Für einen sogenannten Meteorismus ist häufig zu viel Luft im Verdauungstrakt verantwortlich. Doch wo kommt sie her & welche Ursachen für Blähbauch gibt es noch? Wir erklären die 5 Fs zum aufgeblähten Bauch & geben Tipps für Behandlung und Vorbeugung.
Ein Blähbauch (Meteorismus) entsteht häufig, wenn der Bauch aufgrund einer erhöhten Gasproduktion im Verdauungstrakt anschwillt. Natürlich gibt es noch weitere Gründe wie zum Beispiel eine Schwangerschaft oder Übergewicht. In einigen Fällen ist aber ein Arztbesuch anzuraten. Dafür ist es zunächst wichtig zu verstehen, was genau ein Blähbauch ist.
Was ist ein Blähbauch?
Der Begriff „Bauch“ bezeichnet den Bereich des Körpers, der sich unterhalb des Brustkorbs und oberhalb der Hüftknochen befindet. In der Medizin wird dieser Bereich als Abdomen bezeichnet. Darin befinden sich der Magen und der Darm, bestehend aus Dünn- und Dickdarm. Sie sind die wichtigsten Verdauungsorgane. Meist entsteht in diesem Trakt der Blähbauch.
Auch die Wörter „blähend“ oder „aufgebläht“ können unterschiedlich verwendet werden. Oftmals wird damit ein Völlegefühl bzw. ein Gefühl des „Aufgebläht-Seins“ beschrieben als Folge von zu viel Luft oder Flatulenz. Menschen meinen mit Blähbauch meist, dass sich ihr Abdomen „voll“ oder „aufgebläht“ wegen zu viel Luft im Verdauungstrakt anfühlt.
Einen tatsächlich vergrößerten Bauch nennen Ärzte abdominale Distension oder abdominale Schwellung. Die Ursache ist damit noch nicht benannt.
Sind Gasansammlungen der Grund einer abdominalen Schwellung, spricht man von Meteorismus. Dieser verursacht normalerweise keine schwerwiegenden Probleme. Bevor ein Arzt diese Diagnose stellt, muss er andere Ursachen ausschließen, die für den aufgeblähten Bauch infrage kommen könnten.
Die 5 Fs: Ursachen für einen aufgeblähten Bauch
Die Hauptursachen für einen Blähbauch merken sich Ärzte anhand der folgenden fünf Fs:
- Flatus (Blähungen oder Flatulenzen)
- Fäzes (Verstopfung)
- Fett (Übergewicht)
- Fötus (Schwangerschaft)
- Flüssigkeit (in der Bauchhöhle)
Mittels dieser fünf Fs lässt sich schnell und einfach herausfinden, welche Ursachen für einen geblähten Bauch infrage kommen können.
Flatus: Blähungen als Ursache für Meteorismus
Das Wort Flatus stammt aus dem Lateinischen und bezieht sich auf Gase im Darm. Sehr häufig sind hiermit Gase gemeint, die am unteren Ende des Darmtraktes (Darmwinde) austreten. Diese können jedoch auch beim Aufstoßen entweichen.
Sie entstehen auf natürliche Weise, wenn Bakterien die Nahrung zersetzen, die wir zu uns genommen haben. Schätzungen zufolge entstehen bei der Verdauung mehr als fünf Liter Gas pro Tag.
Flatulenzen oder Blähungen zählen zu den häufigsten Ursachen, wenn Betroffene über einen aufgeblähten Bauch klagen. Von Zeit zu Zeit stellen wir alle fest, dass wir zu viel Gas produziert haben. Oftmals werden die Lebensmittel, die wir gegessen haben (zum Beispiel bestimmte Bohnensorten, Hülsenfrüchte, Zwiebeln oder Curry) dafür verantwortlich gemacht. Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen sind zum Beispiel an sich gut für die Darmflora. Da sie sehr langsam verdaut werden, ist die Gasproduktion aber auch höher.
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Viele Menschen finden jedoch, dass sie regelmäßig zu viel Gas produzieren. Sie beklagen sich daher, dass ihr Bauch dauerhaft aufgebläht ist. Dafür gibt es verschiedene Ursachen. Eine Schlüsselrolle spielt aber für gewöhnlich die Kombination aus Unverträglichkeiten und einer gestörten Bakterienflora im Darm.
