Sport trotz Heuschnupfen – so geht’s

Sport trotz Heuschnupfen – so geht’s

Pollenallergiker brauchen nicht zwangsweise auf Sport verzichten. Allerdings müssen sie ein paar Dinge beachten.
Inhaltsverzeichnis

Die Tage werden länger, die Temperaturen klettern nach oben, und immer mehr Menschen zieht es nach draußen: Der Frühling ist da! Und mit ihm startet der Pollenflug. Für Heuschnupfen-Geplagte kann dann mitunter jede sportliche Aktivität zur Qual werden. Wir erklären, wie Sie trotz Heuschnupfen in Bewegung bleiben.

Pollen von Birken, Gräsern & Co. lassen bei Heuschnupfen-Allergikern das Immunsystem verrücktspielen. Sie lösen heftige Abwehrreaktionen aus, wodurch die Atemwege und Schleimhäute gereizt werden. Typische Symptome sind dann eine laufende Nase, juckende Augen oder Asthma.

Weil eine Pollenallergie den Körper überbeanspruchen kann, rieten Mediziner früher von Sport ab: Betroffene sollten sich während der Pollensaison schonen. Diese Ansicht ist mittlerweile veraltet. Denn Bewegung verschlimmert die Allergie nicht zwangsweise. Im Gegenteil: Sie kann die Symptome mitunter sogar abschwächen.

Darum kann Sport trotz Pollenallergie gesund sein:

  • Regelmäßige Bewegung kann den Körper belastbarer machen und Asthma lindern.

Um den nötigen Sauerstoff zu erhalten, muss die Lunge mehr leisten als üblich und die Atemfrequenz erhöht sich. Wer regelmäßig Sport treibt, kräftigt damit seine Atemmuskulatur und steigert die Leistung seiner Lunge. Je mehr Luft das Organ aufnehmen und weitergeben kann, desto seltener ist Atemnot.

  • Die erhöhte Atemfrequenz verbessert die Durchblutung der Atemwege, wodurch sich festsitzender Schleim leichter aus den Bronchien löst und abgehustet werden kann.
  • Zudem regt Bewegung auch das Herz-Kreislauf-System an, was wiederum den Blutdruck und die Gehirnleistung positiv beeinflusst.
Sport trotz Heuschnupfen
Menschen mit Heuschnupfen müssen nicht auf Sport verzichten. (c) luengo_ua / Fotolia

Empfehlenswerte Sportarten bei Heuschnupfen

Am angenehmsten ist es für Allergiker, in geschlossenen Räumen zu trainieren. In der Sporthalle oder im Fitnessstudio schwirrt relativ wenig Blütenstaub umher. Allerdings sollten die Fenster geschlossen bleiben, damit keine Allergene nach innen gelangen können.

Besonders gut geeignet sind Sportarten, bei denen Ausdauer und eine gleichmäßige Atmung im Vordergrund stehen. Dadurch gewöhnen sich Menschen mit Heuschnupfen sanft an die Anstrengung und ihre Lungenleistung verbessert sich stetig.

Gut sind zum Beispiel:

  • Schwimmen und Aquafitness
  • Ausdauersport im Fitnessstudio: Fahrrad, Crosstrainer, Laufband, Rudergerät
  • Yoga
  • Pilates
  • Tanzen

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Weniger ratsam sind Fußball oder Handball – Sportarten, bei denen es immer wieder zu kurzen, aber sehr starken Belastungsphasen kommt. Diese können in Zusammenhang mit einer Allergie rasch Atemprobleme verursachen.

Wichtig: Menschen mit Heuschnupfen sollten sich immer mindestens 15 Minuten aufwärmen, damit sich ihre Atemwege langsam weiten können. Das verhindert, dass sich diese bei einer plötzlichen Pollenbelastung zu sehr verengen und es zu Kurzatmigkeit und anderen allergischen Beschwerden kommt. Allergiker sollten immer nur so trainieren, dass sie noch durch die Nase atmen können.

