Kindern kann das Einschlafen oder Durchschlafen schwerfallen. Die Gründe für die Einschlafprobleme können ganz unterschiedlich sein. Wir stellen Ihnen ein paar – teilweise ganz ungewöhnliche – Einschlaftipps vor.
Zeigt ein Baby oder Kleinkind unruhiges Schlafverhalten, ist das häufig normal. Säuglinge haben noch keinen typischen Tag-Nacht-Rhythmus. Sie wachen auf, wenn sie Hunger haben – und das passiert in der Regel alle drei bis fünf Stunden. Im Laufe der Zeit sollte ein Baby jedoch immer länger am Stück schlafen. Klappt das nicht, können kleine Veränderungen wie Einschlafrituale helfen.
Rituale geben Sicherheit, auch beim Einschlafen
Erlernen Kinder kleine Rituale, hilft es ihnen, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden. Die immer gleichen Abläufe geben ihnen Sicherheit. Kinder können so lernen, ihrer Umwelt zu vertrauen, und entspannen sich. Entspannung ist besonders wichtig, wenn es um das Thema Schlafen geht. Auch Erwachsene finden nur selten in den Schlaf, wenn sie innerlich unruhig und angespannt sind. Bei Kindern ist es folglich umso wichtiger, eine entspannte Atmosphäre vor dem Zubettgehen zu schaffen.
Das Vorlesen einer Gute-Nacht-Geschichte ist das wohl bekannteste Ritual, um Kinder ins Bett zu bringen. In kuscheliger Atmosphäre können sich die Kinder entspannen und langsam eindösen. Dieses Ritual funktioniert sogar so gut, dass häufig auch viele Eltern dabei einschlafen.
Individualität des Kindes beachten
Jedes Kind ist anders, deshalb gibt es kein Pauschalrezept, um Kinder gut ins Bett zu bringen. Funktioniert das Vorlesen nicht, sollten Sie einfach etwas anderes ausprobieren. Dabei ist es egal, ob das Kind auf Papas Rücken ins Bett „reitet“ oder es mit dem „Mama-Zug“ ins Bett gebracht wird – Hauptsache, es funktioniert.
Es gibt zum Beispiel Eltern, die ihr Kind Spielsachen mit ins Bett nehmen lassen. Dann kann das Kind noch eine Weile spielen, den Tag verarbeiten und langsam zur Ruhe kommen. Bei anderen Kindern kann diese Strategie kontraproduktiv sein, weil das Spielzeug für zu viel Unruhe im Bett sorgt und zu sehr ablenkt.

Ungewöhnlich aber wirkungsvoll: Womb Noise
Für Säuglinge, die nur schwer einschlafen oder recht unruhig schlafen, gibt es einen besonderen Trick: Womb Noise. Übersetzt heißt das „Geräusche aus dem Mutterleib“. Besonders auf der Internetplattform YouTube gibt es viele Videos, die Geräusche nachahmen, die ein Säugling vermutlich im Mutterleib gehört hatte. Häufig ist das ein Rauschen in Verbindung mit einem Herzschlag. Erwachsene finden diese Geräuschkulisse eher störend, doch Säuglinge können damit meist tief und fest einschlummern.
Auch bei ähnlichen Geräuschen kann es sein, dass Babys tiefenentspannt einschlafen. Probieren Sie einfach einmal aus, was funktioniert (und was für Sie selbst erträglich ist): fließendes Wasser, Straßenlärm, ein laufender Föhn oder Staubsauger.
Einschlafprobleme durch Reizüberflutung
Haben Sie alles ausprobiert und Ihr Kind findet dennoch nicht zur Ruhe, kann das an Reizüberflutung oder Bewegungsmangel liegen. Auch hier sind alle Kinder verschieden: Beobachten Sie einfach, wie sich Ihr Kind beim Einschlafen verhält, wenn es den ganzen Tag an der Luft war oder wenn es viel vor dem Fernseher saß. Außerdem kann es sein, dass ein Kind nach einem stressigen Tag länger braucht, sich zu entspannen.
Darüber hinaus sollten Sie die äußeren Umstände im Blick haben: Macht Ihr Kind eine große Umstellung durch (Umzug, Einschulung etc.), kann das zu Einschlafproblemen führen. Wichtig ist dann, die Probleme, Ängste und Sorgen des Kindes ernst zu nehmen und die schwere Phase gemeinsam zu überstehen.
Sollten Sie jedoch mit sämtlichen Tricks nicht weiterkommen, empfehlen wir Ihnen, einen Kinderarzt oder Kinderpsychologen aufzusuchen, um die Ursache abzuklären.