Liebstöckel enthält unter anderem Cumarine, Harze, Pflanzensäuren und ätherisches Öl.
Als Heilpflanze kann Liebstöckel bei Folgendem helfen:
- Verdauungsbeschwerden: Liebstöckel sorgt dafür, dass die Magen- und Darm-Muskulatur in Bewegung kommt und sich entspannen kann. Blähungen, Krämpfe und Völlegefühl können dadurch gelindert werden.
- Harnwegsinfektionen: Die Inhaltsstoffe des Liebstöckels wirken leicht harntreibend. Im Rahmen einer Durchspültherapie helfen Sie dabei, Krankheitserreger auszuschwemmen. Gleichzeitig wirkt das ätherische Öl antibakteriell. Bakterien werden in ihrer Vermehrung gehemmt und abgetötet. So kann Liebstöckel zur schnelleren Heilung einer Harnwegsinfektion beitragen.
Liebstöckeltee
Liebstöckeltee wirkt harntreibend und kann bei einer Harnwegsinfektion helfen. Für den Tee brauchen Sie einen flachen Teelöffel der getrockneten Wurzel. Überbrühen Sie diese mit einer Tasse kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud anschließend für etwa acht Minuten ziehen, bevor Sie die Wurzel absieben. Trinken Sie je nach Bedarf bis zu drei Tassen am Tag.
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Gibt es Nebenwirkungen?
Wenn Sie unter Nierenerkrankungen leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt Absprache halten, bevor Sie Liebstöckel anwenden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie auf die Pflanze verzichten, da es dazu keine gesicherten Kenntnisse gibt. Liebstöckel kann eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht auslösen. In seltenen Fällen kommt es zu einer allergischen Reaktion kommen. Wenn eine Allergie gegen Doldenblütler bekannt ist, sollten Sie von vornherein auf Liebstöckelzubereitungen verzichten. Wird Liebstöckel im Rahmen einer Durchspültherapie angewandt, so müssen Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten Ihren Arzt.
Hintergrundinformationen
Heimisch ist der Liebstöckel im Süden Europas und Asiens. Er ist im Volksmund auch unter dem Namen Maggikraut bekannt.
Der Liebstöckel oder Levisticum officinale ist eine mehrjährige Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch wachsen kann. Die Fiederblätter sind leicht gezahnt. Im Sommer trägt der Liebstöckel gelbgrüne Blüten und kleine Früchte. Er zählt zur Familie der Doldenblütengewächse.
Liebstöckel im Garten
Kleine Stecklinge können Sie im Fachhandel kaufen und im Frühjahr ins Kräuterbeet setzen. Beachten Sie dabei, dass der Liebstöckel einen halbschattigen Standort mit humusreichem Boden bevorzugt. Je nach Wetterlage sollten Sie die Pflanze regelmäßig gießen, damit ihre Erde nie vollständig austrocknet. Der Liebstöckel vermehrt sich meist schnell von selbst. Im Winter müssen Sie keine besonderen Vorkehrungen treffen. Temperaturen bis zu minus 20 Grad sind für ihn kein Problem. Die Wurzel können Sie im Herbst ausgraben und in die Sonne zum Trocknen legen. Die Blätter können Sie das ganze Jahr über pflücken.
Liebstöckel als Liebeskraut
Dem Liebstöckel wurden früher viele Zauberkräfte zugesprochen. Vor allem als Aphrodisiakum war er bekannt. So sollten Frauen in einem Liebstöckelbad baden, damit der Auserwählte ihnen nicht mehr widerstehen kann. Und auch Liebestränke wurden aus dem Liebstöckel, in Kombination mit anderen Pflanzen, gemischt. Daher kommt wohl auch der Name des Liebstöckels.