Kompakt: Angststörung: Wenn Ängste den Alltag bestimmen

Angststörung: Wenn Ängste den Alltag bestimmen

Inhaltsverzeichnis

Angst ist gut für uns. Sie verhindert, dass wir unnötige Risiken eingehen oder uns häufig gefährlichen Situationen aussetzen. Wird Angst jedoch zum vorherrschenden Gefühlszustand, behindert sie unseren Handlungsspielraum und schränkt unser Wohlbefinden massiv ein. Dann ist es Zeit, die Ursache der fortwährenden Ängste zu ermitteln und sie auf ein normales Maß zurückzudrängen.

Was sind Ängste?

Ängste sind ganz normal und gehören wie Freude, Trauer, Wut oder Liebe zu den Grundemotionen des Menschen. Ängste sind unsere eingebaute „Lebensversicherung“, sie machen uns vorsichtig und wachsam, bewahren uns vor Gefahren und sorgen in kritischen Momenten für schnelle (lebensrettende) Reaktionen.

Viele Menschen sind ängstlich, teils kommen sie schon so auf die Welt, teils entstehen Ängste durch Erfahrungen – beispielsweise in der frühen Kindheit. Einige fühlen sich einfach nur nervöser als sonst, bei anderen wird Angst zum ständigen unliebsamen Begleiter und beeinträchtigt das Leben des Betroffenen enorm.

Angststörung 1

Die meisten Ängste sind ganz normal. Sie sind vorübergehend, schwach ausgeprägt und sie haben eine klar identifizierbare Ursache. Dazu gehört beispielsweise die Prüfungsangst oder die Flugangst. In manchen Fällen haben Ängste und Sorgen sogar etwas Positives. Denn die Sorge, bei einer Prüfung durchzufallen, spornt uns zu einer besseren Vorbereitung und Leistung an.

Einige Menschen verspüren jedoch mehr Ängste als andere. Sie machen sich mehr Sorgen und fühlen sich häufiger nervös oder gestresst, manche sind es sogar ununterbrochen.

Was sind die Ursachen von Ängsten?

Die Angstgefühle können entstehen, weil der Stress aus irgendeinem Grund zunimmt oder weil sich der Mensch nicht mehr in der Lage sieht, den Stress zu bewältigen.

Die Angstgefühle führen zu einer Reihe von Symptomen, die sich aus der normalen biologischen Reaktion auf Stress ergeben.

Wenn der Körper unter Stress steht, wird Adrenalin in den Blutkreislauf freigesetzt. Diese normale Reaktion ist ein Überbleibsel unserer Vergangenheit als „Höhlenmenschen“. Das Adrenalin sorgt für einen beschleunigten Herzschlag und schärft unsere Sinne: Unser Körper bereitet sich darauf vor, die drohende Gefahr zu bekämpfen oder vor ihr zu fliehen.

Angststörung 5

Damals stellten menschenfressende Raubtiere die größte Gefahr dar. Heute sorgen Verkehrsstaus, Abgabetermine im Büro oder Geldsorgen für Stress. Dennoch ist die Antwort unseres Körpers auf den Stress immer noch dieselbe. Unser Herz klopft und die chemischen Botenstoffe, die in unserem Körper ausgeschüttet werden, lassen uns schreckhaft werden.

Stress kann sowohl positiv als auch negativ empfunden werden. Ein Beispiel für positiven Stress ist die Aufregung bei der wöchentlichen Ziehung der Lottozahlen. Wir bezeichnen unsere Gefühle in diesen Situationen normalerweise aber nicht als „Angst“ oder „Nervosität“ – sondern als „Aufregung“ und „Begeisterung“. Positiver Stress sorgt also eher für Aufregung bzw. Begeisterung, während negativer Stress sich als Angst äußert.

Was sind die Symptome bei Ängsten?

Ängste können zu einer Vielzahl von Symptomen führen. Diese können in physische und psychische Symptome unterteilt werden.

Physische Symptome von Ängsten:

  • Herzklopfen oder Herzrasen (Palpitation = bewusstes Wahrnehmen des eigenen Herzschlags)
  • ein Gefühl der Anspannung im Körper und in den Muskeln (KopfschmerzenNacken– und Schulterschmerzen)
  • erhöhte Atemfrequenz (kurze und flache Atmung) oder Hyperventilation
  • AtemproblemeÜbelkeit, Krankheits- oder Schwächegefühl
  • Verdauungsstörungen, z. B. Durchfall

Hält der Stress über einen längeren Zeitraum an, verschwinden die physischen Symptome der Ängste oder treten weniger deutlich auf. Sie werden dann jedoch durch eine Vielzahl psychischer Angstsymptome ersetzt.

