Kneipp-Kuren: Die Formen im Überblick

Kneipp-Kuren: Die Formen im Überblick

Von Kneipp-Kuren haben viele schon einmal gehört. Aber was sind Kneipp-Kuren genau? Wir geben einen Überblick.
Inhaltsverzeichnis

Von Sebastian Kneipp und auch vom sogenannten „Kneippen“ haben viele schon einmal gehört. Aber was sind Kneipp-Kuren genau und welche gibt es überhaupt? Wir geben einen Überblick.

Der Name Kneipp und auch die Kneipp-Kuren sind nicht unbekannt. Viele verbinden damit kalt-warme Wechselbäder – und tatsächlich sind diese auch Teil des „Kneippens“. Allerdings umfassen diese noch viel mehr. Wir stellen die verschiedenen Kneipp-Kur-Therapien vor und verraten, ob sie gut für die Gesundheit sind.

Wer war Sebastian Kneipp?

Sebastian Kneipp war ein katholischer Pfarrer, der im 19. Jahrhundert lebte und aus dem kleinem Dorf Stephansried in Bayern stammte. Kneipp erkrankte als junger Mann, wie viele Menschen damals, an Tuberkulose. Durch Wechselbäder in der kalten Donau soll er sich selbst geheilt haben. Sebastian Kneipp war so fasziniert von der scheinbar heilenden Wirkung des Wassers, dass er zu forschen begann.

Was sind die Kneipp-Anwendungen?

Begeistert von der Kraft des Wassers, entwickelte Sebastian Kneipp ein ganzheitliches Heilverfahren. Seine Erkenntnisse beziehen sich auf die fünf Elemente Bewegung, Ordnung, Ernährung, Pflanzen und Wasser. Von diesen leiten sich die fünf verschiedenen Kuren ab. Die Anwendungen sollen Geist, Körper und Seele in Einklang bringen und dadurch die Selbstheilungskräfte fördern.

Ein Überblick

Die bekannteste Kneipp-Kur ist die Wassertherapie. Aber es gibt noch vier weitere Kuren. Im Folgendem werden die einzelnen Formen kurz vorgestellt.

Ordnungstherapie

Bei der Ordnungstherapie geht es laut Kneipp um den Einklang von Körper und Geist. Dieser soll die Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben sein. Heißt zum Beispiel, nach einer stressigen Zeit muss eine Entspannungsphase folgen, damit die innere Ordnung wiederhergestellt werden kann.

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In der heutigen Zeit können Entspannungstechniken wie Yoga-Übungen oder Meditation dazu beitragen, dass innere Gleichgewicht herzustellen und beizubehalten.

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Ernährungstherapie

Bei der Ernährungstherapie geht es darum bestimmten Erkrankungen durch eine gesunde Ernährung vorzubeugen. Dabei steht für Kneipp die Ausgewogenheit im Mittelpunkt. Naturbelassene Ballaststoffe und auch Kohlenhydrate dürfen in größeren Mengen gegessen werden, eiweißhaltige Lebensmittel dagegen nur in Maßen. Fette sollten laut Kneipp nur in möglichst kleinen Mengen verzehrt werden. Generell gibt es aber keine Verbote in der Ernährungstherapie. Alkohol und auch Süßigkeiten sind zum Beispiel erlaubt, allerdings nur in Maßen.

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Ein Gericht, das der Kneippschen Ernährungstherapie entspricht, wäre zum Beispiel ein Spiegelei auf selbstgebackenem Vollkornbrot. Dazu eine große Portion Salat, am besten aus dem Garten, angemacht mit etwas Olivenöl.

Bewegungstherapie

Diese Kur soll dazu beitragen, Krankheiten zu heilen und ihnen vorzubeugen. Dabei geht es um regelmäßige Bewegungseinheiten, aber nicht um Hochleistungssport. Zu viel Sport wäre laut Kneipp nicht gesund und würde den Körper überlasten.

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Dreimal in der Woche sollten Menschen im Rahmen der Bewegungstherapie aktiv werden, am besten für jeweils eine Stunde. Mögliche Sportarten sind Joggen, Schwimmen und Radfahren, aber auch zügiges Wandern und Walken sind geeignet. Dabei sollte der Spaß im Vordergrund stehen. Zu viel Leistungsdruck würde Stress auslösen, was wiederum dem Körper schaden könnte.

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Älteres Pärchen das Fahrrad fährt und sichtlich Spaß dabei hat.
Körperliche Aktivität ist Teil der Bewegungstherapie. (c) Robert Kneschke / Fotolia

Pflanzentherapie

Bei der Pflanzen- oder Phytotherapie sollen Erkrankungen durch Heilpflanzen vorgebeugt und geheilt werden. Dabei setzte Kneipp auf altes Wissen, das schon lange in Klöstern angewandt wurde. Er empfahl verschiedene Pflanzen zum Beispiel als Tee, Salbe oder Tinktur. Das besondere an den Zubereitungen ist, dass diese in der Regel keine Nebenwirkungen besitzen.

Kneipp empfahl unter anderem Melisse, Brennnessel und Baldrian, aber auch noch viele weitere Pflanzen. Ein Brennnessel-Tee kann zum Beispiel das morgendliche Frühstück ergänzen und wirkt wohltuend auf den Körper. Für den Tee überbrühen Sie eine Handvoll Blätter mit heißem Wasser, lassen den Sud sieben Minuten ziehen und gießen die Brennnesselblätter anschließend ab.

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Wassertherapie

Bei der Wasser- oder Hydrotherapie soll der Mensch von der heilenden Kraft des Wassers profitieren und Krankheiten dadurch vorbeugen. Die Temperaturreize und der Druck des Wassers sollen die Durchblutung verbessern und dadurch das Immunsystem stärken. Die Wassertherapie umfasst Güsse, Bäder, Waschungen und Wickel.

Es gibt viele Anwendungen der Wassertherapie, die ganz einfach zuhause gemacht werden können. Für ein Wechselfußbad brauchen Sie zum Beispiel nur zwei große Waschwannen oder Eimer. Füllen Sie ein Gefäß mit warmem Wasser (etwa 38 Grad) und eines mit kälterem Wasser (15 Grad). Stellen Sie die beiden Gefäße am besten in die Badewanne. Gehen Sie mit den Füßen zunächst für etwa zehn Minuten in das warme Wasser. Wechseln Sie dann für 15 Sekunden in das kalte Wasser. Wiederholen Sie den Vorgang zweimal.

Richtig Kneippen

Die meisten Kneipp-Therapien sind einfach anzuwenden. Trotzdem sollten Sie einiges beachten.

Bei der Wassertherapie:

  • Bei sehr kaltem Wasser sollte die Anwendung nur ganz kurz stattfinden
  • Nach einer Kälteanwendung sollten Sie sich schnell wieder aufwärmen
  • Sie sollten die persönliche Kälteverträglichkeit beachten (Sie sollten nicht am ganzen Körper frieren)

Bei der Bewegungstherapie:

  • Wenn Sie unter Vorerkrankungen leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt absprechen, welche Form der Bewegung für Sie in welchem Maß geeignet ist
  • Machen Sie, wie bereits erwähnt, nicht zu viel Sport, da dies dem Körper schaden könnte

Bei der Ordnungs-, Ernährungs- und Pflanzentherapie können Sie nicht viel falsch machen. Wenn Sie trotzdem unsicher sind, sollten Sie sich an einen Arzt wenden.

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