„Grundkurs“ Wechseljahre: Wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt

„Grundkurs“ Wechseljahre: Wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt

In diesem Beitrag vermitteln wir Ihnen Grundwissen über die Wechseljahre.
Inhaltsverzeichnis

Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Immer noch ranken sich etliche Mythen um diesen Lebensabschnitt und viele Frauen fragen sich, was da wirklich auf sie zu kommt. In diesem Beitrag vermitteln wir Ihnen Grundwissen über die Wechseljahre.

Wechseljahre, Klimakterium, Menopause: Sicher haben Sie all diese Begriffe schon einmal gehört. Aber was verbirgt sich genau dahinter? Das erfahren Sie bei uns. Wir erklären Ihnen die Ursachen der Wechseljahre, wann sie eintreten und wie lange sie dauern, was nun auf Sie zu kommt und warum dieser Lebensabschnitt auch seine positiven Seiten haben kann.

Die Wechseljahre – was ist das überhaupt?

Wie der Name schon sagt, stehen die Wechseljahre (Fachbegriff: Klimakterium) für einen Wandel im Leben der Frau. Und zwar rein medizinisch betrachtet für den Übergang von der fruchtbaren Lebensphase hin zu jener, in der eine Frau nicht mehr schwanger werden kann.

Als Anhaltspunkt dient hierbei die Regelblutung: Mit Beginn der Wechseljahre kommen die monatlichen Perioden allmählich unregelmäßiger, bis sie schließlich ganz ausbleiben. Die Monatsblutungen enden jedoch in den Wechseljahren nicht abrupt. Typischerweise bleiben sie einmal aus oder beginnen später als normal, verlaufen stärker und unregelmäßiger, bevor sie schließlich ganz verschwinden. Die Wechseljahre starten und enden somit nicht schlagartig, sondern dauern für gewöhnlich mehrere Jahre.

Verantwortlich für die Wechseljahre sind hormonelle Umstellungen. Sie sorgen dafür, dass die Menstruation ausbleibt, können zugleich aber auch viele weitere körperliche Veränderungen und zum Teil auch Beschwerden mit sich bringen.

Beginn und Ursachen der Wechseljahre

Die Wechseljahre beginnen im Durchschnitt mit 48,9 Jahren.*

*Quelle: Der GYNIAL Frauengesundheits-Check 2019 – durchgeführt von marketagent.com

Bis zu diesem Zeitpunkt ist im Körper der Frau üblicherweise jeden Monat eine Eizelle herangereift. Dieser Prozess wird von einer kleinen Drüse im Gehirn, der Hirnanhangsdrüse, gesteuert. Außerdem produzieren die Eierstöcke Östrogen und Progesteron. Diese Geschlechtshormone sollen den Körper unter anderem auf eine Schwangerschaft vorbereiten und diese aufrechterhalten.

Mit steigendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Körpers jedoch ab, sodass eine Schwangerschaft im fortgeschrittenen Alter höhere Risiken für Mutter und Kind birgt. Die Natur hat unsere Gene so programmiert, dass der Körper einer Frau zu einem bestimmten Zeitpunkt signalisiert, dass keine weiteren Eizellen mehr heranreifen sollen. Der Eisprung kommt zum Erliegen, und auch die Produktion der Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen beginnt zu sinken. Der zuvor regelmäßige Kreislauf aus Aufbau und Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut ist nun überflüssig, sodass die Monatsblutung unregelmäßiger wird und schließlich ganz ausbleibt.

Sonderfall vorzeitige Wechseljahre

Im Normalfall löst die natürliche Hormonumstellung die Wechseljahre aus, zu deren Beginn Frauen etwa 45 Jahre alt sind. Doch auch jüngere Frauen können schon in die Wechseljahre kommen. Diese vorzeitigen Wechseljahre können mehrere Ursachen haben. So ist es bei manchen Frauen schlichtweg familiär bedingt, dass ihre Wechseljahre schon um die 40 beginnen. Auch Autoimmunerkrankungen wie etwa Schilddrüsenerkrankungen gelten als Auslöser für vorzeitige Wechseljahre. Manche Frauen kommen sogar noch eher in die Wechseljahre, etwa wenn ihnen im Rahmen einer Krebserkrankung Eierstöcke und Gebärmutter entfernt werden mussten.

