Zeit der Zecken: Tipps zum Schutz vor Blutsaugern

Zeit der Zecken: Tipps zum Schutz vor Blutsaugern

Sie lauern im Gras, lautlos am Wegesrand: Zecken haben Hochsaison und wir haben Tipps zum Schutz.
Inhaltsverzeichnis

Zecken sind winzig, doch ihr Stich kann für nichtsahnende Spaziergänger böse Folgen haben. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen ist ein Ausflug ins Grüne dennoch kein gesundheitliches Risiko.

Mit den Temperaturen steigt die Unternehmungslust: Ein Spaziergang im Wald oder ein Picknick im Grünen sind willkommene Abwechslungen zum manchmal tristen Alltag. Das angenehme Klima lockt aber nicht nur uns Menschen vor die Tür, auch Zecken werden jetzt munter. Die kleinen „Vampire“ lauern auf der Suche nach Nahrung im hohen Gras, im Gebüsch oder Unterholz.

Der Gemeine Holzbock lebt in ganz Deutschland. Das ist die hierzulande meist verbreitete Zeckenart. Besonders häufig kommt sie in Laub- und Mischwäldern vor. Aber auch innerstädtische Grünanlagen und Gärten bieten den kleinen Tierchen alles, was sie zum Leben brauchen: hohes Gras, ausreichend Luftfeuchtigkeit, schattige Plätze, milde Temperaturen und potenzielle Nahrungsquellen.

Zecken ernähren sich vom Blut der Wirbeltiere. Sie warten darauf, dass ein Reh, ein Fuchs oder der Mensch im Vorbeigehen Grashalme oder Büsche streift. Dort sitzen sie, halten sich mit dem hinteren Beinpaar fest, strecken das fordere aus – bereit, von ihrem neuen Wirt mitgenommen zu werden.

Der Stich der kleinen Blutsauger tut nicht besonders weh, hinterlässt kaum Spuren und ist dennoch zurecht gefürchtet. Zecken können mit Viren oder Bakterien infiziert sein und Krankheiten übertragen. Für den Menschen sind vor allem die Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME), die zu Hirnhautentzündung führen kann, und die Lyme-Borreliose gefährlich.

Zecken-Risikogebiete in Deutschland

Wer weiß, wo die Krankheitsüberträger vorkommen, kann entsprechend vorbeugen. FSME-infizierte Parasiten besiedeln vor allem den Süden des Landes. 145 Kreise zählt das Robert Koch-Institut (RKI) zu den gefährdeten Gegenden. Die liegen überwiegend in Bayern und Baden-Württemberg.

Den Erwachsenen und Kindern, die in den Risikogebieten leben und sich oft in der Natur aufhalten, empfehlen Experten eine Impfung. Die FSME-Schutzimpfung besteht aus drei Injektionen. Die ersten beiden erfolgen in einem Abstand von ein bis drei Monaten und bieten Schutz für eine Saison. Nach neun bis zwölf Monaten wird die Grundimmunisierung mit der dritten Injektion abgeschlossen. Der Impfschutz ist dann für mindestens drei Jahre wirksam. Alle drei bis spätestens fünf Jahre sollte eine Auffrischung erfolgen.

Mit den Zecken, die Borreliose-Bakterien übertragen, muss man in ganz Deutschland rechnen. Einen Impfschutz gibt es in diesem Fall nicht. Deshalb sollte jeder mit offenen Augen durch den Wald spazieren – egal, ob die Wanderroute durch ein Risikogebiet führt oder nicht.

Wie bei Rotkäppchen: Wer auf dem Weg bleibt, vermeidet Zeckenstiche
Wie bei Rotkäppchen: Wer auf dem Weg bleibt, vermeidet den Kontakt zu Zecken

Der beste Schutz vor Zecken: Kein Stich – keine Infektion

Der zuverlässigste Schutz vor Borreliose besteht in der konsequenten Vermeidung von Zeckenstichen. Deswegen muss niemand auf einen Waldspaziergang verzichten, sondern einfach ein paar Dinge beachten.

