Artischocke enthält unter anderem Flavonoide, Bitterstoffe, Zucker und Inulin.
Als Heilpflanze hilft sie bei Folgendem:
- Verdauungsbeschwerden: Bei Blähungen, Krämpfen und Übelkeit kann Artischocke helfen. Ihre Inhaltsstoffe wirken krampflösend und regen gleichzeitig die Magen- und Darmmuskulatur an. Dadurch kommt es zu einer aktiveren Verdauung, wodurch Beschwerden gelindert werden können.
- Leber- und Gallenwegsstörungen: Extrakte aus Artischockenblättern können freie Radikale abfangen. So können Zellen, insbesondere Leberzellen, vor Schädigung durch Radikale geschützt werden. Außerdem regt Artischocke den Gallenfluss an. Durch diese Wirkweisen kann Artischocke bei Leber- und Gallenbeschwerden helfen.
- Erhöhte Blutwerte: Artischocke kann im Rahmen einer fettreduzierten Ernährung zur Senkung der Blutfettwerte beitragen und soll außerdem den Gesamtcholesterinspiegel senken. Wie dieser Prozess im Detail funktioniert, ist jedoch nicht bekannt.
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Mögliche Nebenwirkungen
Artischockenzubereitungen sollten nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit angewandt werden, da es hierzu keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Wenn Sie unter einem Gallenwegsverschluss oder Gallensteinen leiden, sollten sie Artischocke nicht anwenden. In seltenen Fällen können Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen auftreten. Wenn eine Allergie gegen Korbblüter bekannt ist, sollten Sie von vornherein auf Artischocke verzichten. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten Ihren Arzt.
Hintergrundinformationen
Heimisch ist die Artischocke rund um das Mittelmeer. Dort ist sie meist auf warmen, fruchtbaren Lehmböden zu finden. Die Artischocke wird allerdings auch weltweit angebaut, auch in Deutschland, da sie in der Küche sehr beliebt ist.
Die Artischocke oder Cynara scolymus ist eine bis zu zwei Meter hochwachsende, mehrjährige Pflanze. Der Stängel der Pflanze ist mit dichten, stacheligen Blättern bewachsen. Diese distelähnlichen Blätter sind auf der Oberseite grün-grau und auf der Unterseite filzig. Die blau-lila Blüten blühen im Sommer und Herbst. Die Artischocke gehört zur Familie der Korbblütengewächse.
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Artischocke im Garten
Sie können Artischocke entweder im Haus vorkultivieren oder sich direkt ein kleines Exemplar im Fachhandel kaufen. Gegen Frühlingsende können Sie die Pflanze draußen, an einem sonnigen Standort pflanzen. Achten Sie darauf, dass die Artischocke genügend Platz benötigt. Sie sollten die Artischocke besonders am Anfang häufig gießen, damit sie gut anwachsen kann. Im Winter kann sie an einem windgeschützten Ort bis zu minus zehn Grad vertragen. Alles andere schadet ihr, weshalb sie bei kalten Temperaturen besser in einem Gewächshaus oder in der Wohnung untergebracht werden sollte. Ernten können Sie die Artischocke im August und September. Pro Pflanze können Sie mit etwas Glück bis zu elf Blütenköpfe abnehmen.
Artischockentee
Es gibt viele Artischocken-Fertigpräparate in Apotheken und Drogeriemärkten zu kaufen. Falls Sie eine frische Artischocke haben, können Sie auch selbst eine Anwendung zubereiten. Artischockentee, zum Beispiel, wirkt wohltuend bei Verdauungsstörungen. Für den Tee brauchen Sie einen Teelöffel kleingeschnittener Artischockenblätter. Übergießen Sie diese mit einer kleinen Tasse kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud für acht Minuten ziehen. Sieben Sie dann die Blätter ab. Vor großen Mahlzeiten, kann der Tee dabei helfen, fettige Speisen besser zu verdauen.
Spezialität für Adelige
Der Name der Artischocke leitet sich von dem Wort „al-churchufa“ der Mauren (Nordafrikanische Nomaden) ab. Übersetzt bedeutet dies „essbare Pflanze“. Dabei ist belegt, dass die Artischocke schon um das Jahr 500 vor Christus von Ägyptern genutzt wurde. In Rom war die Artischocke damals sogar eine teure Gemüsedelikatesse. Erst im 15. Jahrhundert breitete sich die Artischocke im restlichen Europa aus, wo sie eine Spezialität für Adelige war.
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