> Entfernung der Gebärmutter und dadurch eintretende Wechseljahre

Die drei Phasen der Wechseljahre

Der Fachbegriff für Wechseljahre – das sogenannte Klimakterium – bedeutet auf Griechisch so viel wie Stufenleiter bzw. -jahre. Und tatsächlich können die Wechseljahre in mehrere Stufen unterteilt werden, genauer gesagt in drei. Diese drei Phasen unterscheiden sich in Dauer und Symptomen und gehen fließend ineinander über.

Eine Grafik mit den verschiedenen 3 Phasen der Wechseljahre: Perimenopause, Menopause und Postmenopause.

1. Perimenopause

Wenn die Periode aufgrund der Hormonumstellung beginnt unregelmäßig zu werden, spricht man von der Perimenopause. Diese erste Stufe der Wechseljahre dauert im Durchschnitt vier Jahre. In dieser Phase fallen die Monatsblutungen stärker oder schwächer als üblich aus, sie kommen unregelmäßiger und es können Zwischenblutungen auftreten. Nicht alle Frauen sind jedoch von diesen Schwankungen betroffen und bemerken bis zum endgültigen Ausbleiben der Periode keine Veränderungen.

Mit den Wechseljahren können Beschwerden einhergehen

Einige Frauen bemerken in der Perimenopause auch Wechseljahresbeschwerden wie eine Gewichtszunahme, ohne dass sie mehr gegessen haben. Das liegt daran, dass der Spiegel des Gelbkörperhormons Progesteron zunächst schneller sinkt als der des Östrogens. Ein Östrogenüberschuss kann zu Wassereinlagerungen und damit zu mehr Kilos führen. Da es in der Perimenopause immer wieder zu hormonellen Schwankungen kommt, können Wechseljahresbeschwerden wie Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen oder Schlafstörungen auftreten.

> Hier erfahren Sie mehr über Wechseljahresbeschwerden und wie man sie behandelt

2. Menopause

Der Begriff „Menopause“ stammt aus dem Griechischen und leitet sich von den Wörtern mĕn oder menos („Monat“) und pausis („aufhören“) ab. Dies passt sehr gut zur medizinischen Definition der Menopause, die den Zeitpunkt beschreibt, zu dem die Monatsblutung – oder Menstruation – endgültig ausbleibt. Die Menopause tritt durchschnittlich mit Anfang 50 ein. Jede Frau ist jedoch anders, sodass es auch nicht ungewöhnlich ist, wenn die allerletzte Monatsblutung mit Mitte 40 oder Mitte 50 eintritt. Die Menopause gilt als bestätigt, wenn mindestens 12 Monate lang keine weitere Blutung erfolgt ist.

Achtung: Da Sie erst später sicher sein können, wann Ihre abschließende Periode war, sollten Sie sicherheitshalber weiterhin verhüten. Wenn Sie sich unsicher über das Mittel der Wahl sind oder weitere Fragen zur Verhütung in den Wechseljahren haben, wenden Sie sich am besten an Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt.

3. Postmenopause

Die hormonelle Umstellung ist mit dem endgültigen Ende der Periode noch nicht vorbei. In der Postmenopause wird dieser Umbau des Hormonhaushalts weitergeführt, bis schließlich ein neues Gleichgewicht herrscht. Während der Postmenopause bemerken einige Frauen Symptome wie trockene Haut, Haarausfall, Müdigkeit oder Gelenkschmerzen. Auch andere Wechseljahresbeschwerden können noch auftreten. Die letzte Phase der Wechseljahre ist die längste und kann bis zu zehn bis 15 Jahre dauern

Wie lange dauern die Wechseljahre?

Zählt man die Dauer aller drei Phasen zusammen, so sind die Wechseljahre im Durchschnitt nach rund 15 Jahren endgültig vorbei. Doch auch kürzere oder längere Wechseljahre sind im Normalfall kein Grund zur Sorge. Wie lange die Wechseljahre exakt dauern, ist also individuell verschieden.

