Vor allem im Winter sucht sich die Grippe regelmäßig ihre Opfer. Die Infektionskrankheit tritt manchmal so gehäuft auf, dass von „Grippewellen“ die Rede ist.
Was ist eine Grippe?
Die Grippe (Influenza) ist eine extrem ansteckende Infektion der oberen Atemwege. Auch wenn sich viele Symptome eines einfachen grippalen Infekts (einer Erkältung) und einer Grippe stark ähneln, handelt es sich doch um völlig unterschiedliche Infektionen. Die Grippe wird von einer speziellen Klasse von Viren, den Influenzaviren, hervorgerufen, während Erkältungen von mehr als 200 unterschiedlichen Viren ausgelöst werden können.

Es gibt eine Reihe verschiedener Grippestämme, die zum Beispiel die Schweinegrippe (H1N1) oder die Vogelgrippe auslösen. Durch Mutation des Virus entstehen ständig neue Varianten. Da wir jedes Jahr neu an ihr erkranken können, muss auch die Impfung jeden Winter wiederholt werden.
Das Virus wird ab dem Tag der Ansteckung von einer Person auf die nächste übertragen, noch bevor sich die ersten Symptome bemerkbar machen. Aus diesem Grund kann man andere schon mit Grippe anstecken, wenn man selbst noch gar keine Symptome hat.
Was sind die Ursachen für eine Grippe?
Grippe wird durch das Influenzavirus hervorgerufen. Die drei Haupttypen dieses Virus werden einfach als A, B und C bezeichnet:
- Influenzavirus Typ A: Der häufigste Typ, der jedes Jahr neue Grippewellen auslöst.
- Influenzavirus Typ B: Eine weniger verbreitete Variante, die alle drei bis fünf Jahre zu Grippewellen führt.
- Influenzavirus Typ C: Diese Art des Virus geht mit besonders milden Symptomen einher, die von denen einer Erkältung oft nicht zu unterscheiden sind.
Die Viren mutieren jedes Jahr. Da sich das Virus laufend verändert, ist man auch bei Immunität gegen einen Virustyp nicht vor einer Ansteckung im folgenden Jahr geschützt.
Was sind die Symptome bei einer Grippe?
Schon ein bis zwei Tage, bevor die ersten Symptome auftreten, können Sie sich mit dem Grippevirus angesteckt haben. Anders als bei einem grippalen Infekt äußern sich die Symptome oft sehr plötzlich und unerwartet.

Die häufigsten Influenza-Symptome sind:
- hohes Fieber
- Abgeschlagenheit
- übermäßiges Schwitzen
- nächtliche Schweißausbrüche
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Entzündung der Atemwege
- Rachenentzündung
- trockener Reizhusten
- Husten, teils mit zähem, blutigem Auswurf
- Schnupfen
- Bindehautentzündung
- Magen-Darm-Probleme (Übelkeit, Durchfall, Erbrechen)
Noch mindestens eine Woche, nachdem die Symptome abgeklungen sind, können Sie sich matt und müde fühlen.
Bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, können besonders schwere Grippesymptome und Komplikationen auftreten, die unbedingt von einem Arzt behandelt werden müssen.
Die Symptome ähneln oft stark den Symptomen einer einfachen Erkältung. Schwere Erkältungssymptome werden daher häufig mit einer Grippe verwechselt. Tatsächlich ist die Unterscheidung zwischen beiden ohne einen Test zum Nachweis der viralen Ursache sehr schwierig.
Wann sollte ich zum Arzt gehen?
Eine Grippe ist zumeist zwar unangenehm, solange die Symptome andauern, aber Sie brauchen trotzdem nicht unbedingt einen Arzt hinzuzuziehen. In manchen Fällen ist es aber ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Bitte vergessen Sie nicht: Eine Grippe ist mehr als eine schlimme Erkältung. Sie kann insbesondere für Kinder, Ältere und Menschen mit chronischen Krankheiten schwerwiegende Gesundheitsrisiken mit sich bringen.

Falls Ihre Symptome besonders stark ausgeprägt sind oder nicht abklingen wollen oder wenn sich Komplikationen wie ein hartnäckiger Husten oder hohes Fieber einstellen, müssen Sie eventuell einen Arzt aufsuchen. Wenn Sie sich wegen Ihrer Erkrankung Sorgen machen, sollten Sie sich immer an einen Arzt wenden.
Wie wird eine Grippe behandelt?
Gegen sie gibt es keine speziellen Heilmittel. Sie lässt sich nur schwer behandeln. Antibiotika sind wirkungslos, denn sie bekämpfen nur Bakterien und keine Viren.
Allerdings stehen einige Mittel zu Verfügung, um die Symptome zu lindern und die Genesung zu beschleunigen. Dazu zählen:
- Herkömmliche Medikamente: Hierzu zählen zum Beispiel Schmerzmittel oder antivirale Präparate.
- Pflanzliche Arzneimittel: Viele Menschen entscheiden sich für pflanzliche Mittel wie Echinacea, um ihr Immunsystem zu stärken.
- Hausmittel: Eine ganze Reihe von Mitteln, die bei Grippe und Erkältung hilfreich sind, finden Sie in Ihrem Küchenschrank. Heißer Tee sorgt beispielsweise dafür, dass Ihre Schleimhäute nicht austrocknen. Die Wärme tut Ihrem Rachen gut und der Dampf hilft bei einer verstopften Nase.
Wie kann ich eine Grippe vorbeugen?
Sie können einer Ansteckung mit Grippeviren durch eine Impfung vorbeugen. Die Grippeschutzimpfung wird von Ärzten in der Regel für ältere Menschen über 65, Schwangere und Personen mit Abwehrschwäche empfohlen.
Darüber hinaus können Sie aber auch selbst etwas tun, um Ihr Ansteckungsrisiko zu senken und Ihre Abwehr zu stärken:
- Regelmäßig die Hände waschen.
- Viel Bewegung an der frischen Luft.
- Viel frisches Obst und Gemüse auf die Speisekarte.
Unter diesem Link des Robert-Koch-Instituts erfahren Sie mehr über den Grippeschutz und die saisonale Influenzaimpfung.
Wie sind die Heilungschancen bei Grippe?
In der Regel dauert sie fünf bis sieben Tage. Ausnahmen gelten bei Kindern, älteren Menschen und Personen, deren Abwehr geschwächt ist. Bei ihnen kann sie länger andauern und es können Komplikationen auftreten. Dazu zählen:
- Entzündungen der Nasennebenhöhlen und des Mittelohrs
- Lungenentzündungen
- Entzündungen des Herzmuskels
- Gehirnhautentzündung
- Gehirnentzündungen
- Entzündungen des Nervensystems
Um Komplikationen zu vermeiden, sollten Menschen, die einer Risikogruppe angehören zum Start der Grippesaison (Oktober bis November) die saisonale Influenzaimpfung durchführen lassen. Diese bietet den besten Schutz.
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