Nahezu jeder Mensch hatte in seinem Leben schon einmal mit Pickeln oder Hautunreinheiten zu tun. Die Ursachen können ebenso vielfältig sein wie das Auftreten der Pickel an den verschiedensten Körperstellen.
Pickel sind klein, machen aber großen Ärger. Vor allem, wenn sie im Gesicht auftauchen, empfinden wir sie als störend. Gut, dass wir einiges gegen Pickel tun können: Es gibt zahlreiche Methoden, ihnen vorzubeugen oder sie schnell wieder loszuwerden.
Wer wünscht sich nicht eine reine und ebenmäßige Haut? Vielen Betroffenen, die unter Pickeln oder sogar Akne leiden, bleibt dieser Wunsch jedoch häufig verwehrt. Pickel sind keine Hautkrankheit – aber ein Zeichen dafür, dass mit unserer Haut etwas nicht stimmt. Das ist keine Frage des Alters. Immer mehr Menschen jenseits der 30 Jahre klagen über wiederkehrende Pickel.
Ursachen von Pickeln und Mitessern
Pickel entstehen meist dadurch, dass die Talgdrüsen verstopfen. Da wir im Gesicht, am Dekolleté oder am Rücken sehr viele Talgdrüsen besitzen, treten in diesen Bereichen auch die meisten Pickel auf. Die Talgdrüsen produzieren wertvolles Fett (Fachbegriff: Sebum). Das sorgt dafür, dass die Hautoberfläche geschmeidig bleibt, gut geschützt ist und sie nicht zu viel Feuchtigkeit aus ihrem Inneren nach außen hin verliert.
Doch das Hautfett ist auch ein Nährboden für Bakterien. Diese Bakterien, sorgen dafür, dass sich die Haut entzündet und sich die Talgdrüsen mit Eiter füllen. Die einhergehenden typischen Symptome zeigen sich dann in Form von Rötungen und schmerzenden Schwellungen. Eine der Ursachen kann in einer übermäßigen Talgproduktion begründet sein – sie gehört zu den häufigsten Auslösern, die zu Pickeln und Mitessern führen.
Doch weder die Bakterien oder das Hautfett allein verursachen Pickel – sondern das Zusammenspiel mehrerer Risikofaktoren:
- zu viel Hautfett wird produziert
- verhornte Hautzellen blockieren den Ausgang der Talgdrüsen
- Bakterien gelangen in den Pfropf aus angestautem Sebum und zersetzen diesen
- Stoffwechselprodukte lösen eine Entzündung der Talgdrüse aus, bei der sich unter anderem Eiter bildet
Bei vielen Menschen, welche zu Pickeln neigen, sorgt außerdem ein veränderter pH-Wert der Haut dafür, dass sich Pickel-bildende Bakterien besonders wohl fühlen.
Doch auch eine ungesunde Lebensweise sowie eine unausgewogene und schlechte Ernährung tun ihr Übriges, damit Pickel entstehen. Hinzu kommen Veränderungen des Hormonhaushalts, die nicht selten Verstopfungen der Drüsen zur Folge haben. Was viele nicht wissen: Auch eine penible und übertriebene Reinigung kann zu Pickeln und Hautreizungen führen.
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Wann bekommt man Pickel?
Vor allem in der Pubertät bringen körpereigene Vorgänge wie zum Beispiel die erhöhte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen die Talgdrüsen auf Hochtouren. Sie reagieren aber auch auf Reize von außen mit mehr Sebum – wie Wärme, intensives UV-Licht oder zu „scharfe“ Reinigungsprodukte. Auch hormonelle Umstellungen im Körper weit nach der Pubertät können dafür sorgen, dass Pickel sprießen.
Bei einigen Menschen reagiert die Haut auch auf Botenstoffe, die der Körper bei Stress produziert, mit Pickeln. Pickel sind also ein Hautproblem, das Menschen in jedem Alter betreffen kann.

