Bärlauch enthält unter anderem Vitamin-C, ätherisches Öl, Vinylsulfid und Aldehyde.
Als Heilpflanze kann Bärlauch bei Folgendem helfen:
- Verdauungsstörungen: Die Inhaltsstoffe des Bärlauchs kurbeln die Verdauungssaftproduktion und somit die gesamte Verdauung an. Dadurch können Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen und Krämpfe gelindert werden. Auch bei Appetitlosigkeit kann Bärlauch helfen, durch ihn wird vermehrt Speichel produziert. Dem Gehirn wird damit das Signal zur Nahrungsaufnahme übermittelt und ein gesteigertes Hungergefühl setzt ein.
- Vorbeugung von Gefäßveränderungen: Bärlauch soll ähnlich wie Knoblauch wirken, das bedeutet, dass die Inhaltsstoffe des Bärlauchs den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen, diesen also senken können. Dadurch kann wiederum das Risiko einer Gefäßveränderung gemindert werden.
> Bärlauch: So gesund ist der Frühlingsbote
Gibt es Nebenwirkungen?
In der Regel ist Bärlauch gut verträglich. In seltenen Fällen kann der Verzehr eine allergische Reaktion auslösen. Zu große Mengen des Bärlauchs können jedoch zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie mit Ihrem Arzt Absprache halten, bevor Sie Bärlauch anwenden, da es hierzu keine gesicherten Erkenntnisse gibt. Konsultieren Sie bei Unsicherheiten und Beschwerden generell Ihren Arzt.
Hintergrundinformationen
Heimisch ist der Bärlauch in Asien und Europa. Dort wächst er meist in Wäldern an feuchten Standorten.
Der Bärlauch oder Allium ursinum ist eine mehrjährige Pflanze, bis zu 30 Zentimeter hochwachsen kann. Die ellipsenförmigen, langen Blätter sind grün gefärbt. Von März bis Mai sitzen kleine, weiße Blüten auf dem langen Blütenstängel. Die Pflanze verströmt einen aromatischen Knoblauchgeruch. Bärlauch zählt zur Familie der Liliengewächse.
Bärlauch im Garten
Bärlauchzwiebeln können Sie im Fachhandel kaufen und diese im Herbst in die Erde setzen. Beachten Sie dabei, dass der Bärlauch einen halbschattigen Standort mit normal feuchtem Boden bevorzugt. Viel Pflege braucht der Bärlauch nicht, lediglich bei längeren Hitzeperioden im Sommer sollten Sie ihn gießen. Im Winter müssen Sie nichts Besonderes beachten, da der Bärlauch winterhart ist. Ernten können Sie die Blätter ab März bis April, kurz bevor die Pflanze in voller Blüte steht.
Bärlauchpesto
Sie können Bärlauch roh verzehren und diesen ganz einfach in die tägliche Ernährung integrieren. So passt der Bärlauch gut zu Salaten, Kräuterquark, Dips und auf Butterbroten. Sie können aber auch ein Pesto aus Bärlauch herstellen: Für das Pesto brauchen Sie etwa 300 Gramm Bärlauch (aus dem Garten, in der Natur gesammelt oder auch an Marktständen erhältlich). Waschen Sie die Blätter gründlich und schneiden Sie diese klein. Reiben Sie gleichzeitig 80 Gramm Parmesan. Geben Sie den Bärlauch, den Käse und etwas Olivenöl in eine Schüssel und vermischen Sie alles gut. Pürieren Sie mit dem Stabmixer das Gemisch einmal durch. Lassen Sie die Paste anschließend ein paar Stunden zugedeckt stehen, bevor Sie diese mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Füllen Sie das durchgezogene Pesto anschließend in kleine Einmachgläser. Es ist bis zu zwei Monate haltbar und passt gut zu den verschiedensten Pasta- und Fischgerichten.
Bärlauch in der Natur pflücken
Wenn Sie wildwachsenden Bärlauch ernten wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie ihn an einem möglichst abgelegenen Ort sammeln. So vermeiden Sie, dass sich Hundekot oder schädliche Abgase an den Blättern befinden. Auch wenn der Bärlauch sauber aussieht, sollten Sie ihn vor einer Zubereitung immer gründlich mit kaltem Wasser abwaschen.
Gefährliche Doppelgänger
Außerdem ist beim Sammeln hohe Vorsicht und vor allem Pflanzenkenntnis geboten: Bärlauch hat sehr ähnlich aussehende Doppelgänger, die sich nur schwer unterscheiden lassen. So verwechselt man ihn schnell mit Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und Aronstab, die sehr giftig sind. Maiglöckchen lösen Übelkeit und Erbrechen aus, Herbstzeitlose und Aronstab enthalten den Stoff Colchicin, der bereits bei kleinen Mengen tödlich sein kann. Es ist nochmals besonders tückisch, da Bärlauch oftmals in unmittelbarer Nähe seiner gefährlichen Doppelgänger wächst.
Von dem verbreiteten „Reibetrick“ wird abgeraten. Der Versuch, über das Riechen an den Händen nach der Berührung eines Blattes den charakteristischen Bärlauch zu erkennen ist hinfällig, wenn zuvor bereits geerntet wurde und die Hände bereits den Duft aufgenommen haben.
Achtsamkeit für wichtige Unterscheidungsmerkmale ist geboten: So ist der Bärlauch mattgrün und wächst – anders als die Herbstzeitlose – mit einem dünnen Blattstiel und einzeln aus dem Boden. Maiglöckchen hingegen wachsen paarweise am Stängel und ihre Blätter glänzen an der Unterseite.