In der Herbstzeit hat der Kürbis endlich wieder Saison. Doch gerade wenn es um die gesunde Panzerbeere geht, fallen einem spontan vor allem Suppen- und Chutneyrezepte ein. Aus dem Kürbis kann man jedoch viel mehr als Kürbissuppe machen. Seine Sortenvielfalt bietet reichlich Abwechslung auf dem Speiseplan. Wir stellen Ihnen einige Sorten vor und geben Ihnen köstliche Tipps, was sich aus ihnen zaubern lässt.
Früher hatte der Kürbis eher den Ruf des Arme-Leute-Essens oder wurde an das Vieh verfüttert. Mittlerweile ist das Saisongemüse sehr beliebt und wird in den verschiedensten Varianten zubereitet – ob gegart, gebacken, roh oder püriert. Ihr leuchtend gelbes Fruchtfleisch ist ein Hingucker und der meist süßlich-nussige Geschmack passt gut sowohl zu deftigen als auch süßen Gerichten.
Mit Kürbis gegen die Erkältungszeit
Zwar ist Kürbisfleisch kalorienarm, macht aber durch reichlich Ballaststoffe lange satt. Zudem beinhaltet er wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Vitamin A, C, D, E und B-Vitamine. Vor allem Beta-Carotin ist in den orangefarbenen Früchten reich vertreten und schützt den Körper von freien Radikalen. Damit hält er während der Erkältungszeit gesund und liefert unserem Immunsystem Energie.
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Mit oder ohne Schale
Oft stellt sich die Frage: Ist die Schale eigentlich essbar? Im Prinzip ist sie für den Verzehr geeignet. Doch bei manchen Sorten ist die Schale so dick, dass sie auch nach der Zubereitung sehr hart und zäh bleibt. Hier gilt das Credo: Je länger der Kürbis gegart wird, desto genießbarer ist die Schale. Wird er schnell zubereitet, sollte die Schale entfernt werden. Wer jedoch die pflanzenstoffreiche Schale nicht einfach wegwerfen möchte, kann sie lange garen und zu einem schmackhaften Püree verarbeiten.
Kürbis mal anders – Köstliche Rezeptideen

Hokkaido-Flammkuchen
Der Hokkaido ist der Klassiker unter den Kürbissorten. Am häufigsten wird er für Kürbissuppen verwendet, doch auch gebraten, gedünstet oder püriert ergibt er ein köstliches Gericht durch seine fruchtige Note. Die Schale ist essbar und verleiht Speisen ein noch intensiveres Aroma.
Eine leckere Variante bietet ein Kürbisflammkuchen: Kombinieren Sie das gewürfelte oder in Scheiben geschnittene Fruchtfleisch mit Schmand und Frühlingszwiebeln, Gorgonzola und Rucola oder roten Zwiebeln, Birnen und Speck.

Butternut-Spieße mit Hähnchen und Sesam
Der birnenförmige Butternut gehört zu den Moschuskürbissen. Entfernen Sie die Schale, denn selbst nach langer Garzeit bleibt sie zäh und hart. Darunter verbirgt sich reichlich Fruchtfleisch, das ein feines Butteraroma und eine leichte Süße hat. Das Fruchtfleisch wird beim Zubereiten schnell weich, daher sollten Butternut-Gerichte nicht zu lange erhitzt werden. Der Butternut ist kulinarisch sehr wandlungsfähig, deshalb können Sie mit kräftigen Gewürzen und Kräutern experimentieren.
Probieren Sie Kürbis-Hähnchen-Spieße mit Sesam aus: Legen Sie die Hähnchen- und Kürbisstücke in einer Marinade aus Curry, Zimt, Koriandersamen und Kreuzkümmel ein und grillen Sie die Spieße, bis das Hähnchenfleisch gar ist. Anschließend die Spieße in Sesam wenden und mit etwas Soja-Sauce oder einem cremigen Limetten-Koriander-Dip servieren.