Psychische Symptome bei Angsterkrankungen:

  • negative Gedanken
  • das Gefühl, ernsthaft erkrankt zu sein
  • ein Gefühl der Niedergeschlagenheit oder Depression
  • ein Gefühl des Kontrollverlusts
  • schwindendes Selbstbewusstsein
  • Schlafprobleme

Wie äußern sich krankhafte Ängste?

Eine Angststörung wirkt sich konkret auf den Alltag aus – hauptsächlich deswegen, weil der Betroffene versucht, bestimmte Situationen zu meiden.

Es gibt verschiedene Formen der Angststörung, z. B.:

  • Panikattacken
  • generalisierte Angststörung (GAS)
  • soziale Phobien (oder soziale Angststörung) 
  • Trennungsangst

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Die meisten Menschen können gut mit Stress umgehen und bekommen ihre Ängste mit einfachen Selbsthilfetechniken, pflanzlichen Arzneimitteln und einer guten Portion gesundem Menschenverstand in den Griff.

Andere wiederum leiden an schwerwiegenderen und/oder länger anhaltenden Symptomen. In den folgenden Situationen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:

  • Häufigkeit: Wenn Sie jeden Tag an Angstsymptomen leiden und sich nicht mehr daran erinnern können, wann Sie das letzte Mal entspannen konnten.
  • Schlafstörungen: Wenn Sie an Schlafstörungen leiden und deswegen ständig müde sind.
  • Herzrasen: Wenn Sie den ganzen Tag über an Herzklopfen/Herzrasen leiden.
  • Panikattacken: Wenn Sie an schweren Panik- oder Angstattacken leiden.
  • Depression: Wenn Sie sich depressiv fühlen oder Suizidgedanken haben.

Wie werden Ängste behandelt?

Angststörungen müssen von einen Arzt diagnostiziert werden, der dann einen Behandlungsplan erstellt. Die Behandlung von Ängsten überschneidet sich weitgehend mit der Behandlung von Stress:

  • Sport und Bewegung: Sport verbraucht die überschüssige Energie, die Sie ansonsten automatisch zum Grübeln verwenden würden. Außerdem setzt Sport Endorphine frei, die dafür bekannt sind, die Stimmung zu heben.
  • Entspannungstechniken: Dazu gehören Techniken wie Yoga oder Meditation sowie Massagen und Hypnotherapie. Aber auch einfache Atemübungen, wie fünf Minuten täglich die Augen schließen und tief einatmen, können bereits helfen, die Symptome zu lindern.
  • Beratung/Selbsthilfegruppen: Dabei werden die Probleme mit einem Experten besprochen, entweder in einer Gruppe oder im Einzelgespräch. Viele Menschen fühlen sich durch das Sprechen über die eigenen Probleme und den Austausch mit Betroffenen besser. Darüber hinaus kann Ihnen der Experte helfen, Ihre Gedanken in positivere Bahnen zu lenken.
  • Pflanzliche Arzneimittel: Heilpflanzen wie etwa Baldrian, Avena sativa und Passionsblumen sind seit langem dafür bekannt, dass sie die Symptome bei Ängsten und innerer Unruhe lindern können.
  • Medikamente: Falls Ihnen die vorstehend genannten Behandlungsformen nicht helfen, kann Ihnen Ihr Arzt stresslindernde, verschreibungspflichtige Arzneimittel wie Antidepressiva oder Beruhigungsmittel empfehlen.

Wie kann ich Ängste überwinden?

Wenn Sie an Ängsten leiden, können Sie zunächst nach Möglichkeiten suchen, wie Sie sich selbst helfen können.

Ängste abbauen – Tipps zur Selbsthilfe

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, wie Sie Ihre Ängste überwinden können:

  • Stressabbau: Wenn Sie unter Druck stehen, suchen Sie nach Wegen zum schnellen Stressabbau. Lachen, tief einatmen und andere Techniken können helfen, sogar in den stressigsten Situationen zu entspannen.
  • Lebensgewohnheiten: Änderungen Ihrer Ess- und Lebensgewohnheiten können helfen, Ängste und innere Unruhe zu reduzieren. Verringern Sie Ihren Koffeinkonsum. Suchen Sie sich einen Kaffee-Ersatz oder trinken Sie Kräutertees.
  • Kontrolle: Übernehmen Sie die Kontrolle über die Situation, indem Sie organisierter und bestimmter auftreten.

Wie sind die Heilungschancen bei Ängsten?

Die Heilungschancen sind recht gut, hängen aber von der Dauer und Art der Angst beziehungsweise Angststörung ab. Prinzipiell gilt, je eher die Angsterkrankung behandelt wird, desto besser stehen die Heilungschancen.

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