Kompakt: Phlegmone

Phlegmone

Inhaltsverzeichnis

Eine Phlegmone bezeichnet eine meist eitrige, bakterielle Entzündung in den tieferen Hautschichten an Sehnen und Muskeln. Bereits durch einen kleinen Schnitt an der Hautoberfläche können Bakterien eindringen und die Entzündung verursachen. Neben Verletzungen können Phlegmone auch nach Operationen auftreten.

Vor allem Menschen, die an Durchblutungsstörungen leiden, zum Beispiel Diabetiker, tragen ein höheres Risiko, eine Phlegmone zu entwickeln, da Erreger bereits durch kleinste Verletzungen in den Körper gelangen können. Die Dauer der Erkrankung ist sehr individuell und hängt vor allem davon ab, wie weit die Entzündung zum Start der Behandlung fortgeschritten ist. Daher gilt, je schneller  der Arzt eine Phlegmone diagnostiziert, umso schneller ist der Heilungsprozess. Im schlimmsten Fall endet eine Phlegmone tödlich, wenn eine Blutvergiftung als Folge auftritt.

Was ist eine Phlegmone?

Eine Phlegmone ist eine Entzündung, die sich in den tiefliegenden Hautschichten ausbreitet. Es kommt zur Eiterbildung und das befallene Gewebe stirbt ab. Da die Entzündung nicht abgetrennt ist von der umliegenden Haut, wie etwa bei einem Abszess, breiten sich Phlegmone sehr leicht aus.

Unbehandelt kann die Entzündung so auch Nerven und Gefäße schädigen und langfristige Folgen nach sich ziehen. Gelangt die Entzündung in die Blutbahn droht dem Betroffenen eine Blutvergiftung,die unbedingt mit Antibiotika behandelt werden sollte.

Eine spezielle Form der Phlegmone heißt Erysipel oder auch Wundrose. Kennzeichen eines Erysipel ist eine scharf begrenzte Rötung und Schwellung der Haut. Hierbei handelt es sich um eine Infektion der oberen Hautschichten und Lymphwege mit Bakterien, die vor allem von kleinen Verletzungen der Haut an Armen oder Beinen oder im Gesicht ausgehen. Relativ selten entwickeln sich Phlegmone am Auge. Bei den sogenannten Orbitaphlegmonen kommt es zu einer bakteriellen Entzündung der Augenhöhle, die oftmals im Zusammenhang mit einer Nasennebenhöhlenentzündung steht.

Was sind die Ursachen der Phlegmone?

Eine Phlegmone entsteht, wenn eine Verletzung sich bakteriell entzündet. Bereits eine kleine Verletzung an der Hand, im Gesicht oder auch nur am Finger, reicht aus, damit Bakterien in den Körper gelangen. Selbst ein Katzenbiss oder Insektenstich können eine Phlegmone verursachen, vor allem beim Auskratzen des Stichs.

Aber auch nach operativen Eingriffen können die Entzündungen entstehen. Vor allem an Beinen und Händen treten diese häufig auf. So spricht man beispielsweise von einer Hohlhandphlegmone, wenn sich eine in der Handfläche entwickelt. Sehr selten entstehen Phlegmone auch nach Impfungen.

Zu den Bakterien, die die Erkrankung verursachen können, zählen Streptokokken, seltener Staphylokokken oder andere Bakterienarten wie etwa Clostridien.

Was sind die Symptome?

Nach einer Infektion mit Bakterien durch eine Hautverletzung oder Operation, beträgt die Inkubationszeit zwischen zwei bis sieben Tage, bis eine Phlegmone sich ausbreiten kann. Anfangs kann diese auch symptomlos auftreten und erst nach einer Weile Schmerzen verursachen. Erste Anzeichen können langsam steigendes bis hin zu sehr hohem Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit und eine allgemeine Erschöpfung sein.

Eine Rötung oder schmerzhafte, heiße Schwellung um den Hautbereich der Verletzung ist ebenfalls ein typisches Anzeichen. Die Hautstelle entzündet sich durch eine bakterielle Infektion und eine eitrige Entzündung breitet sich im Bindegewebe aus. Jedoch werden die körperlichen Anzeichen oftmals nicht in Verbindung mit der Hautverletzung gebracht. Manchmal kann es aufgrund der Symptomen zu Verwechslungen mit anderen Erkrankungen statt einer Phlegmone kommen, wie etwa einer Beinvenenthrombose.

Wie erkennt der Arzt eine Phlegmone?

Die typischen, körperlichen Anzeichen sind: Fieber, allgemeine körperliche Abgeschlagenheit sowie vor allem eine schmerzende, heiße Schwellung nach einer Hautverletzung, die Eiter produziert, sich entzündet und rötlich gefärbt hat. Dies sind erste Anhaltspunkte für die Diagnose.

Bei Verdacht auf eine Phlegmone muss ein Arzt konsultiert werden. Nur mit einem Bluttest, der die Entzündungswerte misst, kann er eine endgültige Diagnose stellen. Um den genauen bakteriellen Erreger-Typ zu bestimmen, kann der Arzt ebenfalls eine Gewebeprobe entnehmen.

Phlegmone 1

Wie wird eine Phlegmone behandelt?

Nach einem Bluttest zum gesicherten Nachweis einer Phlegmone, bekommt der Patient hochdosierte Antibiotika gegen den Bakterienbefall verordnet, die er meist intravenös einnimmt. Dies verhindert eine Ausbreitung auf andere Körperstellen. Oftmals ist nach der medikamentösen Therapie eine Operation notwendig. Vor allem wenn die Diagnose erst spät erfolgt ist. Zwangsläufig verläuft die Behandlung der Phlegmone dann langwieriger.

Bei einem operativen Eingriff schneidet der Arzt die entzündete Hautpartie auf und spühlt sie mit einer antiseptischen Lösung, um dann den Eiter über eine sogenannte Drainage abfließen zu lassen. Nach der Operation müssen Patienten die Stelle ruhigstellen und am besten hochlagern. Darüber hinaus unterstützen antibakterielle, entzündungshemmende, feuchte Umschläge den Heilungsprozess.

Wie kann ich vorbeugen?

Präventivmaßnahmen für eine Phlegmone beinhalten die Versorgung und Verletzung von bereits kleinen und scheinbar harmlose Verletzungen. Die Desinfektion ist deshalb so wichtig, damit sich die Wunde nicht entzünden kann. Verbände auf offenen Wunden regelmäßig wechseln ist wichtig, damit sich die Gefahr einer Entzündung durch Bakterien verringert.

Phlegmone 5

Sobald der Verdacht auf eine Phlegmone aufkommt, muss der Betroffene sofort ein Arzt aufsuchen. Je früher die Diagnose steht, desto besser sind der Verlauf und die Heilungschancen.

Wie sind die Heilungschancen?

Bei frühzeitiger Diagnose lässt sich eine Phlegmone sehr gut behandeln. Unbehandelt kann sie jedoch starke Schmerzen verursachen und auch bleibende Schäden im Körper verursachen.

Bei einer unbemerkten Phlegmone besteht das Risiko, dass die Entzündung sich auf Knochen und Gelenke ausbreitet, Körpergewebe zerstört oder sich etwa zu einer Lymphgefäßentzündung weiterentwickelt. Im schlimmsten Fall kann es eine Blutvergiftung auslösen und lebensbedrohlich enden.

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