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Auch ein dicker Bauch nach dem Essen ohne Blähungen kann auf Darmgase zurückzuführen sein. Dass die merkbaren Flatulenzen zunächst ausbleiben, liegt oft an zu wenig Bewegung. Die Gase stecken dann in einer Darmwindung fest. Steht man vom Tisch auf und bewegt sich ein wenig, treten die Darmgase aus.
Der Dickdarm gibt außerdem einen großen Teil der produzierten Verdauungsgase über die Darmwand ab. Sie werden letztlich geruchslos ausgeatmet. Daher kann ein aufgeblähter Bauch ohne Blähungen auch ganz normal sein.
Auch wenn ein Blähbauch infolge zu vieler Darmwinde unangenehm ist, handelt es sich hierbei nicht um ein ernstes Gesundheitsproblem. Eine Ernährungsumstellung, Änderung des Lebensstils und einige Gesundheitstipps sollten helfen, damit sich die Symptome bessern oder sogar vollständig verschwinden.
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Gelegentlich können Blähungen auch ein Anzeichen für ernsthaftere Probleme im Magen-Darm-Trakt sein. Die Ursachen dafür sind zu komplex und zahlreich, um sie alle in diesem kurzen Artikel aufzulisten. Unter anderem gehören dazu:
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) oder Laktoseintoleranz
- Reizdarmsyndrom
- Magen-Darm-Infekt
Die Probleme werden fast immer mit zunehmenden, plötzlichen oder starken Schmerzen im Bereich des Magens oder Bauchs in Verbindung gebracht. Wenn Sie Symptome haben, die Ihnen Sorgen bereiten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
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Fäzes: Verstopfung als Ursache für Blähbauch
Verstopfung ist ein häufig auftretendes Problem. Sie kann ebenfalls Grund für einen ständig aufgeblähten Bauch sein.
Bestimmte Krankheiten können Verstopfung verursachen. Reizdarm etwa wird häufig mit Durchfall verbunden, kann aber auch zu Fäzes führen. Sie kann ebenso durch Medikamente hervorgerufen werden.
Es wird zudem gesagt, dass die Ursache von Verstopfung im verstärkten Konsum von Fertiggerichten und raffinierten Lebensmitteln liegen könnte. Zudem sind eher Menschen betroffen, die sich nur wenig bewegen. Andere Aspekte unseres modernen Lebensstils, zu dem unter anderem Arbeitsdruck und Stress zählen, machen uns auch anfälliger für Verstopfung.
Eine Verstopfung führt zu einer erhöhten Gasansammlung im Darm. Dadurch kommt es zu einer längeren Aktivität der Bakterien. Folglich entsteht ein aufgeblähter Bauch. In schwerwiegenden Fällen kann die Ansammlung von Stuhl im Dickdarm zu einer abdominalen Distension führen.
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Ständig aufgeblähter Bauch durch Fett und Übergewicht
Manchmal wird ein aufgeblähter Bauch einfach durch eine starke Gewichtszunahme verursacht. Der Bauch wird über mehrere Wochen und Monate allmählich immer größer.
Manche Menschen tragen ein paar Extra-Pfunde „am Bauch“ mit sich herum. Aus unbekannten Gründen setzen sich übermäßige Kalorien am liebsten an den Bäuchen an. Und zwar mit steigender Tendenz, wenn wir älter werden – wir sprechen dann vom sogenannten „Altersspeck“.
Besonders schnelle Gewichtszunahme kann zu Völlegefühl und aufgeblähtem Bauch führen. Die größere Ansammlung von Fett im Abdomen verstärkt die Wahrnehmung.
Außerdem ernähren sich übergewichtige Menschen oft ungesund. Das wirkt sich negativ auf die Verdauung aus. Der Verzehr fettreicher Lebensmittel reizt zum Beispiel den Darm.
Mangel an Bewegung und damit einhergehend ein träger Darm betreffen zudem ebenfalls oft Personen mit Übergewicht.

Fötus: Blähbauch durch Schwangerschaft
Bei größer werdendem Bauch und ausbleibender Monatsblutung denken Frauen oft schon an eine Schwangerschaft. Ab und an liest man natürlich, dass Frauen bei einem Blähbauch dachten, sie hätten einfach zu viel genascht. Das ist aber sehr selten der Fall.
Auch wenn die Schwangerschaft bekannt ist, erleben Frauen oft ein Völlegefühl. Sie glauben, der Bauch sei stärker aufgebläht als üblich. Das kann daran liegen, dass der Fötus zeitweise auf Magen oder Darm drückt. Aber auch Hormone oder weniger Bewegung können Schwangeren den Eindruck eines ständig aufgeblähten Bauchs vermitteln.
