Jäten, mähen und säen machen den Garten grün und den Gärtner glücklich – fordern aber Muskeln und Gelenke. Damit der Spaß in der Natur allenfalls mit einigen Grasflecken auf der Hose, nicht aber mit Schmerzen endet, sollten Sie ein paar Dinge beachten: Hier sind unsere 10 Tipps für schonende Gartenarbeit.
Steigende Temperaturen und das Plus an Sonnenstunden locken in den Garten. Buddeln, zupfen und bepflanzen bedeuten aber zuweilen nicht nur frische Luft und Sonnenschein. Gartenarbeit kann beschwerlich sein und für den Körper zur Strapaze werden. Vor allem Rücken und Knie leiden unter der bodennahen Haltung, die der Hobbygärtner einnehmen muss, um das Beet zu pflegen. Einige einfache Regeln schützen vor Verspannungen, Knieproblemen und anderen Mitbringseln aus der Natur.
[tps_title] Vorbereitet sein: Ist Ihr Tetanusschutz im Impfpass noch aktuell? An der großen, alten Heckenschere oder einem spitzen Rosendorn hat man sich schnell verletzt. Ein Impfschutz gegen Tetanus ist für die Arbeit im Garten daher Pflicht, damit kleine Wunden nicht zu Infektionen führen. Außerdem sollten sich Freizeitgärtner nach der Arbeit auf Zecken absuchen und, wenn sie in gefährdeten Gebieten leben, sogar eine Impfung gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis in Erwägung ziehen – denn Zecken lauern nicht mehr nur im Wald, sondern auch auf gepflegtem Grund und Boden.

Richtig Bücken: Gartenarbeit spielt sich vorrangig dort ab, wo die Pflanzen wachsen – am Boden nämlich. Das fordert unseren Rücken. Um ihn zu entlasten, sollten Sie krumme Kopfüber-Bewegungen bei jeder Gelegenheit vermeiden. Besser: langsam in die Hocke gehen und den Rücken dabei möglichst aufrecht halten.
Richtig knien: Zwar ist es für den Rücken nicht das Beste, auf den Knien zu arbeiten (sobald das Beet bearbeitet wird, gerät er in die Beuge), manche Aufgaben erfordern diese Haltung aber einfach. Um dann die Knie zu schonen, empfehlen sich spezielle Polster, die mitunter sogar schon in die Arbeitshose eingenäht sind. Schauen Sie mal im Fachhandel. Statt abfedernder Kissen hilft es auch, wenn jeweils nur ein Knie belastet wird: Stützen Sie sich erst auf das eine, und wechseln Sie nach einer gewissen Zeit auf das andere.
Gerade halten: Fehlhaltungen wie Rundrücken und Hohlkreuz gelten als Hauptauslöser für Rückenleiden. Bei allen Arbeiten, die im Garten anfallen, sollte darum eine gerade Haltung des Rückens angestrebt werden. Gehen Sie beim Graben zum Beispiel ein wenig in die Knie, damit der Rücken aufrecht bleiben kann.


Wie angegossen: Ergonomisch geformte Werkzeuge unterstützen eine richtige Haltung. Am besten sind größenverstellbare Geräte mit Teleskopstielen, die leicht sind und für eine Entlastung des Rückens sorgen. Das Gütesiegel der Aktion Gesunder Rücken ist ein Erkennungszeichen gesundheitsfreundlicher Gartengeräte.
Hinsetzen! Einen Hocker mit in den Garten nehmen und statt sich zu bücken oder knien einfach mal setzen – Pflanzenbeschneiden funktioniert aus dieser bequemen Position heraus prima.
Stolz sein! Freuen Sie sich über das, was Sie mit eigenen Händen geschaffen haben. Laden Sie Freunde zu einer Gartenparty ein oder genießen Sie die letzten Minuten des Abends inmitten Ihres grünen Idylls – vielleicht im Liegestuhl mit einem guten Buch im Schoß.
Warum Gartenarbeit so gesund ist
Ganz egal, ob kleiner Balkon oder großer Garten – die regelmäßige Arbeit im Freien bringt Bewegung, Frischluft und Sonnenlicht. Davon profitiert unsere Gesundheit. Forscher haben immer wieder nachgewiesen, wie gut Gartenarbeit für Kopf und Körper ist. Laut einer schwedischen Studie soll sie das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mindern, eine andere Untersuchung aus Texas legt nahe, dass Gartenarbeit das Lungenkrebsrisiko senkt. Allerdings braucht man nicht unbedingt wissenschaftliche Beweise, um das Offensichtliche zu erkennen: Gartenarbeit ist eine Form körperlicher Aktivität, die die Gesundheit fördert.
Starkes Herz
Wer gärtnert, bewegt sich. Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Gartenarbeit ist vergleichbar mit einem leichten Ausdauertraining, das unser Immunsystem und unsere Muskeln kräftigt.
Feste Knochen
Wer gräbt und harkt, buddelt und zupft, fördert seine Geschicklichkeit und trainiert die Muskeln. Einer amerikanischen Studie zufolge schützt Gärtnern obendrein vor Osteoporose. Frauen über 50 Jahre, die mindestens einmal pro Woche im Garten Hand anlegten, hatten nachweislich eine höhere Knochendichte als Gleichaltrige, die regelmäßig joggten, walkten oder schwammen.
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Gute Laune
Die Arbeit im Garten bereitet nicht nur sinnliches Vergnügen, sondern auch psychisches. Der Garten wird als Ruhequell empfunden. Wer sich in der eigenen kleinen Oase aufhält und aktiv wird, senkt den Anteil des Stresshormons Cortisol im Blut. Mit den Händen in der Erde zu wühlen, entspannt also. Und das blühende Beet zu bestaunen und selbst gepflanzte Erbsen, Himbeeren oder irgendwann gar Äpfel zu ernten (und zu naschen), schafft Befriedigung.
Wer im Garten seine Pflanzen hegt und pflegt, lässt außerdem Sonne in sein – vom Winter ermattetes – Gemüt und an seine Haut. Das Licht fördert die Ausschüttung des Wohlfühl-Hormons Serontonin im Körper, die Stimmung hebt sich und der Organismus erwacht aus der Frühjahrsmüdigkeit.