Das fördert die Entstehung von Pickeln
Neben den bereits genannten Risikofaktoren wie Sebumüberschuss oder verhornte Taldrüsenausgänge gibt es noch weitere Faktoren, welche die Entstehung von Pickeln fördern:
Falsche Pflege
Wer regelmäßig zu fettige Cremes oder falsche Öle verwendet, fördert damit die Entstehung von Pickeln. Die falschen Fette liefern zum einen den Bakterien „Futter“, zum anderen blockieren sie die Ausgänge der Talgdrüsen.
Herumdrücken an Mitessern
Mitesser auszudrücken ist keine gute Idee. Dabei wird das Gewebe gereizt und Bakterien mitunter erst in den Talgdrüsenkanal befördert.
Exzessives Waschen
Ölige Haut muss gründlich gereinigt werden, um Bakterien in Schach zu halten und überschüssiges Sebum zu entfernen. Aber exzessives Waschen mit aggressiven Tensiden wie Lauryl- und Laurylethersulfat sind kontraproduktiv. Die Haut wird dadurch zu stark entfettet und verliert wertvolle Feuchtigkeit. Diesen Verlust versucht sie durch gesteigerte Talgproduktion auszugleichen. Weil die übermäßige Reinigung aber auch den Schutzschild der Haut schwächt, habe Akne-Bakterien jetzt noch leichteres Spiel.
Stress
Stress ist ein weiterer Faktor, welcher dafür sorgt, dass auch Erwachsene, die die Pubertät längst hinter sich haben, unter Pickeln leiden. Der Grund: Innere Anspannung schwächt die Abwehrkräfte der Haut und kurbelt die Talgproduktion an.
Pickel vorbeugen: So funktioniert es!
Die Anfälligkeit für Pickel ist häufig genetisch bedingt: Die Überproduktion von Talg zum Beispiel. Oder eine leichte Verhornungsstörung, die dafür sorgt, dass die Talgdrüsen schneller verstopfen.
Wer zu Pickeln neigt, sollte sich daher mit dem Gedanken anfreunden, dass die kleinen Störenfriede immer wieder einmal auftauchen. Dennoch lässt sich einiges dafür tun, dass Pickel im Gesicht oder anderswo Seltenheitswert bekommen.
Wer regelmäßig mit unschönen Pickeln im Gesicht, am Hals, an den Schultern oder dem Rücken zu kämpfen hat, sollte zunächst seine Lebensgewohnheiten auf den Prüfstand stellen. Hier wird relativ schnell klar, welche auslösenden Faktoren infrage kommen und für das Entstehen von Pickeln verantwortlich sein können. Damit die lästigen roten Punkte gar nicht erst am Körper auftauchen, gibt es hilfreiche Tipps, um diesen effektiv vorzubeugen:
Geeignete Pflegeprodukte verwenden
Zur Hautpflege sollten spezielle fettarme Emulsionen oder fettfreie Gele verwendet werden, die ohne Mineralölbasis auskommen und mit antibakteriellen Wirkstoffen angereicht sind. Am besten lassen Sie sich von einer professionellen Kosmetikerin oder dem Hautarzt oder -ärztin beraten, welche Produkte sich am besten für Ihren Hauttyp eignen.

Ausgewogen ernähren
Zucker, Fett und Milchprodukte können schnell zu ungewollten Mitessern und Pickeln führen. Der Speiseplan sollte daher weniger ungesunde Lebensmittel und stattdessen reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und viel Flüssigkeit in Form von Wasser und Tee enthalten.
Auf Genussmittel verzichten
Alkohol und Zigaretten sollten weitestgehend gemieden werden. So verringert sich auch das Risiko für Pickel und unreine Haut.
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Bewegung statt Stress
Stress spiegelt sich auch in Ihrem Hautbild wider. Gerade in hektischen Alltagssituationen hilft dem Körper und auch der Seele ganz viel Bewegung in Form von Sport oder ausgedehnten Spaziergängen.
Pickel loswerden: die 7 besten Hausmittel
Zwar gibt es eine Menge kosmetischer und pharmazeutischer Produkte, um Pickeln, Akne und Mitessern den Garaus zu machen, oft reichen aber schon einfache Zutaten, die fast jeder zu Hause hat.
1. Zitrone
Menschen, die keine empfindliche Haut haben, können Zitrone einsetzen, um lästige Pickel loszuwerden. Der frisch gepresste Zitronensaft wird direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen und wirkt antibakteriell. Die Inhaltsstoffe der Zitrone trocknen die Pickel aus und fördern gleichzeitig die Reparatur der Haut.

2. Teebaumöl
Auch Teebaumöl hilft dabei, Pickel auszutrocknen. Zusätzlich beruhigt es die Haut und wirkt somit gut gegen gerötete und geschwollene Hautstellen. Das Öl wird dafür mit einem Wattebausch oder Wattestäbchen auf den Pickel aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von etwa 15 Minuten mit warmem Wasser wieder entfernt.

