In den letzten Jahren ist die Methode des Ölziehens zur Verbesserung der Mundhygiene und Vorbeugung von Zahnfleischentzündungen immer populärer geworden. Diese unkomplizierte Methode eignet sich aber nicht nur für die Pflege der Mundschleimhaut. Traditionell wird sie auch zur Entgiftung und ganzheitlichen Therapie vieler Krankheitsursachen angewendet.
Sind unangenehme Symptome in der Mundschleimhaut bereits aufgetreten, ist es auf jeden Fall ratsam, sich vorab ärztlichen Rat zu holen. Unterstützend können auch so manche Retter in der Not schnelle Abhilfe und Linderung der Beschwerden verschaffen.
Wunde Stellen im Mund können unterschiedliche Ursachen haben – und müssen auch entsprechend behandelt werden. Symptome wie Bläschen an der Mundschleimhaut oder im Rachen können meist sehr gut lokal behandelt werden. Zur Vorbeugung und Nachsorge von Problemen im Mund spricht dann nichts dagegen, sich die Methode des Ölziehens genauer anzusehen.
Ölziehen klingt komplizierter, als es ist
Tatsächlich ist das Ölziehen kein neuer Trend, es wird bereits seit tausenden von Jahren bei zahlreichen Beschwerden zum Einsatz gebracht. Seine Wurzeln liegen im Ayurveda, der indischen Lehre des Lebens.
In der ayurvedischen Heilkunde wird das Ölziehen bei einer Vielzahl systemischer Krankheiten wie beispielsweise Diabetes, Asthma, Rheuma, Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt. Bei uns ist das Ölziehen durch seine positive Wirkung auf die Mundhygiene bekannt geworden. Es kann bei Zahnfleischbluten und Mundgeruch helfen, Zahnbelag verringern und Karies bekämpfen.
Ölziehen soll laut ayurvedischer Lehre verschiedene positive Auswirkungen auf den Mundraum und den gesamten Körper haben. So soll es für einen besseren Atem und eine gesunde Mundflora sorgen und sich damit auch positiv auf die Zahngesundheit auswirken. Weil es hilft, Bakterien aus dem Körper zu befördern, soll es zudem positive Effekte auf die gesamte körperliche Verfassung haben.
Wie funktioniert Ölziehen?
Öle, die zum Ölziehen verwendet werden, sollten vor allem hochwertig sein. Am besten eignen sich kalt gepresste Pflanzenöle wie Oliven- oder Sonnenblumenöl. Auch Raps-, Lein- Sesam- und Kokosöl eignen sich zur Mundspülung. Hier kommt es wohl auch auf den eigenen Geschmack an, denn das Öl wird über einen längeren Zeitraum hinweg durch den Mund geschoben und gezogen.
Man startet damit, das Öl ein paar Minuten durch den Mund zu ziehen und steigert dann die Zeit, je nachdem wie wohl man sich dabei fühlt. Anfangs wird sich das Ölziehen noch ungewohnt anfühlen, man gewöhnt sich aber recht schnell daran. Am besten ist es, das Ölziehen morgens auf nüchternen Magen durchzuführen, denn nachts entgiftet der Körper.
Man nimmt einen Esslöffel Öl in den Mund und hält es im Mundraum durchgehend in Bewegung. Durch das Ziehen des Öls durch die Zahnzwischenräume können sich Beläge und schädliche Bakterien lösen, die die Ursache für viele Beschwerden im Mundraum sind.
Wichtig ist, dass das Öl nicht verschluckt wird, denn die Konzentration an schädlichen Stoffen kann darin sehr hoch sein. Am besten ist es, wenn das gesamte Öl am Schluss in ein Papiertaschentuch gespuckt und im Hausmüll entsorgt wird. Es sollte auch nicht ins Waschbecken oder die Toilette gespuckt werden, da diese Schadstoffe nicht in den Wasserkreislauf gelangen sollten.
Ölziehen kann einige sehr positive Wirkungen entfalten:
- Verbesserung der Mundhygiene und Vorbeugung von Karies
- Verbesserte Wundheilung im Mundbereich
- Vorbeugung von Mundgeruch
- Hilfe bei Zahnschmerzen, Mundtrockenheit und rissigen Lippen
- Unterstützung bei Magen-Darm-Erkrankungen
Natürlich gibt es viele Skeptiker, die diese Wirksamkeiten nicht anerkennen. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Schlussendlich kann das Ölziehen als ein schönes, morgendliches Ritual gesehen werden, das eine reinigende Wirkung hat. Es schadet ganz sicher nicht und es bietet dem Körper die Möglichkeit, unerwünschte Stoffe über die Schleimhäute und die Zunge auszuscheiden und diese aus dem Stoffwechsel des Körpers zu entfernen. Es kann sich also lohnen, diese traditionelle ayurvedische Heilmethode auszuprobieren.