Flüssigkeit
Ein Blähbauch infolge einer Flüssigkeitsansammlung im Abdomen (medizinisch als Aszites bezeichnet) ist selten. Wenn dies der Fall ist, deutet es fast immer auf eine schwerwiegende Erkrankung hin. Zu den Ursachen zählen:
- Herzbeschwerden
- Leberprobleme
- Nierenleiden
- Tumore
- Bestimmte Infektionen (zum Beispiel Tuberkulose)
Wenn Sie glauben, eine der genannten Ursachen könnte für Ihren aufgeblähten Bauch verantwortlich sein, suchen Sie sofort einen Arzt auf. Anzeichen können starke Bauchschmerzen oder Atemnot sein.
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Blähbauch vorbeugen & behandeln
Grundsätzlich können gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung einem Blähbauch vorbeugen.
Außerdem sollten Sie Ihr Essen immer lange genug kauen und nicht zu schnell schlucken. Das verhindert, dass Luft mit in den Verdauungstrakt gelangt. Außerdem ist es ratsam, nicht zu viel auf einmal zu essen. Mehrere kleine Mahlzeiten statt weniger großer erleichtern dem Darm die Arbeit.
Mit probiotischen Lebensmitteln wie fettarmen Naturjoghurt können Sie außerdem die Bildung gesunder Bakterien unterstützen. Achtung: Wenn Sie eine Unverträglichkeit gegen Laktose haben, verschlimmern Milchprodukte die Beschwerden!
Haben sie ständig einen aufgeblähten Bauch, kann Tee aus Fenchel oder Kümmel helfen. Das Hausmittel löst Verkrampfungen, die möglicherweise die Verdauung behindern. Auch Bauchmassagen oder Wärme lindern die Beschwerden.
Worauf Sie achten sollten
Dieser Artikel soll Ihnen lediglich einen kurzen Überblick über die allgemeinen Ursachen für einen aufgeblähten Bauch (abdominale Distension) geben. Er ersetzt keineswegs eine ärztliche Beratung. Wenn Ihnen irgendwelche Symptome oder Beschwerden Sorgen bereiten, sollten Sie unbedingt zu einem Arzt gehen. Nur dort erhalten sie eine Diagnose und eine gute Behandlung. Er kann auch mögliche Unverträglichkeiten gegen Lebensmittel oder Medikamente abklären.
Wenn Sie ohne erkennbare Ursache einen Blähbauch haben, sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Das gilt vor allem, wenn Sie folgende Symptome haben:
- Abdominale Magen- oder Bauchschmerzen
- Verschlechterung der Symptome
- Blut im Stuhl/dunkler Stuhl
- Appetitlosigkeit und/oder Gewichtsverlust
- Übelkeit oder Erbrechen
- Veränderung der Urinfarbe
FAQ zu Blähbauch-Ursachen
Warum hat man einen Blähbauch?
Ein Blähbauch kann durch zu viel Luft oder Gas im Verdauungstrakt ausgelöst werden. Diese löst sich meist durch Blähungen oder Aufstoßen. Auch nicht oder nur teilweise verdaute Nahrung zum Beispiel bei einer Verstopfung kann der Grund sein. Selten kann in Folge von Erkrankungen auch Flüssigkeit den Blähbauch verursachen.
Von was kommt der Blähbauch?
Meistens treten Völlegefühl und Blähbauch nach üppigem oder schwerem Essen auf. Bei der Verdauung werden durch die Darmbakterien dann mehr Gase als üblich produziert. Sie drücken auf die Darmwand und sorgen für das Gefühl des Aufgebläht-Seins. Selten sind Krankheiten wie Reizdarm der Auslöser.
Was hilft bei Blähbauch?
Bewegung, Wärme, sanfte Bauchmassage oder Kümmel- und Fenchel-Tee sind Hausmittel gegen Blähbauch. Sie lösen Verkrampfungen und fördern die Verdauung. Vorbeugen kann man durch längeres Kauen, Verzicht auf Getränke mit Kohlensäure und kleinere Mahlzeiten.
Blähbauch – wann zum Arzt?
Ein Fall für den Arzt ist der Blähbauch bei: starken Bauchschmerzen, Erbrechen, Atemnot oder anderen Beschwerden. Auch wenn Sie immer einen aufgeblähten Bauch haben, sollten sie medizinischen Rat einholen.