Zecken aus dem Weg gehen
Wer beim Spazieren oder Wandern die Wahl hat, sollte auf den ausgewiesenen Pfaden bleiben. Oder zumindest nicht gerade durch die Stellen stapfen, an denen sich Zecken besonders gerne aufhalten, wie Unterholz oder dicht bewachsene Flächen in der Nähe von Gewässern. Also: Abstand von den „Lauerposten“ der Zecken halten und wenn, dann immer mit einer Decke auf den Wald- oder Wiesenboden setzen.

Richtig anziehen
Tragen Sie im Wald, auf der Wiese oder im Park geschlossene Schuhe und lange Kleidung. Zwar findet jede Zecke irgendwann ein Schlupfloch, die volle Montur erschwert ihnen aber die Suche danach und gibt uns Zeit, sie krabbelnd auf der Kleidung zu entdecken und abzuschütteln. Ist das Outfit hell oder einfarbig, erhöht sich die Chance, Zecken zu erkennen, bevor sie unter der Kleidung verschwinden.

Auch wenn es nicht besonders schick aussieht, scheuen Sie sich nicht, beim Suchen nach Wildkräutern im Frühling oder beim Heckenschneiden im Garten die Strümpfe über die Hosenbeine zu ziehen.

Einsprühen
Für die Winzlinge ist jeder noch so kleine Schlitz groß genug. Deswegen gehört auf alle freiliegende Hautstellen ein Anti-Zecken-Mittel. Das sogenannte Repellent ist als Spray und Lotion erhältlich. Wer mag, kann zusätzlich die gesamte Kleidung damit vorbehandeln. Allerdings ist die Wirkdauer häufig viel kürzer, als auf dem Beipackzettel versprochen, so das Urteil von Stiftung Warentest.

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Ein zeckenfester Garten
Auch im Garten besteht Zeckengefahr. Machen Sie es den Zecken dort so ungemütlich wie möglich. Entfernen Sie dichtes Gestrüpp, lose Blätter und Unkraut in der Nähe von Steinwänden und Holzhaufen. Mähen Sie den Rasen möglichst kurz.

Wer sucht, findet
Nach dem Spaziergang Kleidung und Körper nach Zecken absuchen. Besonders beliebt bei den Spinnentieren sind dünne und warme Stellen der Haut wie Kniekehlen, Achselhöhlen, Schritt, Bauch und Brust. Bei Kindern stechen Zecken häufig im Nacken, am Kopf, am Haaransatz und hinter den Ohren. Diese Körperpartien sollten daher besonders sorgfältig untersucht werden. Die Kleidung ausschütteln oder noch besser direkt in den Trockner werfen.

Zecken richtig entfernen
Trotz der besten Vorsichtsmaßnahmen ist ein Stich nicht auszuschließen. Hat sich ein ungebetener Gast festgesaugt, sollten Sie ihn schnell loswerden. Dabei aber Ruhe und Verstand walten lassen.

Die Zecke entfernt man so: Das Tier möglichst nah an seinen Mundwerkzeugen und dicht an unserer Haut mit einer Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenschlinge (gibt es in der Apotheke) greifen und behutsam senkrecht aus der Haut ziehen. Leichtes Rütteln kann das Lösen erleichtern. Die Zecke sollte dabei möglichst nicht gedreht, nicht gequetscht oder mit irgendwelchen Substanzen wie Öl oder Klebstoff beträufelt werden, da das Risiko einer Übertragung gefährlicher Erreger sonst steigt. Nachdem Sie den Holzbock los sind, sollte die Wunde mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe desinfiziert und anschließend noch ein paar Tage beobachtet werden. Treten Rötungen oder Schwellungen auf, geht es zum Arzt.

Eine Anleitung in Bildern

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hat die Frage, wie Zecken entfernt werden, hier bildlich beantwortet.

Spezial: Schön und fit durch den Sommer

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