Kompakt: Rippenfellentzündung

Rippenfellentzündung

Inhaltsverzeichnis

Eine Rippenfellentzündung wird auch Pleuritis oder Brustfellentzündung genannt. Bei der Erkrankung entzündet sich das Brustfell – Lunge und Brusthöhle sind von innen mit dieser dünnen Gewebeschicht bedeckt. Die Krankheit ist nicht ansteckend und entsteht als Folge einer Primärerkrankung, wie etwa Tuberkulose, Krebserkrankungen oder Autoimmunerkrankungen.

Die Dauer einer Rippenfellentzündung ist abhängig von der Art der Erkrankung, die die Pleuritis ausgelöst und wann die Therapie begonnen hat. Wenn die Behandlung der ursprünglichen Ursachen für die Rippenfellentzündung rechtzeitig beginnt, heilt diese meistens ohne Probleme ab.

Bei schwerem Krankheitsverlauf oder bei mangelhafter Behandlung kann die Erkrankung jedoch gefährlich werden und zu Komplikationen, wie etwa einer Pleuraschwiele oder Pleuraschwarte führen. In diesem Fall verbindet sich die Lunge mit dem Brustkorb, was zu Beschwerden beim Atmen führt und die Lungenfunktion stark einschränken kann.

Was ist eine Rippenfellentzündung?

Bei einer Rippenfellentzündung, auch Pleuritis genannt, entzündet sich das Brustfell, das aus zwei Schichten besteht: dem Rippenfell und dem Lungenfell. Bei einer Erkrankung sind meistens immer beide Schichten betroffen. Deshalb nennt man die Krankheit auch Brustfellentzündung. Oft kommen Rippenfellentzündungen als Sekundärfolge von Erkrankungen wie Lungenentzündungen oder Tuberkulose vor. Die Krankheit äußert sich meist durch Brustschmerzen als erstes SymptomDiese Schmerzen werden meist durch das Atmen verstärkt.

Eine Rippenfellentzündung wird in zwei Arten unterschieden: Es gibt die trockene Rippenfellentzündung und die feuchte Rippenfellentzündung. Bei der trockenen Rippenfellentzündung bildet sich keine Flüssigkeit im sogenannten Pleuraspalt. Dieser kleine Hohlraum befindet sich zwischen Lungenfell und Rippenfell und ist normalerweise mit Flüssigkeit gefüllt. Bei einer trockenen Rippenfellentzündung reiben die beiden Felle aneinander und verursachen dadurch starke Schmerzen.

Bei der feuchten Rippenfellentzündung entsteht ein Pleuraerguss. Hier sammelt sich mehr Flüssigkeit bis hin zu Eiter im Pleuraspalt an, welche auf die Lungenflügel drückt und das Atmen erschwert.

Was sind die Ursachen einer Rippenfellentzündung?

Eine Rippenfellentzündung ist immer die Folge einer vorangegangenen Krankheit. Als erste Ursache für eine Rippenfellentzündung wird am häufigsten eine virusbedingte oder bakterielle Lungenentzündung vermutet. Meist breitet sich die Lungenentzündung, ausgehend von der Lungenoberfläche, auf das Rippenfell aus.

Zu den weiteren möglichen Vorerkrankungen zählen: HerzschwächeTuberkulose, Lungeninfarkt oder Lungenembolie, Erkrankungen des Oberbauchs, wie etwa eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, spezielle Krebserkrankungen wie Brust– oder Lungenkrebs sowie einige Autoimmunerkrankungen. Zu den seltenen Ursachen einer Rippenfellentzündung zählt eine Infektion durch Viren, wie etwa die direkte Infektion des Brustfells mit Coxsackie-B-Viren.

Zu viel Alkohol und Rauchen sind zusätzliche Risikofaktoren.

Was sind die Symptome?

Die Symptome einer Rippenfellentzündungen unterscheiden sich je nach Art der Erkrankung. Da bei einer trockenen Rippenfellentzündung das Lungenfell und das Rippenfell aneinander reiben, kommt es zu starken Schmerzen im Brustraum. Durch das Einatmen werden die Schmerzen verschlimmert. Oft sind die Schmerzen einer Rippenfellentzündung einseitig, da nur ein Lungenflügel entzündet ist. Manchmal strahlen die Schmerzen bis in den Schulterbereich aus. Auch Rückenschmerzen können hinzukommen. Husten verstärkt die Symptome.

Das typische Symptom einer feuchten Rippenfellentzündung ist ein Erguss. Beim sogenannten Pleuraerguss befindet sich zu viel Flüssigkeit im Spalt zwischen Rippen- und Lungenfell. Je größer der Erguss wird, umso stärker drückt die Flüssigkeit im Pleuraspalt nach innen auf die Lunge. In der Folge kommt es zu Atembeschwerden, weil der betroffene Lungenflügel sich immer weniger aufblähen kann.

