Immer mehr Menschen leiden unter Beschwerden, für die die „Schulmedizin“ alleine keine Linderung verspricht. Auch der Wunsch nach sanften Therapiemöglichkeiten wie Akupunktur oder eben Bioresonanztherapie wächst stetig.
Die Bioresonanztherapie gehört zur Alternativmedizin, für die es bisher noch keine wissenschaftlichen Belege über die Wirksamkeit gibt. Dennoch entscheiden sich Patienten, die unter Allergien oder anderen körperlichen Beschwerden leiden, immer öfter für eine alternative Heilmethode, von der sie sich eine nachhaltige und vor allem natürliche Linderung erhoffen. Angeboten wird das Verfahren mittlerweile von Apotheken, Reformhäusern, Ernährungsberatern und Heilpraktikern. Doch hält diese Behandlungsmethode was sie verspricht?
Das Prinzip der Bioresonanztherapie
Die Bioresonanztherapie konzentriert sich in erster Linie darauf, die körpereigenen Abwehr- und Selbstheilungskräfte zu stärken. Die Grundidee hatte Dr. Albert Abrams Ende des 19. Jahrhunderts, die später von dem Arzt Franz Morell und dem Elektroingenieur Erich Rasche weitergeführt und entwickelt wurde. Sie wird auch als MORA-Therapie oder biophysikalische Informationstherapie bezeichnet.
Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass Franz Morell Scientologe war und auch die Geräte zur Bioresonanzmessung den sogenannten E-Metern von Scientology ähneln. Das sind Elektropsychometer, die von Scientologen eingesetzt werden, um beim Auditing ihrer Mitglieder „seelische Not oder Belastung“ aufzuspüren.
Dem Prinzip der Bioresonanztherapie nach sollen alle Organe, Zellen sowie das Gewebe des menschlichen Körpers in der Lage sein, ein ganz spezielles, elektromagnetisches Feld zu erzeugen. Diesem Feld wird nachgesagt, dass es für die Steuerung von biochemischen Prozessen im Körper verantwortlich ist und so ein spezifisches Schwingungsmuster hervorruft, das bei jeder Person anders aussieht.
Bioresonanztherapie: Beeinträchtigung von gesunden Schwingungen
Im Laufe des Lebens kommt es zu Fremdstoffen in unserem Körper, die über eigene Schwingungen verfügen und die sich negativ auf die „gesunden“ Schwingungen auswirken können. Auslöser für ein solches Ungleichgewicht können sein:
- Gift- und Impfstoffe
- Schwermetalle
- Bakterien
- Viren
- Pilze
- Allergene
Aber auch andere Faktoren wie Stress, Entzündungen im Körper oder schädliche Umwelteinflüsse können sich Alternativmedizinern zufolge negativ auf das Schwingungsgleichgewicht auswirken.
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Der Ablauf einer Bioresonanztherapie
Vor dem Beginn einer Behandlung erfolgt zunächst die Bioresonanztestung. Hierbei werden die elektromagnetischen Schwingungen (Skalarwellen) erfasst und mit anderen Schwingungen pathologischer Stoffe und Substanzen verglichen, damit das Bioresonanzgerät, das verwendet wird, harmonische von disharmonischen Schwingungen unterscheiden kann.
Das Bioresonanzverfahren zielt darauf ab, die negativen und somit krankmachenden Schwingungen über Elektroden bzw. Kabel in das Gerät zu leiten, dort in das genaue Gegenteil umzuwandeln und als effektive Therapieschwingungen wieder in den Körper zu leiten. Diesen Vorgang nennt man auch „Löschtherapie“, denn das grundlegende Ziel ist es, alles Negative elektromagnetisch auszulöschen und durch „gute“, harmonische Schwingungen zu ersetzen. Die schädlichen Einflüsse sollen so geschwächt und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und gestärkt werden.
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Anwendungsgebiete des Bioresonanzverfahrens
Das Bioresonanzverfahren dient vor allem als alternative Therapiemaßnahme, die bei den folgenden Krankheiten gerne eingesetzt wird:
- bei Allergien wie z. B. Heuschnupfen
- zur Behandlung von Hautproblemen wie Ausschlägen oder Neurodermitis
- bei Asthma
- bei Migräne oder anderen Schmerzen
- zur Therapie von rheumatischen Erkrankungen
- bei Müdigkeit und Erschöpfungszuständen
- bei entzündlichen Prozessen der Magenschleimhaut oder des Darms
- zur begleitenden Therapie bei Erkrankungen der inneren Organe
Die Anwendungsmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Dennoch gehört die Bioresonanztherapie zur Alternativmedizin und ist wissenschaftlich nicht anerkannt. Bei akuten und chronischen Krankheiten sollte daher immer zuerst ein „Schulmediziner“ zurate gezogen werden. Dieser kann dann zusammen mit den Patienten darüber entscheiden, ob eine begleitende Bioresonanztherapie sinnvoll sein kann. Denn nicht nur Heilpraktiker bieten diese Art der Therapie an, auch einige Ärzte verfügen mittlerweile über diese Zusatzqualifikation. Achtung: In der Regel übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlungskosten nicht.
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Bioresonanztherapie und Wissenschaft
Immer wieder stellen Wissenschaftler das Bioresonanz-Verfahren auf den Prüfstand. Die Ergebnisse sind dabei stets die gleichen: Allergien beispielsweise, die bei Testpersonen wirklich existieren, werden vom Gerät nicht erkannt. Auch bei mehrmaligen Versuchen mit der gleichen Person ergeben sich laufend neue bzw. veränderte Ergebnisse. Selbst ein Leberkäse hat demnach ein Gesundheitsprofil, was auf eine Unglaubwürdigkeit des Bioresonanzverfahrens hindeutet.
So gehen Ärzte und Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei gesundheitlichen Erfolgen durch Bioresonanztherapie lediglich um den berühmten Placebo-Effekt handelt. Auffällig bei näheren Untersuchungen, die nach wie vor keine nachweisbaren Ergebnisse liefern können, war auch, dass die Anbieter der Bioresonanzmessung stark für entsprechende Nahrungsergänzungsmittel werben. Hier können nicht nur hohe Kosten für Betroffene entstehen, der Verbraucher wird zudem getäuscht, indem er nach der Messung an einen möglichen Nährstoffmangel glaubt, der unter Umständen gar nicht existiert.