Es kratzt im Hals, das Schlucken fällt schwer und die Stimme ist weg. Eine Erkältung kann uns schon mal die Sprache verschlagen. Was dann hilft: Tee trinken, ein paar Tage abwarten und Hausmittel gegen Heiserkeit ausprobieren.
Heiserkeit allein ist noch keine Krankheit, sondern ein Symptom – das ganz unterschiedliche Ursachen haben kann. Eine Entzündung des Kehlkopfes oder einfach Überlastung (bei Sängern oder Schauspieler oft der Fall) sind die häufigsten. Beides beeinträchtigt die Funktion der Stimmlippen (umgangssprachlich Stimmbänder genannt) und lässt uns verstummen.
Husten, Schnupfen, Heiserkeit
In den meisten Fällen steckt hinter der verschwundenen Stimme eine einfache Erkältung. Der Grund: Die Viren (seltener Bakterien), die uns Husten und Schnupfen bescheren, schlagen auch auf unseren Stimmapparat.
Kehlkopf oder -deckel können sich im Zuge eines Infekts entzünden. Als Folge schwellen die dort sitzenden Schleimhäute an, was die Stimmlippen behindert: Sie schwingen nicht mehr richtig und können entsprechend schlechter Töne erzeugen. Das Ergebnis: Unsere Stimme klingt rau und belegt oder bricht ganz weg.
Jetzt hilft all das, was bei jeder Erkältung zur schnellen Genesung beiträgt: ein Bett, etwas Geduld und viel Ruhe, damit sich die kränkelnden Tongeber regenerieren können.
In der Regel genügen ein paar Tage Schonung und die Stimme kehrt zurück. Wer die Wartezeit so gut wie möglich verkürzen will, dem seien diese Hausmittel gegen Heiserkeit ans Herz gelegt:
Das sollten Sie jetzt tun:

Viel trinken: Viel Flüssigkeit hilft dabei, die Schleimhäute zu befeuchten und die Krankheitserreger auszuspülen. Am besten trinken Sie Tee oder Wasser und davon etwa zweieinhalb Liter täglich.
Das sollten Sie jetzt tun:

Gurgeln oder inhalieren: Das befeuchtet und beruhigt die Schleimhäute. Zum Beispiel: Einen Teelöffel Meersalz (oder Emser Salz) in 250 Milliliter warmem Wasser auflösen. Auch gut: Zwei Esslöffel Salbeiblätter auf zwei Tassen Wasser, das Ganze aufkochen und ziehen lassen. Mehrmals täglich, etwa alle zwei Stunden, mit den Lösungen gurgeln. Wer es praktisch mag: Salzige (Hühner-)Suppen erfüllen denselben Zweck. Plus: Man hat dazu noch etwas Wärmendes im Magen.
Das sollten Sie jetzt tun:

Viel Wärme: Heisere Hälse mögen es warm. Sich in einen Schal zu kuscheln, ist der einfachste Weg. Etwas aufwendiger sind wärmende Kartoffel-Wickel: dazu etwa vier Kartoffeln weich kochen, auf ein Tuch legen, zerdrücken, einwickeln und um den Hals legen. [/tps_title]
Das sollten Sie jetzt tun:

Zuerst Hausmittel ausprobieren: Für wohltuende Wärme von innen sorgen Tees mit Thymian, Salbei oder Ingwer. Viele schwören auch auf eine Tasse heiße Milch mit Honig. Dass der Klassiker den entzündeten Schleimhäuten wirklich hilft, ist allerdings nicht erwiesen.
Das sollten Sie jetzt tun:

Zwiebel-Wickel: ein beliebtes Hausmittel gegen Heiserkeit, dessen Wirkung ebenfalls nicht nachgewiesen ist. So geht’s: Etwa drei Zwiebeln kleinschneiden und erwärmen. Auf einem Tuch verteilen, einschlagen und um den Hals wickeln, eventuell mit einem zweiten Tuch fixieren. So lange tragen, bis die Zwiebeln keine Wärme mehr abgeben.
Das sollten Sie jetzt nicht tun:

Schreien oder Flüstern: Wer mit heiserer Stimme laut wird, riskiert, dass sich der Zustand der Stimmlippen verschlechtert. Wer angestrengt leise spricht, spannt seine Stimmlippen unnatürlich stark an und strapaziert sie so noch mehr. Das heißt: Besser als flüstern oder lärmen ist schweigen oder in normaler Lautstärke reden.
Das sollten Sie jetzt nicht tun:

Luft rauspressen: Räuspern beansprucht die entzündeten Stimmlippen, weil sie durch den kräftigen Luftzug gegeneinander geschleudert werden. Also: Besser den Reiz unterdrücken oder gleich richtig husten.
Das sollten Sie jetzt nicht tun:

Kaffee, Kamillen- oder Schwarztee trinken: Getränke mit einem hohen Gerbsäure-Anteil trocknen die Schleimhäute aus. Auch saure Säfte reizen jetzt zusätzlich.
Das sollten Sie jetzt nicht tun:

Scharfe Bonbons lutschen: Hustenbonbons mit Menthol können die Atemwege zwar befreien, entzündeten Stimmlippen tut die Schärfe aber weniger gut. Gleiches gilt für scharf gewürzte Speisen. Wir empfehlen: milde Präparate ohne ätherische Öle, zum Beispiel Bonbons mit Isländisch-Moos oder Salbei.
Das sollten Sie jetzt nicht tun:

Simpel, aber wichtig: Nicht rauchen und möglichst auch stark beheizten, staubigen Räumen fernbleiben.
Wenn das Kratzen bleibt
Dauert die Heiserkeit länger als eine Woche an oder sind ihre Ursachen völlig unklar, sollte das Problem unbedingt beim HNO-Arzt abgeklärt werden. Zum einen, weil aus einer akuten Entzündung schnell eine chronische werden kann. Zum anderen, weil Erkrankungen der Stimmlippen dazu führen können, dass sie sich an manchen Stellen dauerhaft verdicken. Diese sogenannten Knötchen können unsere Stimmkraft nachhaltig einschränken.