Kompakt: Lungenkrebs

Lungenkrebs

Inhaltsverzeichnis

Rauchen schadet der Gesundheit und ist die häufigste Ursache für Lungenkrebs. Doch auch Nichtraucher können einen bösartigen Tumor in der Lunge entwickeln. Lesen Sie hier alles über Ursachen, Symptome und Therapien der heimtückischen Bronchialerkrankung.

Was ist Lungenkrebs?

Lungenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Lunge und zählt weltweit zu den häufigsten Krebs-Erkrankungen. Allein in Deutschland sterben jährlich etwa 40.000 Menschen an Lungenkrebs. Damit ist der Tumor die vierthäufigste Todesursache. Unter den rund 50.000 Neuerkrankungen pro Jahr sind überwiegend Männer im Alter von 55 und 65 Jahren. Die Häufigkeit liegt bei Männern dreimal so hoch wie bei Frauen.

Mediziner bezeichnen den Lungenkrebs auch als Bronchialkarzinom oder Lungenkarzinom. Betroffen ist dabei das lebenswichtige Atmungsorgan, die Lunge. Sie besteht aus der Luftröhre, zwei Lungenflügeln und den Bronchien, den verzweigten Kanälen, die die Lungenflügel wie ein Baum durchziehen. Die kleinsten Verzweigungen werden Bronchiolen genannt und enden in den Lungenbläschen (Alveolen). Hier findet der Sauerstoffaustausch statt: Der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft wird in den Körper aufgenommen. Gleichzeitig wird Kohlendioxid, ein Abfallprodukt des Stoffwechsels, mit dem Ausatmen abgegeben.

Beim Lungenkrebs kommt es in den meisten Fällen zu einem Tumor in der Schleimhaut der Bronchien. Der Lungenkrebs entwickelt sich über vier Stadien und kann im Endstadium zu Metastasen in anderen Organen führen.

Was sind die Ursachen von Lungenkrebs?

Eigentlich weiß jeder, dass Rauchen die Lungenkrebs-Ursache Nummer 1 ist. Und dennoch verdrängen die meisten Raucher die tatsächliche Gefahr, die ihre schlechten Angewohnheit darstellt. Denn vor allem die darin enthaltenen Stoffe Nikotin und Teer richten beim Inhalieren in der Lunge irreparablen Schaden an. Doch in Zigaretten sind noch mindestens 50 weitere krebsauslösende Schadstoffe enthalten. Raucher haben ein bis zu 22-mal höheres Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken als Nichtraucher. Wer bereits als Jugendlicher damit angefangen hat, liegt sogar bei einem 30-fach höheren Risiko.

Bisher liegt der Raucher-Anteil der Lungenkrebs-Erkrankten bei 85 Prozent. Entscheidend ist natürlich die Anzahl der Zigaretten pro Tag und die Jahre des Raucher-Daseins. Die erhöhte Lungenkrebs-Gefahr besteht jedoch bereits bei geringem Nikotin-Konsum, neuesten Studien zufolge auch beim Rauchen von E-Zigaretten.

Leider ist auch das Passivrauchen äußerst schädlich. Wer sich viel in der Nähe von Rauchern aufhält, atmet regelmäßig die krebserregenden Schadstoffe des Zigarettenrauchs ein – noch dazu ungefiltert. Somit sind durchaus auch Nichtraucher gefährdet, Lungenkrebs zu bekommen.

Weitere Ursachen für Lungenkrebs

Neben dem Nikotin-Konsum gibt es noch einige weitere Ursachen, die jedoch eher selten zutreffen:

  • Schadstoffe in der Luft: Für etwa 5 Prozent der Lungenkrebs-Patienten sind Umweltgifte und andere Schadstoffe der Luft die Ursache für den Tumor. Zu den giftigen Stoffen zählen beispielsweise Asbest, Arsen, Nickel-Verbindungen, Chrom-Verbindungen, Radon, Teer, Erdöl, Feinstaub und Dieselabgase. Chemische Substanzen gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren für Lungenkrebs.
  • genetische Veranlagung: Die Veranlagung, an Lungenkrebs zu erkranken, ist vermutlich auch genetisch bedingt. Wenn in der Familie bereits eine Tumorerkrankung aufgetreten ist, besteht ein erhöhtes Risiko.
  • Narben in der Lunge: Bleiben nach einer Tuberkulose oder Operation Narben im Lungengewebe, steigt das Risiko für Lungenkrebs.

Mann, der Zigarette in der Hand hält.

Rauchen ist ein großer Risikofaktor für Lungenkrebs. (c) Colourbox.de

Was sind die Symptome von Lungenkrebs?

Wenn sich die ersten Lungenkrebs-Anzeichen bemerkbar machen, ist es eigentlich schon zu spät. Im Anfangsstadium bereitet das Karzinom nämlich keine Beschwerden. Das ist der Grund, warum Lungenkrebs so heimtückisch ist. Selbst wenn sich der Tumor schon ausgebreitet hat, kommt es zu eher unspezifischen Symptomen, die auch auf andere Krankheiten hinweisen können. Dazu zählen:

  • Husten, meist stark und dauerhaft über mehr als drei Wochen
  • Auswurf, anfangs schleimig, später auch blutig
  • Atemnot
  • Fieber
  • ungewollter Gewichtsverlust

Im fortgeschrittenen Stadium kann der Lungenkrebs über die Lymphknoten in andere Organe streuen und dort Metastasen bilden. Oft betroffen sind Gehirn, Leber, Knochen, Herz, Speiseröhre und Zwerchfell. Dann können sich weitere Anzeichen bemerkbar machen:

  • Kreislaufprobleme
  • Knochenbrüche
  • Schmerzen im Brustkorb
  • Gelbsucht
  • Krampfanfälle
  • Heiserkeit
  • Schluckbeschwerden

Wie erkennt der Arzt Lungenkrebs?