Mediziner vermuten jedoch einen Zusammenhang zwischen dem Beginn von Wechseljahressymptomen und der Länge der Wechseljahre: Je früher eine Frau demnach Wechseljahresbeschwerden bemerkt, desto länger durchlebt sie die Phasen der Wechseljahre. Außerdem spielt auch das persönliche Empfinden eine Rolle. Denn wer immer wieder mit Beschwerden zu kämpfen hat, nimmt die Wechseljahre oftmals als sehr langwierig wahr.

Woran erkenne ich, dass ich in den Wechseljahren bin?

Die Veränderungen im Hormonhaushalt während der Wechseljahre führen direkt und indirekt zu einer Vielzahl von Symptomen. Einige Frauen werden kaum spüren, dass sie in den Wechseljahren sind, da sich bei ihnen nur wenige Symptome zeigen. Der Anteil dieser Frauen liegt bei rund einem Drittel.

Andere Frauen bemerken dagegen verschiedene Anzeichen, die auf die Wechseljahre hindeuten. Zu den Wechseljahressymptomen zählen vor allem eine unregelmäßige Periode, Hitzewallungen, Nachtschweiß und Schlafstörungen. Weitere Symptome sind psychischer Natur, dazu zählen Stimmungsschwankungen oder Reizbarkeit und depressive Verstimmungen. Diese und weitere Symptome der Wechseljahre können einige Monate oder sogar mehrere Jahre andauern. 

Nicht alle Symptome deuten zwangsläufig auf den Beginn der Wechseljahre hin. So können zum Beispiel auch Schilddrüsenprobleme und andere Erkrankungen dahinterstecken. Auf Nummer Sicher gehen Sie deshalb, wenn Sie Ihren Gynäkologen oder Ihre Gynäkologin aufsuchen.

So stellt der Arzt die Diagnose

Wenn beurteilt werden soll, ob Sie sich bereits in den Wechseljahren befinden, wird Ihr Arzt Sie zunächst nach Ihrer Menstruation befragen und ob Sie dabei Veränderungen bemerkt haben. Außerdem erkundigt er bzw. sie sich nach Ihrem Lebensstil und ob Sie Beschwerden haben, die in Zusammenhang mit den Wechseljahren stehen. Danach folgt üblicherweise eine gynäkologische Routineuntersuchung.

Auch die Durchführung eines Hormontest ist möglich. Hierbei wird Ihr Blut auf mehrere Geschlechtshormone hin untersucht. Die Konzentration der Hormone kann dann Aufschluss darüber geben, ob Sie in den Wechseljahren sind. Dieser Test wird jedoch nicht immer von den Krankenkassen übernommen. Erkundigen Sie sich daher bei Ihrem Arzt und/oder Ihrer Krankenkasse, ob der Test in Ihrem Fall kostenlos ist oder nicht.

Wechseljahre – alles eine Frage der Einstellung?

Die Wechseljahre können beängstigend sein, keine Frage. In dieser Phase der hormonellen Veränderungen haben manche Frauen mit teils erheblichen Beschwerden zu kämpfen. Gerade Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen führen dazu, dass die Wechseljahre oftmals als Krankheit angesehen werden. Davon sollten Sie sich grundsätzlich nicht beunruhigen lassen und keine Angst vor dem „Wechsel“ haben.

Falls Sie Beschwerden haben, brauchen Sie sich natürlich auch nicht damit abzufinden. Denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl an sanften Behandlungsmöglichkeiten abseits der früher sehr häufig empfohlenen Hormonersatztherapie. Auch eine pragmatische Einstellung kann Ihnen helfen, gut durch diese Lebensphase zu kommen. Denn schließlich können Sie an dem Umstand, dass Sie die Wechseljahre durchleben, nichts ändern. Blicken Sie auf die positiven Seiten dieses Lebensabschnitts und bedenken Sie, dass Frauen in den Wechseljahren heutzutage wesentlich aktiver sind als noch die Generationen vor ihnen.

 

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