Akne

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Akne ist mehr, als ein paar Pickel hier und ein, zwei Mitesser dort. Akne ist eine Hauterkrankung, die weitreichende körperliche, aber auch psychische Folgen haben kann. Wer weiß, wie sie entsteht, kann ihr optimal zu Leibe rücken.

Was ist Akne?

Akne ist eine Erkrankung der Haut, die vor allem Jugendliche in der Pubertät betrifft. Aber auch Erwachsene können unter dieser Hauterkrankung leiden. Die häufigste Form ist die sogenannte Akne vulgaris, die gewöhnliche Akne. Es bilden sich Pusteln, Pickel und Mitesser auf der Haut. Betroffen ist vor allem das Gesicht – und hier meist die Stirn und das Kinn. Die Akne kann aber auch den Rücken oder das Dekolleté befallen. Auch die Ausprägung der Akne kann individuell sehr unterschiedlich sein – die einen leiden nur unter einzelnen Pusteln, während andere die Akne großflächig entwickeln.

Daneben gibt es noch anderen Arten der Akne, zum Beispiel die Mallorca-, Neugeborenen-, Chlor- oder Medikamenten-Akne sowie die Akne inversa. Letztere ist eine sehr schwere chronische Hauterkrankung, welche die Achseln, den Genitalbereich und die Leistenregion betrifft.

Spätakne verursacht eitrige Pickel und unschöne Narben
(c) MikeBiTa / Adobe Stock

Die Akne ist weltweit die häufigste Hauterkrankung. Zwischen 70 und 95 Prozent aller  Jugendlichen entwickeln Akne-Symptome. Jungen sind häufiger und meist schwerer betroffen als Mädchen. Am häufigsten tritt sie im Alter von 15 bis 18 Jahren auf. Nach der Pubertät bildet sich Hautkrankheit bei den meisten Betroffenen spontan zurück – bei zwei bis sieben Prozent bleiben erhebliche Narben. Nur bei rund zehn Prozent aller Patienten bleibt die Hauterkrankung über das 25. Lebensjahr hinaus bestehen – hier sind Frauen häufiger betroffen als Männer.

Was sind die Ursachen der Akne?

Akne entsteht meist durch hormonelle Veränderungen im Körper. Dies ist auch der Grund, warum die Hautkrankheit vorwiegend in der Pubertät auftritt. Die Hauptrolle spielen männliche Geschlechtshormone, sogenannte Androgene. Vor allem Männer, aber auch Frauen produzieren diese Sexualhormone in geringen Mengen. Deshalb sind Jungen auch häufiger und schwerer betroffen als Mädchen. Die Androgene fördern die Talgproduktion der Talgdrüsen. Gleichzeitig steigt in der Pubertät die Produktion von Hornsubstanz, welche die Ausführungsgänge der Poren verstopft.

Neben den Androgenen gibt es aber noch andere Gründe für die Entstehung von Akne. Die Ursachen sind so vielfältig wie die Erscheinungsbilder der Hautkrankheit.

Es gibt Hinweise darauf, dass erbliche Faktoren bei der Entstehung der Akne eine Rolle spielen. Bei Frauen beeinflussen ein unregelmäßiger Menstruationszyklus und die  Schwangerschaft  den  Verlauf  der  Hauterkrankung.
Bei  einigen Patienten scheint die Ernährung  die  Erkrankung zu beeinflussen oder mit deren Entstehung zusammenzuhängen. So entwickelten Eskimos, Chinesen und Bewohner der japanischen Insel Okinawa verstärkt Akne, wenn sie auf die westliche Ernährungsweise umstellten. Dagegen gibt es unter den Kitava-Insulanern in  Papua-Neuguinea  und  den  Ache-Jägern in  Paraguay überhaupt keine Aknepatienten.

Auch Umweltfaktoren wie zum Beispiel das Klima (Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung) können  im  Einzelfall zur Entstehung einer Akne beitragen.

Daneben gibt es zahlreiche Medikamente, die eine Akne  auslösen oder verschlechtern können. Dazu zählen etwa:

  • Glukokortikoide
  • Anabolika
  • Antibiotika
  • Psychopharmaka
  • Neuroleptika
  • Vitamine  B2, B6, B12
  • Bestimmte Krebsmedikamente (EGF-Rezeptoragonisten)

Auch Inhaltsstoffe aus Kosmetika können eine Akne entstehen lassen.

Unbewiesen ist bislang, dass psychische  Faktoren wie  Stress  zur Entwicklung von Akne führen. Allerdings ist die Psyche im Verlauf der Krankheit oft von Belang, denn viele Aknepatienten leiden unter ihrem optischen Erscheinungsbild.

