Bei einem Arztbesuch sind viele Menschen aufgeregt und vergessen das, was sie eigentlich fragen wollten. Die Checkliste hilft Ihrem Gedächtnis auf die Sprünge.
Das Gespräch zwischen Arzt und Patient ist oft schneller vorbei als gedacht. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich vorher Gedanken gemacht und vielleicht sogar notiert haben, was Sie dem Arzt erzählen wollen und welche Fragen Ihnen auf dem Herzen liegen. Eine Checkliste hilft Ihnen als Gedankenstütze.
Vor dem Arztbesuch
Am besten überlegen Sie sich vor dem Arzttermin, welche Fragen Sie Ihrem Arzt stellen wollen, und notieren diese auf einem Zettel, den Sie auch mitnehmen können. Sammeln Sie Ihre Fragen zu Hause auf einem Zettel, den Sie jederzeit ergänzen (oder streichen) können. Vielleicht fällt Ihnen in entspannter Atmosphäre beim Kochen mehr ein, als wenn Sie unter Zeitdruck vor dem Arzt sitzen.
Medikamente notieren
Schreiben Sie alle Medikamente auf, die Sie einnehmen – das gilt vor allem, wenn es der erste Besuch bei einem Arzt ist. Dazu zählen alle Arzneien, also rezeptpflichtige und rezeptfreie Medikamente, aber auch homöopathische Mittel und Nahrungsergänzungsmittel. Sagen Sie dem Arzt auch, wenn Sie alternative Heilverfahren wie Akupunktur oder traditionelle, Chinesische Medizin anwenden. Wichtig ist auch die Anwendung von Hausmitteln und Heilpflanzen. Zusammengefasst: Den Arzt interessiert alles, was Sie einnehmen oder anwenden!
>Schnelle Helfer bei Unfällen im Haushalt: Globuli und Schüßler-Salze
Ziel des Arztbesuches überlegen
Überlegen Sie sich, welches Ziel Ihr Arztbesuch hat und was Sie von Ihrem Arzt erwarten. Folgende Punkte können interessant sein:
- Leiden Sie unter Beschwerden, die Sie abklären und therapieren lassen wollen?
- Sind Sie mit einer schon begonnenen Therapie unzufrieden und würden gerne Alternativen zu Ihrer Behandlung wissen?
- Haben Sie Fragen zu den Nebenwirkungen einer Therapie, die Sie an sich bemerkt haben?
- Haben Sie beim letzten Arztbesuch nicht alles richtig verstanden oder sind Ihnen im Nachhinein Fragen gekommen?
Beschwerden schon vorab formulieren
Versuchen Sie schon vor dem Arzttermin, Ihre Symptome für sich selbst möglichst klar, strukturiert und vollständig zusammenzufassen. Dann haben Sie eine Art gedanklichen Leitfaden für sich zur Hand.
Die wichtigsten Fakten zu Ihrer Gesundheit und früheren Erkrankungen sollten Sie präsent haben. Dazu zählen zum Beispiel vorausgegangene Eingriffe oder Operationen (welche und wann?), Unfälle, Therapien, Impfungen oder Medikamente, die Sie nicht vertragen. Eventuell erstellen Sie eine Liste – diese hilft dem Arzt, schneller einen Überblick über ihre Krankengeschichte zu bekommen.
Befunde und Dokumente mitbringen
Wenn Sie Ihren Arzt zum ersten Mal besuchen, ist es sinnvoll, alle wichtigen Unterlagen zum Arztgespräch einzupacken. Dazu gehören beispielsweise:
- Versichertenkarte
- Beim Gang zum Facharzt der Überweisungsschein des Hausarztes
- Arztbefunde
- Untersuchungsbefunde
- Krankenhausberichte
- Röntgenbilder
- CT und MRT-Bilder (wenn vorhanden)
- Impfpass

Beim Arztgespräch
Dumme Fragen gibt es nicht! Scheuen Sie sich nicht, dem Arzt alle Fragen zu stellen, die Sie interessieren und die Ihnen unter den Nägeln brennen. Fragen Sie auch nach, wenn Sie etwas nicht richtig verstanden haben. Manche Ärzte sind meist unabsichtlich wahre Meister im „Medizinkauderwelsch“. Niemand erwartet von Ihnen, sämtliche medizinischen Fachbegriffe zu kennen. Es gibt für alle Begriffe ein deutsches Wort. So steckt zum Beispiel hinter der Hypertonie ein Bluthochdruck und hinter der Zöliakie eine Glutenunverträglichkeit.
>Was essen bei Glutenunverträglichkeit?
Begleitperson mitnehmen
Sie können auch eine vertraute Person zum Arztgespräch mitnehmen. Denn: Vier Ohren hören mehr als zwei. Und vielleicht fällt Ihrer Begleitperson auch eine Frage ein, auf die Sie selbst nicht kommen, deren Antwort Ihnen aber wichtig ist. Zudem können Sie sich nach dem Arztbesuch untereinander verständigen, ob Sie alles richtig gehört und verstanden haben.
Selbst offen und ehrlich sein
Seien Sie ehrlich zu Ihrem Arzt, denn er möchte Ihnen helfen. Erzählen Sie ihm freimütig, wenn Sie ein verordnetes Medikament nicht eingenommen haben – egal, welche Gründe Sie hatten. Sonst rätselt Ihr Arzt, weshalb es Ihnen trotz der empfohlenen Therapie nicht besser geht und überlegt weitere Untersuchungen und andere Therapien. Offenheit ist in diesem Fall der beste Ratgeber, auch wenn es Ihnen vielleicht schwer fällt.
Ein Beispiel: Wenn Sie ein Medikament gegen Bluthochdruck aufgrund der Nebenwirkungen nicht mehr eingenommen haben, sagen Sie dies Ihrem Arzt. Es wird nach einem alternativen Präparat suchen, das den Blutdruck ebenfalls wirksam senkt und das Sie besser vertragen. Wichtig ist die „Compliance“, also die Therapietreue – und diese gelingt besser, wenn Sie sich gemeinsam mit Ihrem Arzt auf eine Therapie einigen und der Doktor sie nicht „von oben“ verordnet.
>Erhöhter Blutdruck – Was passiert, wenn er unbehandelt bleibt?
Checkliste für den Arztbesuch unter http://www.patienten-universitaet.de/node/121