
Auf den ersten Blick sieht Glaubersalz wie herkömmliches Kochsalz aus. In Wasser aufgelöst, wird aus den Kristallen allerdings ein Abführmittel mit starker Wirkung.
Glaubersalz ist nach dem Alchemisten Johann Rudolph Glauber benannt, der seine abführende Wirkung 1625 entdeckte. Hinter dem Mittel verbirgt sich die Verbindung Natriumsulfat-Decahydrat bzw. Natriumsulfat. In der Natur findet man es in den seltenen Mineralien Mirabilit und Thernadit, in der Industrie gewinnt man das Salz aus chemischen Reaktionen aus Schwefelsäure und Natrium.
Auch bestimmte mineralhaltige Quellen weisen eine erhöhte Konzentration von Natriumsulfat auf, darunter die im tschechischen Kurbad Karlsbad. Aus diesem Grund kennt man bei uns auch den Namen Karlsbader Salz für das weiße, grobkörnige Pulver.
Glaubersalz ist in Apotheken und vielen Drogerien erhältlich, sowohl in Einzelportionen als auch als Großpackung. Wir verraten, bei welchen Beschwerden es hilft, welche Anwendungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen es gibt und für wen das Abführmittel nicht geeignet ist.
Wenn man Glaubersalz einnimmt, zieht der Osmoseprozess Wasser in den Darm, da die Salzkonzentration dort höher ist. Das bewirkt eine Bewegung der Stuhlmasse und führt zu einem stark durchfallartigen Stuhlgang.
Daher greift man zur kurzfristigen Anwendung häufig bei einer Verstopfung zu Glaubersalz. Zum Einsatz kommt das salinische Abführmittel auch vor Eingriffen und therapeutischen Maßnahmen, bei denen eine völlige Darmentleerung nötig ist, zum Beispiel vor einer Darmspiegelung. Auch vor einer Fastenkur sorgt es dafür, dass keine Stuhlreste im Darm bleiben – diese könnten nämlich während der Fastenperiode gären und den Körper vergiften, da kein neuer Nahrungsbrei in Richtung Enddarm geschoben wird.
Mit Glaubersalz ist Abführen schnell und effektiv möglich. (c) Colourbox
Für medizinische Zwecke wird Glaubersalz in Wasser aufgelöst. Das Verhältnis beträgt 20 bis 30 Gramm Glaubersalz auf einen halben Liter Wasser. Die tatsächliche Konzentration hängt vom Körpergewicht des Anwenders ab, sollte jedoch 40 Gramm in 500 Milliliter Wasser nicht überschreiten.
Der leicht salzige, bittere Geschmack der Glaubersalz-Lösung kann gewöhnungsbedürftig sein. Fügen Sie ihr einfach etwas Orangen- oder Zitronensaft hinzu, dann schluckt sie sich leichter. Am besten trinken Sie anschließend gleich noch ein weiteres Glas Wasser oder Schorle.
In der Regel beginnt man mit der Darmreinigung vormittags. Eine abendliche Anwendung ist nicht empfehlenswert, um Durchfallkrämpfe während der Nacht zu verhindern. Trinken Sie die Lösung innerhalb von 15 Minuten in kleinen Schlückchen. Die Wirkung von Glaubersalz tritt ein bis drei Stunden nach der Einnahme ein, je nach Dosierung. Achten Sie darauf, dass die Toilette nicht allzu weit entfernt ist, da der Durchfall sehr plötzlich auftreten kann.
Da Glaubersalz dem Körper viel Wasser entzieht, sollten Patienten viel trinken, um eine Dehydrierung und daraus resultierende Kopfschmerzen und Schwindelanfälle zu verhindern. Mit dem flüssigen Stuhl werden auch wichtige Spurenelemente wie Kalium und Magnesium ausgeschieden, die unter anderem die Herzaktivität regeln. Auch eine Elektrolytlösung ist empfehlenswert, die den Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht bringt.
> Wasser trinken leicht gemacht
Wie stark Glaubersalz tatsächlich wirkt, ist je nach Patient unterschiedlich. Insgesamt müssen Sie jedoch mit kräftigen Darmbewegungen und flüssigem Stuhlgang rechnen. Schwangere sollten daher auf die Einnahme des Salzes verzichten, um keine vorzeitigen Wehen auszulösen. Wer die Anti-Baby-Pille nimmt, sollte darauf achten, dass zwischen der Einnahme beider Mittel ein möglichst großer Abstand liegt.
Da eine erhöhte Natriumkonzentration Wasseransammlungen (Ödeme) im Gewebe verursachen kann, istGlaubersalz zur Darmentleerung für Menschen ungeeignet, die unter Bluthochdruck und Magen-Darm-Entzündungen wie etwa Morbus Crohn leiden. Patienten mit Herz- und Nierenerkrankungen, sowie Reizdarm und Elektrolytstörungen sollten ebenfalls eine andere Methode wählen, um ihren Magen-Darm-Trakt zu reinigen.
Auch bei gesunden Menschen darf Glaubersalz nicht allzu häufig und nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, da es als radikales Abführmittel gilt, das bei wiederholtem Gebrauch die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringt. Bei gelegentlichen Verstopfungen helfen sanftere Methoden wie Bewegung, Ballaststoffe und Einläufe.
Auch Bittersalz (Magnesiumsulfat) besitzt einen abführende Effekt, jedoch weniger stark als Natriumsulfat. Wenn Sie die Darmtätigkeit mit natürlichen Mitteln anregen möchten, können Sie auf Sauerkraut- und Pflaumensaft oder Leinsamen zurückgreifen.
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