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass im Nervengewebe vorkommende Eiweiße   – sogenannte Neuropeptide – entzündliche Prozesse im Talgdrüsenfollikel fördern. An dem komplexen Prozess der Akne-Entstehung sind also vermutlich männliche Geschlechtshormone (Androgene), Hautfette und regulierende Neuropeptide beteiligt.

Was sind die Akne-Symptome?

Bei der Akne entsteht als erstes ein kleiner roter Punkt oder eine kleine Verdickung (Knötchen) in der Haut. Die Talgdrüsen produzieren zu viel Talg, auch die Produktion von Hornsubstanz steigt. So werden die Ausführgänge der Talgdrüse verstopft. Der weißliche Talg kann nicht nach außen transportiert werden und staut sich unter der Hautoberfläche – es entstehen Mitesser (Komedone). Öffnet sich die Haut am Ausführungsgang, bekommt der Mitesser durch den Kontakt mit dem Sauerstoff in der Luft eine schwarze Färbung. Bakterien zersetzen jetzt den Talg. Dabei entstehen Stoffwechselprodukte, die Entzündungen fördern.

Die Akne bildet sich vor allem im Gesicht an Stirn, Kinn und Nase, manchmal auch auf den Wangen. Selten „blüht“ die Akne auch auf dem Rücken und der Brust.

Bei Pusteln, Mitessern und Pickeln sowie einem Hautbild, das sich verschlechtert und seelisch belastet, sollten Sie einen Hautarzt aufsuchen.

> Acne Inversa

Wie erkennt der Arzt eine Akne?

Ein Hautarzt (Dermatologe) kann eine Akne schon anhand des Erscheinungsbildes der Haut sicher diagnostizieren. Er kann außerdem feststellen, um welche Form der Akne es sich handelt. Je nach Schweregrad wird die Akne vulgaris in drei Formen eingeteilt:

  • Akne comedonica: leichte Form, die nur das Gesicht betrifft. Vor allem Mitesser prägen das Hautbild.
  • Akne papulopustulosa: mittelschwere Form, der Patient leidet unter Mitessern und Pickeln, die sich entzündet haben; oft sind Gesicht und Rücken betroffen.
  • Akne conglobata: schwere Form, in der Haut bilden sich Knoten aus den Pickeln, es besteht hohe Entzündungsgefahr und meist bleiben Narben zurück.

Sind Bakterien an der Entstehung der Akne beteiligt, lässt sich die Art des Erregers feststellen. Auch Hormonuntersuchungen geben dem Arzt weitere Auskunft.

Wie wird eine Akne behandelt?

Welche Art der Therapie bei Akne in Frage kommt, hängt von der Ausprägung und Form der Akne ab. Hautärzte unterscheiden Medikamente, die äußerlich (topisch) auf der Haut als Gele, Salben und Cremes angewendet werden, und Arzneien, die eingenommen werden und systemisch – also im gesamten Körper – wirken. Es werden auch äußerlich und innerlich wirkende Medikamente kombiniert.

Apotheken und Drogerien bieten eine ganze Palette von Cremes, Salben und Waschlotionen an, mit denen sich Patienten mit Akne zuhause selbst behandeln können.  Bei leichter Akne können diese Mittel eventuell helfen, sonst gilt aber: ab zum Hautarzt!

Aknebehandlung
Aknebehandlung

Äußere Aknebehandlung

Antibiotika: Eine äußere Therapie mit Antibiotika wird nur bei leichter bis mittelschwerer Akne und in Kombination mit anderen Medikamenten empfohlen. Beispiele für bei Akne eingesetzte Antibiotika sind Erythromycin, Clindamycin, Nadifloxacin und Tetracyclin, die der Betroffene als Salbe oder Creme auf die Haut aufträgt.  Antibiotika vermindern die Entzündungsprozesse und die Zahl der Bakterien in den Talgdrüsenfollikeln. Bekämpft wird vor allem das Propionibacterium acnes.

Benzoylperoxid (BPO): Das Mittel wird bei leichter Akne papulopustulosa sowie bei mittelschweren und schweren Akneformen in Kombination mit anderen Arzneimitteln eingesetzt. Benzoylperoxid greift die Propionibakterien an und vermindert ihre Anzahl. Wissenswert ist, dass BPO ein wirksames Bleichmittel ist, das dunkle Haare und Kleidung bleichen kann.

Retinoide (Abkömmlinge des Vitamin-A): Sie werden bei Akne comedonica und leichter Akne papulopustula eingesetzt. Beispiele sind Tretinoin, Isotretinoin und Adapalen. Bei mittelschweren und schweren Akneformen werden Retinoide mit anderen Medikamenten kombiniert. Sie helfen gegen die Pickel, Mitesser und Entzündungen, nicht aber gegen eine Infektion mit Bakterien.

