Die Corona-Schutzimpfung ist nach wie vor ein wichtiger Indikator zur Bewältigung der Pandemie. Dabei sind mögliche Impfreaktionen wie grippeähnliche Symptome bereits bekannt. Doch nun berichten immer mehr Frauen von Zyklusstörungen nach der Corona-Impfung. Betroffene Personen teilen diese Erfahrungsberichte in den sozialen Netzwerken. Wir erklären, was es damit auf sich haben kann.
Nach einer Impfung können unmittelbar danach gewisse Impfreaktionen auftreten. Sie sollten jedoch von möglichen Nebenwirkungen unterschieden werden. Bei einer Impfreaktion handelt es sich um eine Immunreaktion des Körpers. Sie ist meist von kurzer Dauer und nicht schwerwiegend. Von Nebenwirkungen spricht man bei anhaltenden Beschwerden, die meist innerhalb weniger Tage nach der Impfung auftreten. Mögliche Nebenwirkungen wie langanhaltende Kopf- oder Gliederschmerzen sollten jedoch gemeldet und ärztlich behandelt werden.
Nun häufen sich in den sozialen Medien die Beschwerden von Zyklusstörungen nach der Corona-Schutzimpfung. Betroffene Frauen berichten vor allem von einem unregelmäßigen Zyklus, einem Ausbleiben der Periode oder einer stärkeren Menstruation in Form von einer längeren und stärkeren Blutung. Es gibt ebenfalls Berichte von einer Menstruation nach Eintritt der Wechseljahre.
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Bei diesen Beschwerden handelt es sich insbesondere um Reaktionen auf einen mRNA-Impfstoff. Die ersten Fälle wurden bereits Anfang des Jahres in Israel bekannt. Besonders junge Frauen waren betroffen. Doch auch in Deutschland sind inzwischen Fälle von Zyklusveränderungen nach einer Covid-19-Impfung gemeldet worden. Kann eine Corona-Schutzimpfung die Menstruationsblutung überhaupt beeinflussen?
Zyklusstörungen nach der Corona-Impfung?
Mediziner und Medizinerinnen versuchen weltweit, einen möglichen Zusammenhang herauszufinden. Doch aktuell ist eine genaue Antwort sehr schwierig, denn es gibt derzeit noch keine ausführliche Datenlage. In den Zulassungsstudien der Corona-Impfstoffe wurden Zyklusstörungen als mögliche Nebenwirkung nicht ausdrücklich abgefragt, somit gibt es auch keine ausreichenden Daten. Zudem wird vermutet, dass die meisten Fälle ungemeldet bleiben. Periodenbeschwerden in Form von einer stärkeren und längeren Blutung, Zwischenblutungen oder im Zusammenhang mit stärkeren Schmerzen werden oftmals als üblich betrachtet, sodass ein Arztbesuch nicht erforderlich erscheint. Darüber hinaus müsste zudem der Frauenarzt diese Beschwerden dem Paul-Ehrlich-Institut melden, was selten geschieht. Das für die Impfungen zuständige Institut sieht keinen Zusammenhang.
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Die bisher erfassten Fälle sind im Verhältnis zu der Zahl weiblicher Impflinge sehr gering. Frauen, die jedoch Menstruationsstörungen nach einer Corona-Schutzimpfung bemerken, können diese beim Paul-Ehrlich-Institut als Impfreaktion melden. Hierfür gibt es ein Online-Meldeformular. Ein Forschungsteam der Universität Illinois plant bereits eine Studie, um einem möglichen Zusammenhang zwischen der Corona-Schutzimpfung und Zyklusveränderungen nachzugehen.
Die Erfahrungsberichte von betroffenen Frauen zeigen, dass sich die Zyklusstörungen in der Regel wieder einpendeln und die Beschwerden nicht von Dauer sind. Es wird vermutet, dass es sich bei den Veränderungen der Menstruation um eine kurzfristige Impfreaktion handelt. Eine ärztliche Beratung sollte aber in jedem Fall bei langanhaltenden Beschwerden oder bei hintereinander auftretenden Störungen nicht vernachlässigt werden. Es stellt sich zudem die Frage, ob die Zyklusveränderungen mit Folgen einhergehen können. Experten halten jedoch Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit für sehr unwahrscheinlich.

Stress als mögliche Ursache für Zyklusveränderungen
Es gibt viele verschiedene Ursachen für Blutungsstörungen. Neben gewissen Erkrankungen können ebenfalls Stress, Orts- und Klimawechsel oder exzessiver Sport sich auf das Hormonsystem negativ auswirken. Alles, was das Gehirn beeinflusst, kann den Hormonhaushalt stören. Vor allem der „Pandemie-Stress“ und eine mögliche Aufregung vor der Impfung können ausschlaggebende Gründe für eine Menstruationsveränderung sein. Diese Faktoren können auch zeitgleich mit der Corona-Schutzimpfung eintreten.
Grundsätzlich kann jede Impfung den Zyklus verändern. Dies sei in erster Linie auch nicht besorgniserregend. Dabei sind Störungen des Zyklus in einem gewissen Rahmen normal und nicht selten der Fall. Besonders junge Frauen in ihrer Entwicklungsphase können von diesen Störungen betroffen sein. Darüber hinaus werden die Zyklusveränderungen von Frauen höchstwahrscheinlich nach einer Covid-19-Impfung genauer beobachtet und die Schwankungen stärker wahrgenommen. Zudem wurden bisher noch nie so viele Erwachsene auf einmal geimpft. Im Zuge dessen kamen die Impfreaktionen vermehrt vor.
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Mögliche Nebenwirkungen sind aber nicht komplett auszuschließen. Es werden oftmals von Zyklusveränderungen bei Virusinfektionen berichtet. Diese treten beispielsweise nach Grippeinfektionen auf. Doch auch hier wird vor allem der Stress als mögliche Ursache vermutet.
Bisher wurde kein kausaler Zusammenhang zwischen einer Corona-Schutzimpfung und möglichen Zyklusveränderungen bei Frauen festgestellt. Es gibt jedoch keine ausreichende Datenlage. Doch eine Forschungsstudie ist bereits geplant. Dennoch handelt es sich bei den erfassten Zyklusveränderungen um keine gefährlichen Nebenwirkungen. Zudem gibt es bislang keine Beweise für eine negative Beeinflussung der Fruchtbarkeit von Frauen. Eine Corona-Schutzimpfung ist daher auch nicht riskant.
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