Egal, ob in der Sauna oder am Hotelpool: Fußpilz begegnet uns auf Schritt und Tritt. Der Hautschädling lauert überall dort, wo Wasser, Wärme und viele Menschen barfuß sind. Gut, dass es viele Möglichkeiten der Behandlung gibt. Wir erklären, wie man Fußpilz schnell und nachhaltig in den Griff bekommt.
Fußpilz ist ein echter Überlebenskünstler. Seine Sporen können auch außerhalb der Haut gut überleben. In Hautschüppchen versteckt lauern sie uns am Boden von Schwimmbädern, Saunen oder Hotelbadezimmern auf. Doch auch für eine Übertragung durch infizierte Socken oder Schuhe ist Fußpilz immer zu haben.
Fußpilz (Tinea pedis): Ausgelöst meist durch Fadenpilze (Fachbegriff: Dermatophyten). Nahrung ist das Keratin in der Hornschicht der Haut. Vor allem die Haut zwischen den Zehen ist gefährdet, da feuchte und warme Umgebung. Befallene Areale können weißlich aufgequollen wirken, aber auch gerötet, rissig oder schuppig.
In Deutschland ist etwa jeder dritte Erwachsene von Fußpilz betroffen. Am häufigsten siedelt sich der Fußpilz zwischen den Zehen an, ein Befall der Fußsohle ist eher selten.
Grundlagen der Fußpilz-Behandlung
Fadenpilze nisten sich auf der obersten Schicht unserer Haut ein – der sogenannten Hornschicht. Sie heißt so, weil sie aus bereits abgestorbenen, verhornten Hautzellen besteht. Diese Hautzellen lagern nicht für immer auf der Hautoberfläche, sondern werden fortwährend abgerieben (Fachbegriff: abgeschilfert). Etwa drei bis vier Wochen dauert es, bis die Hornschicht alle alten Zellen los ist und sich einmal komplett erneuert hat. Dieser Zyklus ist entscheidend für die Fußpilz-Behandlung.
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Das „Wo“ entscheidet das „Wie“
Fußpilz in den Zehenzwischenräumen lässt sich mit Wirkstoffen aus der Gruppe der sogenannten Antimykotika gut selbst behandeln. Entsprechende Arzneimittel gibt es in der Apotheke auch ohne Rezept. Bei dieser Form des Fußpilzes ist eine topische Anwendung möglich, das heißt: Der Wirkstoff wird in Form eines Sprays, Gels oder einer Creme direkt auf die betroffenen Stellen aufgebracht.
Bei anderen Formen des Hautpilzes (zum Beispiel an den Fußsohlen) ist häufig eine systemische Behandlung mit Anitmykotika angezeigt, das heißt: Der Wirkstoff wird über Tabletten eingenommen und gelangt über den Blutkreislauf an die betroffenen Stellen.
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Wirkstoffe der Fußpilz-Behandlung
Antimykotisch wirkende Mittel gibt es einige. Sie unterscheiden sich im Hinblick auf Wirkstoff, Darreichungsform oder Anwendungsdauer. Bei der Fußpilz-Behandlung ganz entscheidend ist der Wirkstoff:
a) Fungistatische Wirkstoffe töten den Pilz nicht, sondern hemmen lediglich seine Vermehrung. Durch den Erneuerungsprozess der Haut sind nach etwa vier Wochen alle infizierten Hornzellen abgeschilfert. Der Befall ist damit vorüber.
b) Fungizide Wirkstoffe bremsen den Pilz so aus, dass er sich nicht mehr vermehren kann und töten ihn gleichzeitig ab. Sie bekämpfen den Hautschädling unabhängig vom Erneuerungsprozess der Haut. Dadurch verringert sich die Behandlungsdauer gegenüber Fungistatika erheblich.

Creme, Salbe oder Gel?
Auch wenn in allen Darreichungsformen derselbe Wirkstoff steckt: Ob eine Salbe oder ein Spray zum Einsatz kommt, hat Einfluss auf den Behandlungserfolg. Hauptkriterium bei der Wahl des richtigen Präparates ist der Hautzustand der infizierten Areale:
- Creme ist ideal, wenn die befallene Haut trocken, rau und schuppig ist, denn sie enthält zusätzlich zum Wirkstoff pflegende Substanzen.
- Gel ist zu empfehlen, wenn die Haut brennt, gerötet ist und juckt.
- Spray ist ideal für alle, die auf eine besonders einfache Handhabung Wert legen. Einfach aufsprühen, einwirken lassen – fertig.
Die Anwendung der Präparate ist je nach Produkt unterschiedlich und sollte – wie bei jedem Medikament – immer genau nach Anleitung erfolgen.
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Behandlung durchziehen!
Auch wenn die Symptome des Fußpilzes schnell zurückgehen, sollte die empfohlene Anwendungsdauer unbedingt eingehalten werden. Wird der Wirkstoff zu schnell wieder abgesetzt, kann die Infektion wieder aufflammen und chronisch werden. Außerdem kann sich der Fußpilz auf andere Areale (von der Fußsohle bis hin zu den Beinen oder der Leistengegend) ausbreiten. Auch eine Ausdehnung auf die Nägel ist möglich.
Schlimmstenfalls kann es zu einer Folgeinfektion durch Bakterien kommen (Fachbegriff: Sekundärinfektion), die in eine Wundrose münden kann.
Wie bei allen Pilzerkrankungen gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto schneller lässt sich der Befall in den Griff bekommen. Sobald Hautveränderungen an den Füßen auffallen – vor allem zwischen den Zehen – ist daher ein Besuch beim Arzt oder in der Apotheke Pflicht.
Begleitende Maßnahmen
Die Sporen des Fußpilzes stecken in den winzigen Hautschüppchen, die wir – ohne es zu merken – überall verlieren: Sie liegen auf dem Badezimmerboden, stecken im Handtuch oder im Teppich, haften an Strümpfen oder in Schuhen und warten dort auf einen neuen Wirt. Wer mit seinen bloßen Füßen mit den Sporen in Berührung kommt, läuft Gefahr, sich zu infizieren. Die Ansteckungsgefahr bei Fußpilz ist also hoch!
Während der Fußpilz-Behandlung sollte man das Risiko, andere und sich selbst wieder anzustecken, so gering wie möglich halten. Folgende Maßnahmen gehören zur Therapie von Fußpilz dazu:
- Füße mit separatem Handtuch abtrocknen
- Alle Wäschestücke, die mit den Füßen in Kontakt gekommen sind, bei mindestens 60 Grad waschen
- Nie barfuß laufen, sondern immer Badeschlappen tragen
- Zehenzwischenräume so gut wie möglich immer trocken halten
- Keine Schuhe tragen, in denen die Füße wenig Luft bekommen und stark schwitzen (zum Beispiel Sportschuhe oder Schuhe aus synthetischem Material).
Dann sollte man mit Fußpilz zum Arzt
Manche Formen von Fußpilz sollte der Arzt zu Gesicht bekommen, denn ihre Therapie erfordert eine medizinische Überwachung. Dazu zählt zum Beispiel Fußpilz, bei dem die Haut Bläschen bildet, oder Fußpilz, der vor allem die Fußsohle infiziert hat. Auch wenn sich bei richtiger Anwendung und ausreichender Behandlungsdauer keine Besserung zeigt, ist ein Besuch beim Dermatologen angezeigt. In manchen Fällen ist eine hartnäckige Pilzinfektion ein Hinweis auf eine Grunderkrankung wie zum Beispiel Diabetes melitus.