Azelainsäure: Sie wird eingesetzt bei Akne comedonica und leichter Akne papulopustulosa. Außerdem ist Azelainsäure in Kombination mit anderen Medikamenten empfohlen bei mittelschweren und schweren Akneformen. Azelainsäure wirkt Pickeln und Mitessern entgegen, tötet Bakterien ab und hemmt Entzündungsprozesse.

Physikalische Therapien: Sie werden ergänzend oder alternativ eingesetzt, wenn die äußeren Aknetherapien nicht den gewünschten Erfolg bringen und eine systemische Aknebehandlung nicht möglich oder gewünscht ist. Allerdings ist die Wirksamkeit in vielen Fällen noch nicht ausreichend geklärt.

Angewendet werden beispielsweise Licht in Form von Blaulicht, der Photodynamischen Therapie (lichtempfindliche Substanzen werden durch Licht aktiviert), Blitzlampen oder Laser. Beim Peeling wird auf die Haut eine chemische Substanz aufgetragen, welche die oberen Hautschichten angreift und die Regeneration der Haut fördern soll. Eingesetzt werden häufig Fruchtsäuren (Alpha-Hydroxysäuren, AHA) wie Milch-, Zitronen- oder Weinsäure.

Eine manuelle Aknebehandung gehört in die Hände einer geschulten Kosmetikerin. Häufige Verfahren sind Reinigung und Desinfektion der Haut, Behandlung mit warmem Wasserdampf oder Peelings. Offene oder geschlossene Mitesser lassen sich so besser entfernen.

Innere (systemische) Aknebehandlung

Antibiotika wie Tetracyclin und Erythromycin sollten zur Aknetherapie nur eingenommen werden bei:

  • mittelschwerer bis schwerer entzündlicher Akne
  • entzündlicher Akne, die nicht ausreichend auf eine äußere Therapie anspricht
  • entzündlicher Akne, die sich auf größere Flächen und/oder mehrere Hautbereiche, vor allem den Rücken, erstreckt

Antibiotika werden oft in Tablettenform eingenommen und bekämpfen die Bakterien, welche die Akne fördern. Sie werden aber nicht allein eingesetzt, sondern in Kombination mit anderen Medikamenten wie Retinoiden, Benzoylperoxid, Azelainsäure oder (bei Frauen) hormonelle Antiandrogene (die Pille). Zu beachten ist, dass die Aknebehandlung Zeit braucht. Erste positive Effekte stellen sich erst nach einigen Wochen ein.

Isotretinoin (Retinoide, Vitamin-A-Abkömmling) wird als Basistherapeutikum bei schwerer Akne (A. papulopustulosa nodosa oder conglobata) empfohlen, die nicht auf Antibiotika-Tabletten und außere Aknetherapien anspricht. Isotretinoin wirkt gegen Mitesser,  reduziert  die  Größe  der  Talgdrüse um bis zu 90 Prozent, hemmt die Entzündung und vermindert indirekt die Zahl der Bakterien.

Hormonelle Antiandrogene werden bei weiblichen Patienten mit mittelschwerer Akne  papulopustulosa und Akne conglobata eingesetzt. Wirksam ist Ethinylestradiol in Kombination mit Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat, Dienogest, Desogestrel und Drospirenon. Anti-Androgene wirken auf die Talgdrüsen und bremsen die Talgproduktion. Außerdem senken Sie das Testosteron. Die Antiandrogen können sie das Hautbild verbessern.

Wie kann ich einer Akne vorbeugen?

Einer Akne lässt sich kaum vorbeugen. Denn eine der Hauptursachen der Akne-Entstehung ist eine hormonelle Veränderung. Zu einem besseren Hautbild beitragen können Sie allerdings schon, indem Sie auf das Rauchen verzichten, sich gesund ernähren (Achtung: Süßigkeiten!), Ihre Haut sorgfältig reinigen und pflegen und zu viel Sonne meiden.

Akne vorbeugen
Akne vorbeugen

Wie sind die Heilungschancen bei Akne?

Die gute Nachricht ist, dass die Akne in den meisten Fällen bis zum 25. Lebensjahr ausheilt und verschwindet. Nur bei wenigen Patienten – meist Frauen – bleibt die Akne darüber hinaus bestehen. Die Akne kann die Lebensqualität nicht unerheblich beeinträchtigen – Stress und psychische Belastung wirken sich wiederum auf den Verlauf der Akne negativ aus. Wichtig ist, dass Patienten mit Akne mit ihrem Arzt darüber sprechen.

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