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Tipp: Ziehen Sie Ihre Sportkleidung erst kurz vor dem Sport an. So bleibt kein Blütenstaub an der Kleidung haften, falls Sie zu Fuß oder mit dem Rad ins Fitnessstudio unterwegs sind. Die Sportkleidung nach jedem Training waschen und nicht draußen trocknen lassen, um das Risiko für eine allergische Reaktion zusätzlich zu verringern.

Yoga ist eine prima Entspannungsmethode
Yoga ist ideal für sanfte Entspannung und kräftigt die Atmung. (c) Colourbox

Sport im Freien?

Outdoor-Sport ist nicht grundsätzlich schlecht für Menschen mit Heuschnupfen. Bevor es rausgeht, sollten diese aber zunächst mit ihrem Arzt sprechen, um das Risiko für allergische Reaktionen zu verringern. Der Mediziner verschreibt zur Vorbeugung üblicherweise antiallergische Medikamente. Dabei sollten Sie auf die genaue Wirkungsdauer der Medikamente achten und die sportliche Betätigung dementsprechend planen. Antihistaminika können zum Beispiel die Leistungsfähigkeit eine Zeit lang schmälern.

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Damit weniger Blütenstaub an die Schleimhäute gelangt, sollten Pollenallergiker eine spezielle enganliegende Sportbrille kaufen. Vor allem in Städten werden durch den Verkehr die Blütenpollen immer wieder aufgewirbelt, weswegen eine Schutzbrille nahezu unverzichtbar ist.

Personen mit Heuschnupfen sollten außerdem den richtigen Ort für ihr Training wählen. Auf Wiesen oder in Laubwäldern schwirren besonders viele allergieverursachende Pollen umher – deswegen diese Bereiche so gut es geht meiden. Vergleichsweise wenig Menschen reagieren auf Kiefern- und Fichtenpollen allergisch, daher können Nadelwälder eine Option für den Sport im Freien sein. Auch in den Bergen und am Meer ist der Pollenflug relativ gering, sodass viele Allergiker dort beschwerdefrei aktiv werden können.

Die richtige Zeit wählen

Wer sich unter freiem Himmel bewegen möchte, sollte sich der Pollenflugzeit anpassen. In der Stadt schwirren abends viele Blütenpollen umher, daher sollten Sportler besser am frühen Morgen rausgehen. Umgekehrt ist es auf dem Land: Hier sollten sie besser abends trainieren.

An trockenen und windigen Tagen ist die Pollenbelastung meist relativ hoch. Deshalb sollten Sportler besser bei leichtem Regen oder kurz nach einem Regenguss nach draußen gehen, wenn die Allergene aus der Luft gespült worden sind.

Ein Blick in den örtlichen Pollenflugkalender verrät, wie hoch die Pollenbelastung aktuell ist. Dadurch können Pollenallergiker abschätzen, ob sich ein Ausflug nach draußen lohnt oder ob er die allergischen Beschwerden verschlimmern könnte. Im Zweifelsfall den Sport besser nach drinnen verlegen.

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Das sollten Sie noch beachten

Joggen Allergiker bei starkem Pollenflug an der frischen Luft, riskieren sie gesundheitliche Probleme. Die Atemwege schwellen immer mehr an und der Sportler atmet zunehmend über den Mund, um Luft zu erhalten. Dabei nimmt er aber umso mehr Pollen auf und gerät noch mehr in Atemnot. Trainiert er weiter, riskiert er einen Sauerstoffmangel und kann bewusstlos werden.

Wer während des Sports im Freien plötzlich Beschwerden wie gereizte Augen oder Kurzatmigkeit bemerkt, sollte das Training besser abbrechen. Auf Dauer riskieren Allergiker sonst einen „Etagenwechsel“: Die Atembeschwerden verlagern sich von den oberen in die unteren Atemwege und allergisches Asthma entsteht. Dann wird es noch schwieriger, draußen aktiv zu werden. Asthmatiker sollten zur Sicherheit immer ein Notfallspray einstecken haben.

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