Radieschen sind klein, scharf und gesund – und liegen dennoch oft nur als Dekoration auf dem Tellerrand. Zeit, die kleinen Knollen aus ihrem Schattendasein zu holen!
Bei einer bayerischen Brotzeit dürfen die weiß-roten Radieschen neben dem größeren Rettich nicht fehlen. Die ursprüngliche Herkunft der roten Knollen ist nicht eindeutig geklärt. In Europa verbreiteten sie sich jedenfalls ab dem 16. Jahrhundert über Frankreich. Das Knollengemüse zählt zur Familie der Kreuzblütengewächse. Der Name leitet sich von „radix“, dem lateinischen Wort für „Wurzel“, ab.
So richtig beliebt scheinen die kleinen Rettiche außerhalb Bayerns bei vielen Menschen heutzutage nicht zu sein, vielleicht wegen ihres scharfen Geschmacks. In der Küche spielen sie jedenfalls meistens nur eine Nebenrolle. Dabei hat es das kleine Gemüse in sich und sollte als Teil einer gesunden Ernährung nicht auf Ihrem Speiseplan fehlen. Lesen Sie hier, warum die kleinen roten Früchtchen öfter mal auf Ihrem Teller und in Ihrem Magen landen sollten.
Was macht Radieschen so gesund?
Ein Vorteil von Radieschen ist, dass sie wie viele andere Sorten von Gemüse wenige Kalorien haben. Der Wassergehalt von 94 Prozent und nur 14 Kalorien pro 100 Gramm sind schön figurfreundlich.
Die Knollen liefern Ihrem Körper zudem mehrere B-Vitamine, sowie neben Vitamin A auch die Vitamine K, und E sowie die Mineralstoffe Natrium, Kalzium, Magnesium und Kalium. Außerdem enthalten die kleinen Rettiche jede Menge Eisen und verbessern dank ihres hohen Vitamin-C-Gehalts (100 Gramm decken rund ein Drittel des Tagesbedarfs) auch gleich die Aufnahme des Spurenelements in unser Blut.
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Verantwortlich für den typischen Geschmack und die leichte Schärfe der Radieschen ist das Senföl. Dieser sekundäre Pflanzenstoff wirkt darüber hinaus antibakteriell, krampf- und schleimlösend. Obendrein wirken die Senföle auf die Verdauung und den Kreislauf anregend.
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Wann gibt es Radieschen?
Im Supermarkt bekommen Sie die scharfen Früchtchen das ganze Jahr über. Die Saison hierzulande dauert von Mai bis Oktober. In dieser Zeit bekommt man in der Regel schön frische Radieschen aus Freiland-Betrieben. Natürlich können Sie sie auch im eigenen Garten heranziehen. Im Winter wird das Gemüse dann aus Ländern wie Italien, den Niederlanden oder Israel importiert. Rund 80 Prozent der in Deutschland angebauten Radieschen stammen aus Rheinland-Pfalz.
Einkauf und richtige Lagerung
Die Farbe von Radieschen kann je nach Sorte variieren, es gibt sie auch in gelb und komplett weiß. Ein Tipp: Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Knollen fest und unversehrt und die Blätter saftig grün und nicht welk sind.
Lagern Sie die Radieschen im Gemüsefach Ihres Kühlschranks. Schneiden Sie davor die Blätter vom roten Körper komplett ab und wickeln Sie die Knollen in ein feuchtes Tuch oder verstauen Sie sie einer luftdichten Dose. So halten sich die Radieschen zwei bis drei Tage.
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Wie verzehrt man Radieschen?
Am besten ist es, die Radieschen frisch zu verzehren, denn sie trocknen schnell aus und verlieren an Geschmack. Außerdem enthalten sie umso mehr Inhaltsstoffe, je frischer sie sind. Nachdem Sie die Radieschen gründlich gewaschen haben, können Sie damit Salate oder Dips verfeinern oder sie kurz in der Pfanne schmoren und als Beilage zu Gegrilltem reichen. Aber auch als Rohkost ist das Knollengemüse beliebt und Teil vieler schmackhafter Brotzeiten.
Radieschen eignen sich sogar als „Energiekugeln“ beim oder nach dem Sport. Mittlerweile gibt es in vielen Supermärkten übrigens auch Radieschensprossen zu kaufen, die sich als pfiffiges Topping für Suppen oder Butterbrote eignen.
Das Grün des Gemüses ist übrigens zum Wegwerfen zu schade. Daraus lassen sich zum Beispiel farbenfrohe Suppen kreieren, und auch im Salat sorgt es für zusätzlichen Geschmack. Aber Achtung: die Radieschen-Blätter nur bei Bioware verwenden, weil sie sonst gespritzt sein könnten.
Sie sehen also: Radieschen sind zu Unrecht unterschätzt und können ein gesunder sowie schnell und einfach zubereiteter Teil Ihrer Ernährung sein.