auch Lychee kennen viele Europäer nur aus asiatischen Restaurants. Dort verwenden die Köche meist die Früchte aus der Dose, die in Zuckersirup eingelegt, fast nur süß und leicht rosenparfümiert schmecken. Wenn Sie sie danach beurteilen, tun Sie ihr Unrecht. Denn frisch aus der roten noppigen Schale gepult, schmeckt das perlmuttweiße saftige Fleisch fein aromatisch süß-säuerlich. Der haselnussgroße Kern, den es umhüllt, ist allerdings nicht genießbar.
In China gilt die Litschi, wo sie seit über 3000 Jahren kultiviert wird, als edelste aller Obstsorten und als Liebesfrucht. Sie wächst in Rispen von bis zu 30 Früchten am Litschibaum (Litchi chinensis oder auch chinesische Haselnuss genannt), einem Exemplar aus der Familie der Seifenbaumgewächse, der bis zu zwölf Meter hoch und 2000 Jahre alt werden kann. Bis zu 150 Kilo der Früchte kann ein alter Baum pro Jahr liefern.
Heute kultivieren Bauern die Früchte in vielen subtropischen Gegenden der Welt, beispielsweise in Thailand, Südafrika, Madagaskar, Neuseeland, Brasilien und Israel. Deshalb bekommen Sie frische Exemplare mittlerweile von Anfang Dezember bis in den Sommer hinein bei gut sortierten Obst- und Gemüsehändlern sowie in Supermärkten.
Die gesunden Inhaltsstoffe der frischen Litschi
100 Gramm Litschis enthalten 74 Kalorien, gehören also zu den schlanken Lebensmitteln. Die kleinen Früchte haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt: 100 Gramm decken bereits rund 40 Prozent des täglichen Vitamin-C-Bedarfs. Außerdem enthalten die süßen Früchte folgende Vitamine:
- Vitamin B1, B2, B6
- Folsäure
- Vitamin E
sowie Mineralstoffe und Spurenelemente, vor allem
Hunderte indischer Kinder starben nach Litschi-Konsum
Seit 1995 starben in Nordindien Hunderte Kinder an einer ominösen Erkrankung: Sie bekamen morgens Krämpfe und fielen in Ohnmacht. Diese Vorfälle wiederholten sich jedes Jahr ab Ende Mai und im Juni. Forscher fanden schließlich heraus, dass die Mädchen und Jungen sich mit zu viel Litschi vergiftet hatten. Vorwiegend handelte es sich um Kinder aus sehr armen Familien, die sich in den Erntewochen an den Früchten satt gegessen hatten.
Sie enthalten allerdings den Stoff Hypoglycin A. Diese Aminosäure senkt den Blutzuckerspiegel, indem sie verhindert, dass der Organismus Fett abbaut und Zucker produziert. Da die Kinder nicht nur viele Früchte gegessen, sondern auch keine Abendessen bekommen hatten, fiel über Nacht ihr Blutzuckerspiegel in einen kritischen Bereich. Als Folge starben sie an einer krankhaften Veränderung des Gehirns.
Wenn Sie reife Litschis in einer üblichen Menge essen, müssen Sie keine negativen Folgen fürchten.

Rezepte mit Litschi
Der zarte Geschmack der Litschi entfaltet sich am besten, wenn Sie die exotischen Früchte roh essen. Ritzen Sie die Schale mit einem scharfen Messer leicht an und pellen Sie das Fruchtfleisch vorsichtig wie ein gekochtes Ei heraus. Entfernen Sie den braunen Kern, er ist nicht genießbar.
Litschi-Kiwi-Salat
Für zwei Portionen
- 150 Gramm frische Litschi
- 2 Kiwi
- Saft einer unbehandelten Limette
- 2 EL Honig
- Minzeblättchen
- Schälen Sie die Lychee, entfernen Sie den Kern und halbieren Sie sie.
- Schälen Sie die Kiwi und schneiden Sie in Scheiben.
- Verrühren Sie den Honig mit dem Saft der Limette.
- Vermischen Sie das Obst, den Saft, die Minzeblättchen und richten den Obstsalat in Schälchen an.
Prosecco mit Litschi und Basilikum
Zutaten für 5 Gläser
- 1 Flasche Prosecco
- 100 Gramm frische Litschi
- 10 Blättchen Basilikum
Verteilen Sie die ausgelösten Litschi auf die Gläser. Füllen Sie sie mit Prosecco auf und garnieren jedes Glas mit zwei Basilikumblättern.