Zahngesundheit: So bleiben Zähne nachhaltig gesund

Zahngesundheit: So bleiben Zähne nachhaltig gesund

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„Zweimal am Tag die Zähne zu putzen, halt die Zähne gesund.“ Dieser Tipp hat nach wie vor Bestand, steht aber mittlerweile nicht mehr allein auf weiter Flur, sondern ist förmlich umringt von einer Vielzahl an Tipps, die alle dazu beitragen sollen, Zähne nachhaltig gesund zu halten. Welche Dinge es heutzutage mit Blick auf eine nachhaltige Zahngesundheit zu berücksichtigen gibt, verrät dieser Beitrag.

Tipp 1: Altersgerechte Zahnpflege

Zahnpflege kann nicht über den einen, sprichwörtlichen Kamm geschert werden – oder in diesem Fall über die Zahnbürste – denn Zähne haben in den verschiedenen Lebenszyklen unterschiedliche Ansprüche.

Ab dem ersten Milchzahn ist Zahnpflege Pflicht

Die Bundeszahnärztekammer rät dazu, mit dem Durchbruch des ersten Milchzahnes täglich Zähne zu putzen. Morgens und abends sollte eine weiche Zahnbürste die Zähne der Kleinkinder reinigen. Dazu sollten Eltern eine fluoridhaltige Kinderzahnpasta wählen, heißt es. Da es gerade beim Fluoridgehalt regelmäßig zu verschiedenen Ansichten kommt, gibt es auch hierfür eine klare Empfehlung: In den ersten zwei Lebensjahren ist eine Tagesmenge von 1.000 ppm Fluorid die richtige Menge. Ab dem Alter von zwei Jahren sollte die Fluorid-Menge, die die Zähne pflegt, auf zweimal täglich 1.000 ppm Fluorid steigen. Fluorid stärkt den Zahnschmelz, wehrt Bakterien und Säureangriffe ab und bildet damit auch ein Schutzschild gegen Karies.

Ein Kleinkind, dass sich die Zähne putzt
(c) jennyfriedrichs / Pixabay

Wie Eltern das arrangieren, ist vom Fluorid-Gehalt der jeweiligen Zahnpasta abhängig. Bis zum Grundschulalter sei für die Eltern das Nachputzen der kindlichen Zahnputzversuche Pflicht. Mundwasser und Mundspülungen müssen nicht zur Anwendung kommen. Eine elektrische Zahnbürste könnte technikaffine Kinder zum ordentlichen Putzen animieren.

Zahnwechsel und Zahnwachstum unter Beobachtung

Dass die Milchzähne in aller Regel selbstständig ihren Weg aus dem Mund finden, wenn die neuen Zähne von unten schieben, ist eine Regel der Natur. Eine Begleitung des Zahnwechsels kann jedoch für ein gesundes Zahnwachstum wichtig sein. Ein Zahnarzt prüft nicht nur den Gesundheitszustand der Zähne, sondern hat auch die Stellung der Zähne im Blick. So kann verhindert werden, dass sich die nachwachsenden Zähne einen eigenen Weg bahnen – und beispielsweise in zweiter Reihe aus dem Zahnfleisch kommen.

Auch ist eine Beobachtung des Zahnwechsels deswegen wichtig, um zu verhindern, dass ein zu enges Milchzahngebiss verhindert, dass die Zähne sich ganz natürlich in eine gesunde Position begeben können. So kann das Ziehen von Milchzähnen – um Platz für die „neuen“ Zähne zu schaffen, langfristig dem Kindergebiss helfen.

Bei einem Kind mit roter Brille wird ein Zahnabdruck gneommen
(c) MEISTERvideo / Pixabay

 

Exkurs: Wann sollte der Kieferorthopäde eingreifen?

Ein Eingreifen des Kieferorthopäden ist dann wichtig, wenn eine Fehlstellung sich abzeichnet, die Probleme beim Essen oder Sprechen mit sich bringen könnte.

  • Ein Überbiss kann das kräftige Zubeißen in einen Apfel oder eine Karotte erschweren. Auch sind die deutlich hervorstehenden Schneidezähne besonders anfällig für Karies, weil sie nur wenig vom Speichel umspült werden. Auch ein Vorbiss kann das Kauen und Abbeißen beeinträchtigen, was im schlechtesten Fall dazu führen könnte, dass das Kind gesunde, beiß-intensive Lebensmittel ablehnt.
  • Der Kreuzbiss hingegen beeinträchtigt nicht nur die Kaufunktion, sondern könnte auch die Sprachentwicklung beeinträchtigen und zum Lispeln führen. Auch ein offener Biss erschwert nachweislich die Nahrungsaufnahme und bedingt Sprachstörungen.

Alle Fehlstehlungen des Kiefers können die Nahrungsaufnahme erschweren und sich negativ auf eine ordentliche Aussprache auswirken. In der Folge verweigern Kindern Lebensmittel, die sie nur mühevoll essen können, die aber so wichtig wären für eine ausgewogene Zahngesundheit. Auch Schmerzen im Kiefer- und Kopfbereich sowie die Mundatmung bei Nacht sind Folgeerscheinungen, die die Lebensqualität schmälern können.

