Fasten soll den Körper reinigen und die Willenskraft stärken. Und bei jeder Fastenkur purzeln die Pfunde. Doch wie heilsam ist der Verzicht auf bestimmte Nahrung? Lesen Sie hier, wie gesund Fasten wirklich ist.
Nichts essen, gesund trinken? Fasten scheint auf den ersten Blick günstig, heilsam und einfach. Seine positive Wirkung zeigt das Fasten allerdings nur, wenn Sie einige Grundregeln beachten.
Fasten – was ist das?
Beim Heilfasten verzichten Menschen über einen bestimmten Zeitraum komplett oder teilweise auf feste Nahrung. Fasten ist ursprünglich ein religiöser Brauch und keine Diät. Unabhängig von der religiösen Fastenzeit gibt es inzwischen eine Vielfalt an Fastenkuren. Das reicht vom Selbstfasten bis zur betreuten Abnehmkur in einer Fastenklinik. Bei den meisten Fastenkuren wird die feste Nahrungszufuhr radikal eingeschränkt. Eine Fastenkur kann sich über einen unterschiedlich langen Zeitraum erstrecken – von ein paar Tagen bis hin zu zwei bis vier Wochen. Einige Menschen fasten immer wieder für eine kurze Zeit („intermittierendes Fasten“).
Nulldiät, Heilfasten, Saftfasten & Co. – wie geht das?
Wenn Sie fasten möchten, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Fasten-Arten.
- Vollfasten (Nulldiät):
Ziel beim Vollfasten ist eine drastische Gewichtsabnahme. Bei einer Nulldiät verzichten Sie komplett auf feste Nahrung. Einige Hardliner fasten nur mit Wasser. Durch den Entzug der Nahrung wird Ihr Körper gezwungen, an die Reserven zu gehen. Gesund ist das nicht. Denn wer ohne ärztliche Aufsicht radikal fastet, riskiert Mangelerscheinungen. Außerdem besteht die Gefahr, dass nach der radikalen Diät der berühmte Jo-jo-Effekt eintritt.
>Mehr über den Jo-jo-Effekt erfahren
- Heilfasten:
Ziel des Heilfastens ist es, den Stoffwechsel auf Trab zu bringen. Außerdem soll Heilfasten den Darm reinigen. Wer heilfastet, nimmt weniger als 500 Kalorien pro Tag zu sich. Es gibt verschiedene Formen, zum Beispiel Saftfasten mit Obst- und Gemüsesäften oder Smoothies und Fasten mit bestimmten Tees oder Brühen. Weitere bekannte naturheilkundliche Fastenkuren sind die Schrothkur und die Mayr-Kur. - Modifiziertes Fasten:
Das erklärte Ziel des gemilderten Abnehmens ist – ähnlich wie bei der Nulldiät – die Gewichtsabnahme. Einige Kliniken bieten spezielle Abnehmkuren an. In den Kliniken können Übergewichtige überflüssige Pfunde unter ärztlicher Überwachung „runterhungern“. Sie verzichten beim modifizierten Abnehmen nicht komplett auf Nahrung. Erlaubt sind kleine Mengen an Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Wenn Sie es einfacher mögen, können Sie diesen Mix auch als fertiges Pulver-Getränk zu sich nehmen.

Heilfasten – wofür ist das gut?
Fastenkuren auf Basis von flüssiger Nahrung oder bestimmter Fertigmischungen sollen eine positive Wirkung auf den gesamten Organismus haben. Wenn Sie wie beim Heilfasten weniger Kalorien zu sich nehmen oder wenn Sie Saftfasten, soll das
- Ihre Verdauungsorgane und die Ausscheidungsorgane schonen,
- Ihren Stoffwechsel entlasten und optimieren,
- chronische Erkrankungen wie Darmerkrankungen, Rheuma, Allergien, Gicht und Asthma positiv beeinflussen,
- eine positive Wirkung auf Herz und Kreislauf haben,
- vor Typ-2-Diabetes schützen,
- bei Fettleber helfen,
- Übergewicht vorbeugen,
- das Gewicht reduzieren.
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Kann ich mit Heilfasten schnell abnehmen?
Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn bei einer Fastenkur die Pfunde nur so purzeln. Doch Heilfasten gilt nicht als optimale Maßnahme, um schnell abzunehmen. Denn das Gewicht haben Sie in der Regel danach schnell wieder drauf – wenn Sie zu Ihrem früheren Lebensstil zurückkehren. Nur wenn Sie langfristig Ihre Ernährung umstellen und sich täglich zwischen 30 und 60 Minuten bewegen, werden Sie dauerhaft Ihr Wunschgewicht halten. Davon ist die Deutsche Gesellschaft für Ernährung überzeugt.
Offenbar nehmen deshalb auch viele Menschen die Fastenkur zum Anlass, um sich danach gesünder zu ernähren und einen gesünderen Lebenswandel zu starten – das zeigen Erfahrungsberichte. Wenn Sie Mühe haben, sich selbst zu mehr Bewegung zu motivieren, dann laden Sie sich doch einfach eine Bewegungs-App auf Ihr Smartphone. Das hilft Ihnen, täglich in Schwung zu kommen.
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Wer darf nicht fasten?
Es gibt bestimmte Erkrankungen, bei denen eine radikale Abnehmkur mit Getränken nicht ratsam ist. Auch eine Schwangerschaft oder die Einnahme einiger Medikamente schließen eine Fastenkur aus. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie in Eigenregie eine Fastenkur starten. Längere Fastenkuren sollten Sie nur unter Aufsicht eines Arztes durchführen.