Hirtentäschel enthält unter anderem Flavonoide, Polypeptide, Glukosinolate, Histamin und Cholin.
Als Heilpflanze kann Hirtentäschel bei Folgendem helfen:
- Starke Menstruationsblutungen: Bei einer sehr starken oder langen Regelblutung kann das Hirtentäschel helfen, wie genau ist nicht genau erforscht. Gesichert ist aber, dass die Inhaltsstoffe die Venen der Gebärmuttermuskulatur zusammenziehen können, wodurch Unterleibsschmerzen und leichte Blutungen gelindert werden.
- Offenen Wunden: Bei äußerlichen, blutenden Hautverletzungen kann Hirtentäschel helfen. Es soll durch kleine Eiweiße dafür sorgen, dass sich betroffene Gefäße zusammenziehen und so die Blutung gestoppt wird.
- Nasenbluten: Die gleiche Wirkweise kann auch bei Nasenbluten helfen und die Blutung stillen.
Hirtentäscheltee
Hirtentäscheltee kann bei langeanhaltender Menstruationsblutung helfen. Für den Tee brauchen Sie einen Teelöffel des Krauts. Überbrühen Sie dieses mit einer Tasse kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud für etwa zwölf Minuten ziehen, bevor Sie das Kraut absieben. Trinken Sie je nach Bedarf bis zu drei Tassen am Tag.
Gibt es Nebenwirkungen?
Bei langanhaltenden oder sehr starken Blutungen jeder Art sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. Während der Schwangerschaft sollten Sie auf Hirtentäschel verzichten, da es Hinweise gibt, dass dieses die Gebärmutter zusammenziehen könnte. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten Ihren Arzt.
Hintergrundinformationen
Ursprünglich heimisch ist das Hirtentäschel vermutlich in Asien und Europa. Heute ist es aber auch weltweit in gemäßigten Zonen wildwachsend zu finden.
Das Hirtentäschel oder Capsella bursa pastoris ist eine ein- oder zweijährige Pflanze, die bis zu 50 Zentimeter hoch wachsen kann. Der aufrecht wachsende Stängel ist leicht behaart. Die grünen Blätter haben eine herzförmige Form. Das Hirtentäschel trägt fast das ganze Jahr über kleine, weiße Blüten, die in Trauben stehen. Das Hirtentäschel gehört zur Familie der Kreuzblütler.
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Hirtentäschel im Garten
Sie können Samen des Hirtentäschels im Internet oder Fachmarkt kaufen und dieses im Frühjahr aussäen. Beachten Sie dabei, dass das Hirtentäschel einen halbschattigen oder sonnigen Standort mit leichtfeuchtem Boden bevorzugt. Gießen sollten Sie das Kraut je nach Wetterlage regelmäßig. Ernten können Sie die Pflanze von Ende April bis Anfang Juni. Zu dieser Zeit ist der Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen am höchsten.
Beliebtes Kraut im Mittelalter
Im Mittelalter war das Hirtentäschel als Heilpflanze sehr gefragt. Es soll bei Tierbissen und entzündeten Ohren verwendet worden sein. Danach geriet das Kraut ein wenig in Vergessenheit. Erst mit dem Erscheinen der modernen Phytotherapie erfuhr das Hirtentäschel wieder mehr Bekanntheit.