Es ist sinnvoll, bereits im Kindesalter eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, so die Experten der Gothaer Versicherung. Da nicht immer erkennbar ist, ob sich individuelle Veranlagungen negativ auswirken, ist man gut beraten, von vornherein einen umfassenden Schutz zu gewährleisten.

Zahngesundheit kann auch Veranlagung sein

Eine ausgewogene Ernährung, die wenig Angreifer auf die Zähne loslässt, sowie eine gut durchdachte Zahnhygiene sind Stellschrauben, die jeder Mensch selbst justieren kann. Doch auch die regelmäßige Kontrolle ist ein wichtiges Detail der nachhaltigen Zahngesundheit. Die Häufigkeit des Zahnarztbesuchs sollte sich nach dem Erkrankungsrisiko richten. Wer also bereits familiär vorbelastet ist mit schweren Zahnerkrankungen, muss achtsamer mit seinen Zähnen umgehen. Grundsätzlich empfohlen wird eine Fissurenversiegelung der Backenzähne bei Jugendlichen sowie zweimal jährlich ein Besuch beim Zahnarzt. Erwachsene sollten mindestens einmal jährlich zum Zahnarzt.

Tipp 2: Spezielle Vorsorgemaßnahmen bei der Zahnpflege treffen

Die Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (GZFA) hat eine Reihe von Tipps parat, die Erwachsene beherzigen sollten, um ihre Zähne nachhaltig gesund zu halten.

Karies-Infiltration bei den ersten Karies-Vorboten

Eine Demineralisierung der Zahnoberfläche kann beispielsweise bereits ein Vorbote von Karies sein. Rät der Zahnarzt dann zu einer Karies-Infiltration, die ohne Bohren auskommt, sondern stattdessen mit einer Art Kunststoff die Poren verschließt und den Schmelz härtet, ist das eine vorbeugende Maßnahme, die Karies bereits im Anfangsstadium vorbeugen kann. Auch eine rechtzeitig erkannte Parodontitis, die unerkannt sogar zum Zahnverlust führen könnte, kann rechtzeitig behandelt werden.

Eine Patientin und ein Zahnarzt betrachten Röntgenbilder des Gebiss
(c) oswaldoruiz / Pixabay

Eine professionelle Zahnreinigung gegen Parodontose und Karies

Die Gründe für erste Kariesvorboten oder für eine Parodontose sind ähnlich: Bakterien im Mund werden zu einem Biofilm, der häufig als Plaque bezeichnet wird. Dieser ist der ideale Nährboden für Karies und Parodontose. Diesem Biofilm sowie bereits erhärteten Zahnbelägen und Zahnstein wird im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung Einhalt geboten.

Speziell ausgebildete Dentalhygieniker nutzen Ultraschall, Pulverstrahl und Putzpolitur, um die Zähne dort zu reinigen, wo die Zahnbürste nicht hinkommt oder gegen Ablagerungen von Rotwein, Nikotin, Tee und Kaffee keine Chance hat. Die professionelle Zahnreinigung, die Bestandteil vieler Zahnzusatzversicherungen ist, endet mit einer Art Lack, der auf die Zähne aufgetragen wird und diese nachhaltig schützt.

Tipp 3: Eine ausgewogene Ernährung tut auch den Zähnen gut

Auch an dieser Stelle sind die Tipps rund um eine nachhaltige Zahngesundheit vielseitiger geworden. Nach wie vor gilt: Zucker frisst sich buchstäblich in die Zähne und kann diese nachhaltig schädigen. Zuckerhaltige Getränke und Lebensmittel zu reduzieren, hilft folglich dabei, eine große Menge der Zahngesundheit-Angreifer von den Zähnen fernzuhalten. Wenn es Süßigkeiten gab, muss anschließend ordentlich Zähne geputzt werden – auch wenn dunkle Schokolade verzehrt wurde, die weniger Zucker beinhaltet und sich darüber hinaus noch positiv auf ein gesundes Zahnfleisch auswirken kann.

Der Zuckergehalt ist nicht das Einzige, was in puncto Ernährung zu beachten ist, wenn die Zähne nachhaltig gesund bleiben sollen. Lebensmittel, die gut gekaut werden müssen, regen den Speichelfluss an und spülen so den Mundraum quasi automatisch. Wer also Karotten ist, die in rohem Zustand viele Vitamine enthalten und darüber hinaus noch eine knackige Arbeit für die Zähne bedeuten, regt den Speichelfluss an. Die Folge: Säuren und Zucker werden direkt vom Zahn abgespült. Eine ähnliche Wirkung haben auch zuckerfreie Kaugummis, die aber natürlich keine Vitamine enthalten, wie das bei Karotten oder Äpfeln der Fall ist.