Scharfes Muskatkürbis-Lauch-Gratin
Obwohl der Moschuskürbis bis zu 40 kg schwer wird, gilt er als Gourmetsorte unter den Kürbissen. Das leuchtend orangefarbene Fruchtfleisch hat ein zart-würziges Aroma mit einer feinen Muskatnote. Eine Prise frisch geriebener Muskat unterstreicht den Geschmack. Da das weiche, saftige Fruchtfleisch wenig Kerne hat, lässt er sich leicht verarbeiten.
Gerne wird er für Ofengerichte, Püree oder Süßspeisen verwendet. Probieren Sie ein scharfes Kürbis-Lauch-Gratin aus: Schwarzer Pfeffer, Chili und Ingwer verleihen dem Gratin eine gewisse Schärfe, Bergkäse, Thymian und Muskat sorgen für die besondere Würze.

Spaghettikürbis mit Spinat und Parmesan
Der längliche Gartenkürbis ähnelt optisch einer Honigmelone. Doch das Besondere ist nicht sein Äußeres, sondern was unter der Schale steckt: Sobald man den Kürbis zubereitet hat, zerfällt das hellgelbe Fruchtfleisch in spaghettiähnliche Fasern. Daher wird der Spaghettikürbis nicht in Scheiben geschnitten, sondern im Ganzen gegart.
Besonders Low-Carb-Fans sollten unbedingt die Kürbisspaghetti ausprobieren: Zur Vorbereitung wird die Schale rundum eingestochen. Nach 30 Minuten Garzeit können Sie den Kürbis aus dem Topf nehmen und halbieren. Alternativ lassen sich die entkernten Hälften auch für 45 Minuten im Backofen garen. Das faserige Fruchtfleisch wird wie Spaghetti verzehrt. Zu dem leicht nussigen Geschmack passen hervorragend frischer Spinat und Parmesan.

Herbstsalat mit Bischofsmütze
Die Bischofsmütze, oder auch Turbankürbis genannt, verdankt ihren Namen dem Blütenansatz, der wie eine Haube oben aufsitzt. Wegen seiner Größe und dem natürlichen Deckel eignet sich diese Sorte ideal zum Füllen, die Schale sollte jedoch nicht mit verzehrt werden. Das süßlich-nussige Fruchtfleisch passt auch gut zu herbstlichen Salaten.
Unsere Rezeptidee: Gegrilltes Kürbisfleisch in Kombination mit Apfelspalten, Walnüssen, Rucola und Schafskäse ergibt einen köstlichen und vor allem gesunden Herbstsalat. Eine handvoll Granatapfelkerne und eine leichte Honig-Vinaigrette rundet den fruchtig-würzigen Salat ab.

Mandarinkürbis-Pommes
Der Mandarin-Kürbis verdankt seinen Namen nicht seinem Geschmack, sondern der gerippten Schale, die an die süße Frucht erinnert. Unter der dünnen, essbaren Schale verbirgt sich knackiges, leicht mehliges Fruchtfleisch. Roh verzehrt, schmecken die kleinen Kürbisse süß-fruchtig.
Süßkartoffelpommes kennt mittlerweile jeder, aber wie sieht es mit Kürbispommes aus? Für dieses Kürbisrezept einfach das Fruchtfleisch in Stifte schneiden und mit etwas Öl auf ein Backblech geben. Pinseln Sie die Pommes immer wieder mit etwas Öl ein, bis sie kross sind. Vor allem gebacken entfaltet der Mandarinkürbis ein intensives Aroma, das an geröstete Esskastanien erinnert. Passend zu dem süß-nussigen Aroma bieten sich cremige Dips und würzige Saucen an.

Kürbiskuchen aus Riesenzentner und Early Harvest
Der Riesenzentner zählt zu den Schwergewichten: Mit bis zu 50 kg hat die Frucht eine stattliche Größe und liefert sehr viel Fruchtfleisch. Der Gelbe Riesenzentner und sein naher Verwandter Early Harvest sind die perfekten Halloween-Kürbisse, mit denen sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können: Die ausgehöhlte Riesenfrucht ist perfekt für Schnitzereien geeignet. Gleichzeitig können Sie sich mit der großen Menge Kürbisfleisch kulinarisch austoben.
Gestalten Sie ein Herbstmenü aus Kürbissuppe, würzigen Beilagen zu vegetarischen oder deftigen Hauptspeisen und als Dessert den traditionellen Pumpkin Pie, der zu Thanksgiving in Amerika nicht fehlen darf. Und falls Sie noch immer Fruchtfleisch übrig haben: Die beiden Sorten lassen sich sehr gut einlegen.