3. Aloe Vera
Ein weiteres Hausmittel, das sich bewährt hat, ist Aloe Vera. Die Pflanze ist derart vielseitig einsetzbar, dass sie auch den Heilungsprozess bei entzündeten Mitessern fördert und die Haut beruhigt. Wichtig ist dabei: Es sollte immer das frische Gel aus einem Aloe-Blatt entnommen und aufgetragen werden.

4. Dampfbäder
Ein regelmäßiges Dampfbad hilft, die Poren zu öffnen und die Haut besser atmen zu lassen. Durch die warmen Dämpfe wird die Haut außerdem von Unreinheiten, Bakterien und überschüssigem Öl befreit.

5. Kokosöl
Kokosöl liefert mit Caprin- und Laurinsäure wichtige Inhaltsstoffe, die Keime und Bakterien schonend von der Haut entfernen und sie vor unnötiger Reizung bewahren. Auch bei Akne und Hautirritationen kann Kokosöl effektiv eingesetzt werden.

6. Apfelessig
Ein weiterer Geheimtipp unter den Hausmitteln gegen Pickel ist Apfelessig. Er kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewandt werden. Mit seiner antibakteriellen und entgiftenden Wirkung haben Pickel keine Chance!

7. Backpulver
Zur Regulierung des pH-Wertes der Haut oder einfach als Peeling ist Backpulver ein echtes Wundermittel. Angerührt mit Wasser oder frischem Zitronensaft entfernt es abgestorbene Hautzellen und überschüssiges Öl. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollte es nach maximal 3 Minuten mit Wasser wieder entfernt werden.

Pickel richtig behandeln
Zunächst sollte die betroffene Stelle mit einem Spezialprodukt desinfiziert werden, das antibakteriell und beruhigend wirkt. Der Pickel geht normalerweise von selbst zurück und ist nach wenigen Tagen abgeheilt.
Wer aber unbedingt Hand anlegen möchte, der sollte folgendermaßen vorgehen:
- Das Hautareal desinfizieren. Dafür eignen sich Produkte zur Hautdesinfektion oder Lösungen mit mindestens 70 % Isopropyl-Alkohol.
- Anschließend die Hände sorgfältig desinfizieren.
- Die betroffene Stelle mit den Fingern leicht spannen, dann den Pickel mit zwei anderen Fingern leicht anheben.
- Öffnet sich der Pickel daraufhin und wird Blut sichtbar, sofort aufhören!
- Den Pickel mit einem sauberen Wattepad reinigen.
- Etwas Aloe-Vera-Gel gegen Hautunreinheiten auftragen.
Anschließend gilt: Finger weg und die Wunde nicht wieder öffnen. Wer weiter an seinem Pickel herum„doktert“, riskiert Entzündungen, welche Narben hinterlassen können.
Dann sind Pickel ein Fall für eine medizinische Behandlung
Kleine Pickel, die unkompliziert abheilen, sind kein Fall für den Arzt oder die Ärztin. Anders jedoch sieht es bei Pickeln aus, welche bis in tiefere Hautschichten reichen oder sich stark entzünden. Diese Eiterpusteln sind Sache des Dermatologen. Weil sie tiefer gehen, ist die Gefahr groß, dass sich dauerhafte Narben bilden. Unter Umständen müssen solche Entzündungen in der Haut mit Antibiotika behandelt werden, um zügig wieder abheilen zu können.
Das Ausreinigen der Haut ist in diesen Fällen Sache der Kosmetikerin. Diese kann die Eiterpusteln so öffnen und anschließend behandeln, dass eine Entzündung so gut wie ausgeschlossen ist.
Hautunreinheiten nicht überbewerten
Wer unter Pickel oder Mitesser leidet, hat häufig das Gefühl, damit alle Blicke auf sich zu ziehen. Tatsächlich fällt anderen der Pickel am Kinn oder an der Stirn meist gar nicht auf. Eine echte Akne dagegen mit vielen entzündlichen Pickeln ist sehr belastend und stellt eine Krankheit dar, die unbedingt behandelt werden sollte.
Aber kleine Pickel, die nur gelegentlich auftreten, sollten wir lieber akzeptieren, statt sie mit allen Mitteln zu bekämpfen. Je mehr wir den Pickel in Ruhe lassen, desto besser heilt er und desto schneller sind wir ihn wieder los.