Sommer, Sonne, Freibad. Das klingt wunderbar, doch es bedeutet auch, den eigenen Körper zu präsentieren. Manchen Männern fällt das schwer, vor allem, wenn sie unter einer Gynäkomastie – einer weiblich geformten Brust – leiden. Wir erklären, wie eine Gynäkomastie entstehen kann und was Sie dagegen tun können.
Für eine Gynäkomastie gibt es verschiedene Ursachen. Zum einen können das hormonelle Veränderungen im Körper sein, zum anderen kann ein „Männerbusen“ aber auch durch eine allgemeine Gewichtszunahme entstehen.
Ist ein Mann von der hormonell bedingten Gynäkomastie betroffen, helfen meist weder Diäten noch Sport. Handelt es sich um eine sogenannte „falsche“ Gynäkomastie durch Übergewicht, lässt sich die zu große Brust meist durch eine Ernährungsumstellung und Sport abtrainieren.
Gynäkomastie durch Hormonveränderungen
Männer verfügen genauso wie Frauen über Brustdrüsengewebe. Durch das weibliche Sexualhormon Östrogen kann dieses Gewebe dazu angeregt werden zu wachsen. So können die Brüste deutlich größer werden, als es bei einem Mann üblich ist.
Doch wo kommt das Östrogen im männlichen Körper eigentlich her? Auch hierfür gibt es verschiedene Gründe, dazu aber etwas Grundsätzliches gleich vorneweg: Es ist völlig normal, dass Männer neben dem Testosteron auch über weibliche Sexualhormone in ihrem Körper verfügen. Schwierig wird es erst, wenn sich die Hormonlage stark verschiebt und es zu einem erhöhten Östrogenspiegel im Körper kommt.
Wenn alles durcheinander gerät: Pubertät
Die Pubertät ist eine Phase, in der sich der Hormonhaushalt grundlegend verändert. Deshalb kann es vor allem in dieser Phase zur Bildung eines Männerbusens kommen. Normalerweise verschwindet eine so entstandene Gynäkomastie wieder von selbst, sobald sich der Hormonhaushalt eingependelt hat.
Ähnliches kann während der Wechseljahre des Mannes passieren: Nicht alle, aber viele Männer machen – ganz ähnlich wie Frauen – im höheren Alter noch einmal eine Phase durch, in der sich ihr Hormonhaushalt mehr oder weniger schubartig verändert. Oftmals sinkt in dieser Zeit der Testosteronspiegel besonders stark ab. Dann ist im Vergleich zu vorher mehr Östrogen im Körper, es kann folglich in dieser Lebensphase leichter zur Bildung einer Gynäkomastie kommen.

Anabolika und ihre Folgen
Hormonveränderungen können auch künstlich herbeigeführt werden, ein sehr berüchtigtes Mittel dafür sind Anabolika. Die verbotenen Dopingmittel fördern den Muskelaufbau und sollen die sexuelle Leistungsfähigkeit steigern. Doch durch die Einnahme von Anabolika entsteht ein Testosteronüberschuss im Körper.
Dieses überschüssige Testosteron wird in Östrogen umgewandelt und kann zur Bildung eines „Männerbusens“ beitragen. Zudem kann es durch die Einnahme von Anabolika zur Beeinträchtigung der Sexualfunktion kommen – vom Verlust der Libido, über Erektionsstörungen bis hin zur Unfruchtbarkeit.
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Bierbauch? Bierbusen!
Auch das gerade von Männern besonders geliebte Bier könnte eine künstliche Veränderung des Hormonhaushaltes herbeiführen: Grund für diese Annahme sind die im Bier enthaltenen Phytoöstrogene. Diese Pflanzenstoffe sind dem Östrogen sehr ähnlich und können ebenfalls das Brustdrüsenwachstum anregen.
Diese sogenannte „Bierbusen“-These ist jedoch nicht wissenschaftlich belegt. Vielmehr ist es möglich, dass die vielen Kalorien im Bier das Körperfett wachsen lassen – und zwar nicht nur am Bauch, sondern auch im Brustbereich.
Gynäkomastie durch Gewichtszunahme
Eine weiblich geformte Brust kann auch durch Übergewicht entstehen. Überschüssiges Fettgewebe lagert sich schließlich überall im Körper an und lässt neben Bauch, Oberschenkeln und Hüften auch die Brüste wachsen. Diese durch Übergewicht entstandene Gynäkomastie wird in Fachkreisen auch „falsche“ Gynäkomastie genannt. Der Grund: Genaugenommen handelt es sich gar nicht um eine Gynäkomastie, sondern um eine sogenannte Lipomastie, eine „Fettbrust“.
Die gute Nachricht: Während es schwierig ist, ein durch Hormone ausgelöstes Brustwachstum zu unterbinden, kann man mit ausgewogener Ernährung und mit dem richtigen Sport relativ leicht etwas gegen eine „Fettbrust“ tun.
Diese Sportarten sorgen für eine straffe Brust
Um eine Männerbrust straff und muskulös werden zu lassen, eignen sich Schwimmen, Rudern und Bogenschießen in Kombination mit einer Gewichtsabnahme am besten. Alle drei Sportarten trainieren die Brustmuskulatur besonders stark. Bogenschießen sieht zum Beispiel recht einfach aus, doch das Spannen des Bogens kostet viel Kraft und stärkt so die Rücken- und Brustmuskulatur. Ähnlich verhält es sich beim Rudern.
Das Schwimmen nimmt eine Sonderstellung ein, denn diese Sportart bietet noch weitere Vorzüge für Männer, die unter einer „falschen“ Gynäkomastie leiden: Schwimmen ist ein sehr sanfter, gelenkschonender Sport und damit grundsätzlich für übergewichtige Menschen zu empfehlen.
Auch bei einer „echten“ Gynäkomastie kann Sport helfen, die Brust in Form zu bringen, meistens reicht dies jedoch nicht aus. Eine ärztliche Abklärung des Problems ist demnach zu empfehlen. Sollte die Gynäkomastie tatsächlich hormonbedingt sein, könnte eine Gynäkomastie-OP helfen. Dabei wird sowohl das überschüssige Fettgewebe als auch die vergrößerte Brustdrüse entfernt.