Zu Beginn der Behandlung wird der Arzt ein Gespräch über Vorerkrankungen und die bestehenden Beschwerden führen. Mit einem Bluttest können zwar keine Lungenkrebs-Blutwerte ermittelt werden, jedoch Tumormarker, die das Karzinom anzeigen. Um die Lungenkrebs-Diagnose abzusichern, gibt es eine Reihe an Untersuchungen:

  • Röntgen: Beim Röntgen ist Lungenkrebs in der Regel bereits gut zu erkennen.
  • CT (Computertomographie): Bei einem CT wird der Tumor genauer lokalisiert, seine Größe und Ausprägung untersucht und nach einem Befall der Lymphknoten gesucht.
  • Lungenspiegelung: Durch eine Spiegelung der Lunge mit einer kleinen Kamera kann der Verdacht auf Lungenkrebs bestätigt werden. Dabei wird meist direkt eine Gewebeprobe entnommen.
  • Lungenfunktionstest: Hierbei wird untersucht, wie viel Sauerstoff der Betroffene überhaupt noch über die Lunge aufnehmen kann.

Um die Lungenkrebs-Metastasen zu erkennen, kommen zusätzlich zur Lungen-Untersuchung noch weitere Methoden zum Einsatz:

  • MRT (Magnetresonanztomographie) des Kopfes
  • Ultraschalluntersuchung der inneren Organe
  • Untersuchung der Knochen und des Knochenmarks

Außerdem kann sich bei Lungenkrebs Wasser in der Lunge ansammeln. Dieser sogenannte Pleuraerguss wird ebenfalls untersucht.

Wie wird Lungenkrebs behandelt?

Die Behandlung von Lungenkrebs richtet sich ganz nach der Art des Karzinoms, seines Stadiums und der Ausbreitung auf andere Organe. Generell wird Lungenkrebs unterteilt in:

  • nicht-kleinzellige Lungenkarzinome: Bei etwa 85 Prozent der Erkrankungen liegt ein nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom vor. Damit ist es die häufigste Tumor-Art. Zu Beginn der Behandlung steht meist eine Operation, bei der das befallene Gewebe aus der Lunge und die benachbarten Lymphknoten entfernt werden. Dadurch wird eine Streuung und Metastasen-Bildung verhindert. Anschließend folgt eine Chemotherapie gegen die Lungenkrebs-Tumorzellen.

In schweren Fällen kann vom Arzt zusätzlich eine Strahlentherapie angeordnet werden. In manchen Fällen kann auch eine Lungenkrebs-Behandlung mit Medikamenten Erfolg bringen. Antikörper sollen dabei gezielt gegen die Tumorzellen einwirken. Diese Therapie ist jedoch nicht für alle Lungenkrebs-Arten geeignet.

  • kleinzellige Lungenkarzinome: Etwa 15 Prozent der Betroffenen leiden unter einem kleinzelligen Lungenkarzinom. Bei dieser Art wachsen die Krebszellen schneller und haben sich meist schon auf andere Organe ausgebreitet, bevor die Lungenkrebs-Diagnose erfolgt. Da hier meist der ganze Körper betroffen ist, macht eine OP wenig Sinn. Eine Chemotherapie oder Strahlentherapie ist in diesem Fall erfolgversprechender.

Zusätzlich zur Behandlung wird Lungenkrebs-Patienten eine psychologische Betreuung empfohlen. Da die meisten Fälle nicht komplett heilbar sind, kann auch der Anschluss an eine Selbsthilfegruppe dafür sorgen, besser mit der Krankheit zu leben.

Wie kann ich Lungenkrebs vorbeugen?

Es klingt so banal, und doch ist es eine Tatsache: Wer nicht raucht, beugt Lungenkrebs vor. Denn unter den Lungenkrebs-Patienten sind etwa 85 Prozent durch Rauchen erkrankt. Wer nun denkt, es würde nichts bringen, mit dem Rauchen aufzuhören, liegt falsch. Denn selbst starke Raucher tun ihrer Lunge mit dem Verzicht auf Nikotin einen großen Gefallen. Nach fünf rauchfreien Jahren sinkt das Lungenkrebs-Risiko bereits um 60 Prozent, nach 15 Jahren ohne Zigaretten sind sogar ehemalige Raucher nicht wesentlich gefährdeter als Nichtraucher.

Doch auch Nichtraucher sollten verrauchte Räume meiden. Als Passivraucher besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken. Jährlich sterben etwa 260 Menschen durch passives Rauchen an der Krankheit. Wer beruflich mit Schadstoffen und Giften in der Luft zu tun hat, sollte immer einen Atemschutz tragen.

Wie sind die Heilungschancen bei Lungenkrebs?

Unter den Krebs-Erkrankungen ist Lungenkrebs der Tumor mit der höchsten Todesrate. Hat sich der Tumor erst einmal gebildet, ist Lungenkrebs nur schwer heilbar. Haben sich bereits Metastasen im Körper ausgebreitet, sind die Chancen sogar sehr gering. Am besten stehen die Heilungschancen von Lungenkrebs bei einer Früherkennung. Da sich der Lungenkrebs jedoch erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar macht, kommt die Diagnose oft zu spät.

Fangen die Betroffenen frühzeitig mit der Behandlung an, erhöht das ihre Lebenserwartung. Vor allem beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom stehen die Chancen auf eine verlängerte Lebensdauer recht gut.

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