Das Patellaspitzensyndrom, auch Springerknie genannt, tritt meist als Folge einer belastenden Sportart auf. Betroffene spüren bei jeder Bewegung einen Schmerz in der Kniescheibe.
Stehen, gehen, laufen, rennen, springen, sitzen – zu den meistbelasteten Gelenken Ihres Organismus gehört Ihr Knie. Den knöchernen Gelenkkörper bilden der Oberschenkelknochen, das Schienbein und die Kniescheibe (Patella). Die Kniescheibensehne (Patellasehne) verbindet das untere Ende Ihrer Kniescheibe mit Ihrem Schienbein. Die Hauptaufgabe dieser Sehne ist es, die Kraft vom Ober- in den Unterschenkel zu übertragen. Bei bestimmten Sportarten ist sie einer permanenten Belastung ausgesetzt.
Das Springerknie oder englisch „Jumpers Knee“, tritt auf, wenn eine ungewohnte oder heftige Zugbeanspruchung Ihre Knieschiebensehne reizt und Schmerzen verursacht.
Wen betrifft das Springerknie?
Unter dem Patellaspitzensyndrom (Patellar tendinitis) leiden am häufigsten Sportler, die viel springen, die häufig Stop-and-Go-Bewegungen oder schnelle Richtungswechsel ausführen.
Dazu gehören
- Weit- und Hochspringer,
- Volley- oder Basketballer,
- Tennisspieler,
- Fußballer,
- (Marathon-)Läufer,
- Skiläufer und
- Kraftsportler, die Langhanteln aus den Knien heraus nach oben stemmen.
Auch Nichtsportler können am Patellaspitzensyndrom erkranken. Risikofaktoren sind beispielsweise
- eine verkürzte Beinmuskulatur
- ein Achsenfehler des Beins
- unterschiedlich lange Beine
- eine angeborene Bandschwäche
Das sind die Symptome
- Ist Ihre Patellasehne überbeansprucht, dann entstehen am Unterrand der Kniescheibe kleinste Verletzungen und Auffaserungen der Sehne. An der Stelle bilden sich neues Bindegewebe, neue Nerven und Blutgefäße infolge der degenerativen Veränderungen.
- Es kommt zu Belastungsschmerzen vorn am Knie. Sie treten am Unterrand der Kniescheibe auf, manchmal auch hinter der Kniescheibe. Beanspruchen Sie Ihr Knie weiter, kann dadurch die Sehne teilweise oder ganz reißen.
- Zu Beginn quält Sie der Schmerz nur nach der Belastung. Später schmerzt das Knie während des Sports. Es können Anlaufschmerzen entstehen und Sie bekommen Probleme mit dem Treppensteigen oder nach langem Sitzen.
- Das Patellaspitzensyndrom befällt in bis zu 30 Prozent der Fälle beide Knie. Charakteristisch ist, dass Ihre Beschwerden sehr hartnäckig sind. Sie manifestieren sich als chronisches Leiden, das über viele Monate, sogar Jahre anhält.

So gelingt die Diagnose
Der Arzt kommt meist schnell zu einer Diagnose. Er befragt Sie gezielt zur Art Ihrer Beschwerden, Ihrer Krankengeschichte und zu Ihrer Sportpraxis. Eine orthopädische Untersuchung und manchmal noch eine Ultraschalluntersuchung der Blutgefäße bestätigen seinen Verdacht..
Weitere bildgebende Verfahren wie Röntgen, eine Magnetresonanz- oder eine Computertomografie sind meist nur nötig, wenn Ihr Arzt andere Erkrankungen ausschließen will oder eine Operation ansteht.
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Meist hilft eine konservative Therapie
Die erste Maßnahme, um Ihre Beschwerden zu lindern, ist, das Knie zu schonen. Dazu gehört auch eine angemessene Pause vom Sport.
Unterstützend wirken können:
- Physiotherapie
- entzündungshemmende Medikamente
- Kniebandagen
- Tapes
- gezielt aufbauendes Krafttraining
Sollten sich Ihre Symptome nach drei bis sechs Monaten nicht gebessert haben, kann eine minimalinvasive Operation helfen (Arthroskopie mittels Gelenkspiegelung).
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Gezieltes Training kann vorbeugen
Gezielter Muskelaufbau, Konditionstraining, Verbesserung der Technik, Aufwärmen vor dem Training kann dem Springerknie vorbeugen. Manchmal empfiehlt es sich zu einem Sport zu wechseln, der die Kniegelenke weniger belastet.