Da eine Rippenfellentzündung meist mit einer Vorerkrankung erfolgt, vermischen sich die Symptome mit anderen Krankheitsbildern. Typische Symptome etwa von einer Lungenentzündung sind zum Beispiel GrippeHusten, Schüttelfrost und Fieber.

Wie erkennt der Arzt eine Rippenfellentzündung?

Neben dem Befund an körperlichen Beschwerden kann die Diagnose Rippenfellentzündung mit Hilfe von Ultraschall-, Röntgen- oder Laboruntersuchungen gestellt werden.

Eine trockene Rippenfellentzündung erkennt der Arzt bereits durch Abhören der Lunge. Hier hört der Arzt ein typisches Geräusch: das sogenannte Pleurareiben, das entsteht, wenn Lungenfell und Brustfell aneinander reiben. Ein Röntgenbild des Brustkorbs gibt weitere Sicherheit für die Diagnose und bereits Hinweise auf die verursachende Vorerkrankung, wie etwa eine Lungenentzündung.

Auch eine feuchte Rippenfellentzündung erkennt man im Röntgenbild, da sich dort die typischen Pleuraergüsse oder Pleuraschwarten abzeichen lassen. Auch eine Ultraschalluntersuchung zeigt mögliche Ergüsse auf. Auch Blutwerte weisen auf eine Rippenfellentzündung und wie schwer die Erkrankung ist. Eine erhöhte Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), eine beschleunigte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) und ein erhöhter CRP-Wert (C-reaktives Protein), geben Aufschluss über die Erkrankung.

Wie wird eine Rippenfellentzündung behandelt?

Je früher die Therapie beginnt, desto besser wird die Prognose. Bei einer Rippenfellentzündung muss in erster Linie die verursachende Vorerkrankung therapiert werden. Falls eine Lungenentzündung beispielsweise die Ursache ist, müssen Antibiotika eingenommen werden.

Aber auch die Rippenfellentzündung selbst muss behandelt werden. Vor allem die Atemwegsbeschwerden der trockenen Form können mit Atemgymnastik therapiert werden. Durch Atemübungen wird die Atemmuskulatur und die Atemleistung gestärkt sowie die Lungenaktivität erhalten. Gegen den Husten verordnet der Arzt Schmerzmittel. Auch Bettruhe wird von Lungenärzten empfohlen.

Bei der feuchten Form werden andere Therapieansätze gewählt. Falls der Pleuraerguss sehr ausgeprägt ist und es dadurch zu großer Atemnot kommt, kann ein Arzt das Brustfell mit einer Nadel punktieren. Dadurch kann die überschüssige Flüssigkeit aus dem Brustkorb herausgezogen werden. Diese Therapie nennt man Pleurapunktion.

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit: Über eine Nadel kann ein Gummirohr in den Bereich des Ergusses eingeführt werden, um die Flüssigkeit abzusaugen. Oftmals wird bei diesem Eingriff der Pleuraspalt mit Antibiotika gespült. Bei einer eitrigen Rippenfellentzündung wird auch Cortison verschrieben. Im späteren Verlauf kann es zu Verwachsungen von Lungenfell und Rippenfell kommen. In diesem Fall kann eine Operation nötig sein.

Wie kann ich vorbeugen?

Da eine Lungenentzündung eine der häufigsten Ursachen für eine Rippenfellentzündung ist, muss man der Vorerkrankung vorbeugen. Lungenentzündungen werden durch Pneumokokken verursacht, gegen die man sich impfen lassen kann.

Die Pneumokokken-Schutzimpfung wird für Kinder ab zwei Monaten und Erwachsenen über 60 Jahren empfohlen. Im selben Zuge empfiehlt der Arzt die Grippeschutzimpfung für Risikogruppen, da vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem bei einer Grippe mit Komplikationen wie einer Lungenentzündung rechnen müssen.

Wie sind die Heilungschancen?

Die Prognose bei einer Rippenfellentzündung ist abhängig von der Ursache der Erkrankung, dem Alter sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Wichtig für gute Heilungschancen ist vor allem eine frühe Diagnose sowie frühzeitiger Therapiestart. In der Regel heilt die Erkrankung bei ansonsten gesunden Menschen nach einer Woche ab. Zu den Risikogruppen zählen Kinder unter einem Jahr, ältere oder immunschwache Menschen.

Laut Statistik sterben jährlich bis zu 35.000 Menschen vorzeitig an den Folgen einer Lungenentzündung mit Rippenfellentzündung.

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