Rund 85 Prozent aller Deutschen haben mindestens einmal in ihrem Leben Schmerzen im Kreuz. Mehr Bewegung im Alltag und Sport können Rückenprobleme verhindern
Vom Auto ins Büro und von dort auf die weiche Couch – so sieht der Alltag vieler Menschen aus. Bereits Grundschüler sitzen bis zu neun Stunden täglich. Die Konsequenzen dieser Lebensweise bekommt fast jeder früher oder später zu spüren. Rund 80 Prozent aller Mitteleuropäer werden mindestens einmal im Leben von starken Rückenschmerzen gequält. In Deutschland leiden sogar 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung regelmäßig an Rückenbeschwerden, Tendenz steigend. Die Ursache ist offensichtlich: Zu wenig Bewegung schadet dem Rücken. Die Wirbelkörper werden ohne Beanspruchung porös, die Bänder erschlaffen, die Bandscheiben werden brüchig und die Muskeln verkümmern. Nur durch ausreichende Bewegungsreize kann die Wirbelsäule schmerzfrei und uneingeschränkt funktionieren.
Aktiv werden für einen gesunden Rücken
Um Rückenschmerzen vorzubeugen, ist es deshalb wichtig, Bewegung ins tägliche Leben zu bringen. Dafür muss man nicht gleich zur Sportskanone mutieren, es genügt schon, sich von ein paar lieb gewonnenen Gewohnheiten zu trennen. So muss der Weg ins Büro nicht unbedingt mit dem Auto zurückgelegt werden, eine Fahrradtour wäre gesünder und würde auch die Umwelt freuen. Und wenn der Arbeitsweg für einen Drahtesel- Trip zu weit ist, können Sie ja mal öffentliche Verkehrsmittel ausprobieren. Wenn Sie eine Haltestelle früher aussteigen und den Rest des Weges zu Fuß gehen, holen Sie sich schon früh einen Frischluftkick. Der ist gut für die Konzentration, und der Tag beginnt voller Schwung.
Während der Arbeit sollten Sie nach Möglichkeit nicht die ganze Zeit unbeweglich am Schreibtisch sitzen und auf den Bildschirm schauen, sondern gelegentlich aufstehen, beispielsweise während eines Telefonats. Regelmäßiges Räkeln oder Strecken im Stuhl entlastet zudem die Wirbelsäule.
Wer noch mehr für seinen Rücken tun will, sollte sich für eine rückenschonende Sportart wie Joggen, Nordic-Walking, Schwimmen oder ein Training im Fitnessstudio unter fachmännischer Anleitung entscheiden. Beim Sport gilt grundsätzlich: nicht übertreiben! So sollten Jogger nicht gleich 90 Minuten in rasantem Tempo laufen – auch wenn die Kondition das zulässt. Lieber öfter eine kurze Runde drehen und das Pensum langsam, aber kontinuierlich steigern. Bei manchen Sportarten kann eine falsche Haltung auch zu Rückenschmerzen führen. Am besten lässt man sich von einem Profi anleiten. Freizeitsportler sollten ihre individuelle Belastungsgrenze kennen und nicht übertriebenen Ansprüchen folgen, so lässt sich eine Überbelastung vermeiden.