Eine Frau beißt in eine Karotte
(c) klimkin / Pixabay

Vitamin A für eine gesunde Mundflora

Vitamin A sorgt für eine gesunde Mundflora und erhält die Funktion der Mundschleimhaut als Sinnes- und Geschmacksorgan. Damit sorgen Lebensmittel, die reich an Vitamin A sind, nicht unmittelbar für gesunde Zähne, wirken aber Entzündungen und Verletzungen entgegen, die beispielsweise das Essen schnell zur Qual werden lassen.

Vitamin A kommt in seiner reinsten Form vor allem in tierischen Produkten vor. Fisch, Leber, Milch, Eigelb und Butter sind wahre Vitamin-A-Lieferanten. Vegetarier und Veganer müssen deswegen jedoch nicht auf Vitamin A verzichten, sondern können Beta-Carotin in Karotten, Spinat, Tomaten, Aprikosen, Brokkoli und roten Paprikas essen. Tipp: Beta-Carotin, das auch als Provitamin A bezeichnet wird, entfaltet seine volle Wirkkraft erst in Kombination mit Fett.

Vitamin C hilft dem Immunsystem – gegen Viren und Bakterien

Vitamin C ist auch mit Blick auf Mund und Zähne ein Gesundheitsbooster. Denn Vitamin C macht es Viren und Bakterien besonders schwer, den Körper zu schädigen. Und das zeigt sich auch im Mund, denn Karies und Parodontitis können dort weniger gut gedeihen. Was viele nicht wissen, ist die Tatsache, dass das Zahnbein, das im Fachjargon als Dentin bezeichnet wird, ein Grundbaustein eines gesunden Zahns ist.  Eines der wichtigsten Bausteine von Dentin ist das Vitamin C.

Übrigens: Auf der Liste der Vitamin-C-reichen Obstsorten sind mitnichten nur Zitronen und Orangen zu finden. Auch schwarze und rote Johannisbeeren, Erdbeeren, Sanddorn, Grapefruit und Mango sind dort zu finden. Angeführt wird die Hitliste der Vitamin-C-reichsten Obstsorten übrigens von wahren Exoten wie der australischen Buschpflaume, Camu-Camu und Acerola. Wer den Fruchtzucker im Obst scheut, kann alternativ auch auf Vitamin-C-reiche Gemüsesorten umschwenken. Spinat, Paprika, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl und Petersilie sind zuckerärmere Alternativen.

Vitamin D  unterstützt die Lagerhaltung im Zahn

Vitamin D ist eigentlich als das Sonnenvitamin bekannt. Doch auch wenn die Mundregion eher selten der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, ist Vitamin D eben dort sehr wichtig. Vitamin D hilft dabei, Phosphor und Kalzium im Mund zu speichern. Diese Bestandteile machen einen Zahn gesund, robust und widerstandsfähig gegen Bakterien, Viren und sogar gegen harte Lebensmittel.

Dass eine Deckung des Vitamin-D-Bedarfs allein mit Lebensmittel schwer umsetzbar ist, erklärt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit Verweis auf die Liste der Produkte, die viel Vitamin D enthalten. Dazu gehören Hering, Lachs, Eigelb, Makrele, Margarine und Butter sowie Pfifferlinge, Champignons, Goudakäse und Vollmilch. Da diese Lebensmittel nicht standardmäßig auf jedem Ernährungsplan stehen und nicht jeder Mensch ausreichend Sonnenlicht einfängt, um den Vitamin-D-Gehalt im Körper zu denken, bekommen einige Menschen sicherlich zu wenig Vitamin D ab.

Kalzium im Essen – am besten bereits von klein auf

Das Kalzium in Milchprodukten bleibt ein essentieller Bestandteil von gesunden Zähnen, denn der Mineralstoff unterstützt das gesunde Zahnwachstum in jungen Jahren und festigt den Zahn darüber hinaus langfristig. 700 bis 1.200 Milligramm Kalzium pro Tag sei die empfohlene Menge für einen Erwachsenen.

Um diesen Kalziumbedarf allein über die tägliche Ernährung gewährleisten zu können, sollten Käse (zum Beispiel Emmentaler, Parmesan und Gouda), grünes Gemüse (Grünkohl, Spinat, Rucola und Brokkoli), Milchprodukte (Milch, Buttermilch und Joghurt) und Nüsse (Haselnüsse und Paranüsse) auf den Speiseplan kommen. Aber Achtung: All diese Produkte sind nicht nur reich an Kalzium, sondern auch sehr fettreich, was bedacht werden muss, um die täglich aufgenommene Kalorienanzahl nicht über die Maßen in die Höhe zu treiben.

Übrigens: Kalzium und Vitamin D sind – zumindest im Körper – beinahe untrennbar miteinander verbunden. Zumindest sollten sie das sein, denn Kalzium kann nur dann im Körper für gesunde, robuste Zähne und Knochen sorgen, wenn ausreichend Vitamin D im Körper kursiert. Vitamin D sorgt dafür, dass das Kalzium aus den Lebensmitteln im Magen-Darm-Trakt erkannt wird und in den Blutkreislauf gelangt. Zudem ist Vitamin D dafür verantwortlich, dass Kalzium in Knochen und Zähnen „verbaut“ wird und dort für Widerstandskraft sorgt.

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