Wer die Nase voll hat, schmeckt wenig, schläft schlecht und bekommt kaum Luft. Ein Schnupfen ist zwar schnell überstanden, nervt aber in jeder Lebenslage. Besonders, wenn er festsitzt und jeder Schnäuzversuch zwecklos scheint. Hier lesen Sie, wie Sie die verstopfte Nase wieder freibekommen.
Jeder, der schon einmal erkältet war, kennt das Gefühl, wenn der Kopf zu platzen droht. Die Schleimhäute sind entzündet und geschwollen, weil sie eine (meist virale) Infektion abwehren. Außerdem produzieren sie Sekret im Überfluss, das die verengten Nasenhöhlen blockiert – irgendwann so sehr, dass eingeatmete Luft nicht mehr durchkommt. Und nun?
Einfach durch den Mund atmen?
Nase dicht? Kein Problem, schließlich haben wir noch den Mund zum Atmen, oder? Dass wir nur in Ausnahmefällen (wenn wir seufzen, gähnen oder uns nichts anderes übrig bleibt) mit dem Mund Luft holen, hat allerdings einen guten Grund: In unserer Nase steckt ein natürliches Filtersystem, das Keime abwehrt und die einströmende Luft reinigt, bevor sie tiefer in die Atemwege gelangt.
Feine, bewegliche Flimmerhärchen halten Schmutzpartikel fest, die sich in der Atemluft befinden. Sie filtern jeden Tag etwa 10.000 Liter davon und minimieren die Menge der eingeatmeten Bakterien, Viren und Pilze. Der Mund ist also die schlechtere Atemoption, weil Luft, die diesen Weg nimmt, weniger gut gesäubert werden kann. Auch darum sollte das Problem verstopfte Nase schnell gelöst werden.
Darauf sollten Verschnupfte achten
Sie wachen morgens mit verschleimten Atemwegen auf und das Atmen durch die Nase fällt plötzlich schwer? Dann gilt es, das zu beachten:
- Luftqualität: Räume mit trockener Luft meiden, da sich der Schleim sonst nur weiter verfestigt. Natürlich reizen auch Zigarettenrauch und Haushaltschemikalien kränkelnde Atemwegen noch mehr.
- Inhalieren: Wasserdampf befeuchtet die Atemwege und verflüssigt so das Sekret, das dann besser abtransportiert werden kann (So funktioniert’s).
- Durchsprühen: Abschwellende Nasensprays sind wirkungsvoll, dürfen aber nicht länger als eine Woche zum Einsatz kommen. Die freundliche Alternative für die Nasenschleimhaut: Meerwasser-Nasensprays. Sie befeuchten und tragen so auch dazu bei, eine verstopfte Nase wieder freizumachen.
- Kann nie schaden: Vitamin C und Zink zur Stärkung der Abwehrkräfte, eine Mütze voll Schlaf, Tee und ganz viel Ruhe.
- Richtig liegen: Eine erhöhte Schlafposition kann verhindern, dass sich der Schleim nachts zu sehr in der Nasenhöhle festsetzt und den Schlaf stört.
> Warum habe ich nachts eine verstopfte Nase?
Gut zu wissen: Joghurt, ein Glas Milch oder Frischkäse sind für verstopfte Nasen kein Problem. Studien haben gezeigt, dass Milchprodukte – anders als immer wieder angenommen – die Atemwege nicht zusätzlich verschleimt.
Putzen, aber richtig
Klar ist: Weil sich im Sekret Krankheitserreger tummeln, muss es raus aus der Nase. Der einfachste Weg, sich vom Schleim zu befreien: ihn ausschnäuzen (wenn er denn noch locker sitzt), oder doch hochziehen?
Was besser ist, darüber streiten Experten seit Jahren. Die einen sagen, beim kraftvollen Ausschnäuzen würden zu viele Keime in die Nebenhöhlen gepresst, wo sie wiederum Entzündungen hervorrufen können. Die anderen sind sicher: Sekret, das hochgezogen wird, kann sich im Rachen festsetzen und die Bronchien in Mitleidenschaft ziehen.
Die Empfehlung, die aktuell gilt: Ins Taschentuch schnäuzen, aber sanft, indem man ein Nasenloch nach dem anderen durchpustet.
> Dauerhaft verstopfte Nase: Was tun?
Wenn es doch ernster ist
Ein Schnupfen ist normalerweise keine große Sache. Eine erkältungsbedingt verstopfte Nase verschwindet meist schnell von selbst. Wenn allerdings pochende Schmerzen und Druck im Gesicht dazukommen, die sich verschlimmern, wenn Sie den Kopf beugen, kann eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) vorliegen.