Gefüllte Patisson mit Ziegenkäse und Feigen
Die kleine Kürbissorte sticht durch ihre besondere Form heraus. Oval, flach und mit seitlichen Einkerbungen trägt sie den Spitzennamen „UFO-Kürbis“. Im Geschmack erinnert der Patisson ein wenig an Artischocken. Die Früchte werden unreif geerntet und sollten zeitnah zubereitet werden, da sie sich nicht lange lagern lassen. Je kleiner die Frucht ist, desto intensiver ist das zarte Fruchtfleisch im Geschmack.
Als Schmorgericht oder im Ofen gebacken entfaltet der Patisson ein stärkeres Aroma. Auch gefüllt ergibt die kleine Kürbissorte eine köstliche Mahlzeit, zum Beispiel mit Feigenstücken, Ziegenkäse und Balsamicocreme.
Gebackener Buttercup mit Schafskäse
Auch wenn man zuerst an den Namensvetter Butternut denkt, handelt es sich hier um einen kleinen, runden Riesenkürbis. Das cremige Fruchtfleisch hat ein feines Maroni-Aroma. Doch an das orange-rote Innere zu kommen, bedeutet harte Arbeit: Die Schale ist sehr dick und hart, teils muss das Schneidemesser mit einem Hammer in den Kürbis getrieben werden, um ihn zu knacken. Daher eignet sich die Schale nicht zum Verzehr.
Der Buttercup ist die ideale Sorte für Gratins, Ofen- und Schmorgerichte, da das Fruchtfleisch beim Garen nicht zerfällt. Einfach aber wohlschmeckend lässt er sich als Blechgemüse zubereiten. Knoblauch, Rosmarin, Thymian, Zitrone, getrocknete Tomaten und gekrümelter Feta runden das Gericht ab und geben ihm einen besonderen Pepp.
Bitterstoffe machen Zierkürbisse ungenießbar
Im Gegensatz zu den Speisekürbissen sind Ziersorten nicht für den Verzehr geeignet. Durch den Bitterstoff Cucurbitacin schmecken Zierkürbisse extrem bitter und verursachen starke Bauchschmerzen und Übelkeit. Um sich also nicht den Magen zu verderben, sollte man beim Kauf besonders auf die Kennzeichnung und Sorte achten. Denn einige Sorten, wie etwa der Patisson oder Flaschenkürbis, werden aufgrund ihrer außergewöhnlichen Form auch als Deko verwendet.
Reife Kürbisse klingen hohl
Der Klopftest hilft Ihnen dabei, einen reifen Kürbis auszuwählen. Wenn die Frucht hohl und dumpf klingt, können Sie getrost zugreifen. Auch ein verholzter Stiel ist ein Hinweis für seine Reife. Ist der Stiel jedoch schon abgefallen, könnte die Frucht bereits faulig oder ausgetrocknet sein. Achten Sie darauf, dass der Kürbis eine unversehrte Schale hat. Denn an Druck- oder Bruchstellen verdirbt das Fruchtfleisch sehr schnell. Angeschnitten lassen sich Kürbisse im Kühlschrank bis zu einer Woche lagern, lassen sich aber auch in rohen oder gedünsteten Stücken gut einfrieren.
> Rezept: Kürbissuppe mit gegrillten Maronen
Pumpkin Toast – Der neue Kürbistrend
Ein neuer Food-Trend ist der Pumpkin Toast. Dabei werden Scheiben aus Kürbisfleisch ohne Schale für einige Minuten knusprig getoastet und mit leckeren Zutaten und Aufstrichen garniert. Hierfür eignen sich besonders der Hokkaido oder Butternut-Kürbis. Falls Ihnen das belegte Brot also einmal zu langweilig ist, greifen Sie doch beherzt zum gesunden Kürbis-Toast.