Nahezu jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens eine oder mehrere Zysten. Sofern sie nicht direkt unter der Haut liegen und somit selbst ertastet werden können, bleiben sie meist lange unentdeckt. Zysten verursachen in den seltensten Fällen Symptome oder Beschwerden.
Im Körper können Zysten praktisch überall auftreten: im Knie, an Organen, in der Brust und sogar im Gehirn. Gerade bei Frauen sorgt eine ertastete Zyste in der Brust oft für Unbehagen, da diese nicht selten mit Brustkrebs in Verbindung gebracht wird. Viele wissen jedoch nicht, dass die meisten Zysten harmlos sind.
Was sind Zysten?
Zysten sind stecknadelkleine bis faustgroße knotenartige Gebilde unter der Haut oder an anderen Stellen des Körpers. In ihnen befindet sich eine Art Hohlraum, der mit einer Gewebeflüssigkeit, Blut oder Talg gefüllt ist. Auch am Rücken oder in den inneren Organen wie Leber und Niere können sich Zysten bilden, eine Eingrenzung gibt es hier nicht.
Die häufigsten Stellen von Zysten im menschlichen Körper:
- Unter der Haut, z. B. im Gesicht, am Handgelenk oder am Rücken
- In der Brust
- An den Eierstöcken
- An inneren Organen wie Nieren und Leber
- Im Gehirn
- Im Bauchraum
- Im Mundraum, am Kiefer
- am Knie (sogenannte Baker-Zyste)
Zysten in der Brust und an den Eierstöcken
Gerade bei Frauen zwischen 30 und 50 Jahren können Zysten in der Brust vermehrt vorkommen, sowie mit Beginn der Wechseljahre. Doch dies ist kein Grund zur Sorge und sollte zunächst mit dem behandelnden Frauenarzt abgeklärt werden. Dieser kann anhand eines Ultraschalls (Sonografie) schnell feststellen, worum es sich genau handelt. Bei Unsicherheiten wird die Zyste punktiert und der Inhalt zytologisch untersucht.
Je nach Beschwerden und Druckempfinden besteht die Möglichkeit, den Inhalt (z. B. Flüssigkeit) durch Punktion zu entleeren. Da vor allem größere Zysten umliegendes Drüsengewebe verdrängen, können starke Schmerzen entstehen. Auch hier eignet sich eine Druckentlastung durch Punktion.

An den Eierstöcken kann es zu sogenannten funktionellen Zysten kommen. Diese entwickeln sich in den meisten Fällen in der Zeit vor dem Eisprung und bilden sich eigentlich auch von selbst wieder zurück. Bei einer größeren Zystenbildung könnte ein chirurgischer Eingriff notwendig sein.
>Brustschmerzen in den Wechseljahren
Pflanzliche Unterstützung bei Eierstockzysten
Beim sogenannten PCO-Syndrom, einer weiblichen Hormonstörung, kommt es zu vergrößerten Eierstöcken, die von kleinen Zysten angegriffen werden. Eine Studie hat nun gezeigt, dass die Anwendung von Mönchspfeffer und anderen pflanzlichen Präparaten hilfreich sein kann.
> Mehr über das PCO-Syndrom erfahren
Sind Zysten gefährlich?
In der Regel nicht. Natürlich kommt es immer darauf an, in welchem Bereich des Körpers sich eine Zyste bildet. Normalerweise bilden sie sich aber von selbst zurück oder man kann problemlos damit leben. Sobald Zysten allerdings Schmerzen oder starke Beschwerden bereiten, wird der Mediziner entscheiden, welche Behandlungsmethode angewandt wird. Auch das hängt ganz vom Einzelfall ab. Faktoren für die Therapie sind beispielsweise der Bereich, in dem die Zyste sitzt, ihre Größe, die Stärke der Schmerzen, die sie verursacht. Und ob das Risiko besteht, dass die Zyste entarten und somit Krebs entstehen könnte. Dies kommt allerdings nur selten vor.
Woran erkennt man eine Zyste?
Am einfachsten werden Zysten unter der Haut vom Patienten selbst entdeckt. Sie lassen sich leicht ertasten und können auch entsprechend schnell mit einem Arzt abgeklärt werden.
Zysten im Kiefer werden oft zufällig bei einem Besuch beim Zahnarzt entdeckt und je nach Beschwerden oder Schmerzen behandelt oder entfernt. Zu diesen Kieferzysten kommt es z. B. durch entzündete Wurzelspitzen oder Weisheitszähne, die im Mundraum noch nicht vollständig sichtbar sind. Schwieriger wird es bei Zysten an inneren Organen im Bauchraum. Sie werden meist mittels routinemäßiger Untersuchungen per Ultraschall erkannt.
Zysten werden meist entdeckt durch:
- Eigenständiges Ertasten, z. B. direkt unter der Haut
- Den Arztbesuch aufgrund von Schmerzen oder anderweitigen Symptomen
- Routineuntersuchungen wie Ultraschall
Was sind die Folgen einer Zyste?
Nicht jede Zyste muss behandelt werden, aber das entscheidet der Arzt ganz individuell und lässt sich pauschal nicht sagen. Wenn Sie nicht nur Schmerzen spüren, sondern auch das umliegende Gewebe geschädigt werden könnte, kann eine Zyste durch eine kleine Operation entfernt werden. Alternativ wird die Zyste mithilfe einer dünnen Nadel punktiert und die innen liegende Flüssigkeit abgelassen.
Befinden sich Zysten an inneren Organen, konzentriert man sich hier häufig auf eine regelmäßige Kontrolluntersuchung, um Veränderungen feststellen zu können. Eine Entfernung innen liegender Zysten ist eher die Ausnahme.
Können Zysten platzen?
Ja, Zysten können platzen. Doch das ist erst einmal kein Grund zur Sorge. Vorwiegend Zysten an den Eierstöcken können dazu neigen zu platzen, was zu leichten bis mittleren Schmerzen und unter Umständen auch Blutungen führen kann. Ein Besuch beim Arzt kann beruhigen und etwaige Therapiemaßnahmen einleiten, sofern nötig.
Zysten sind zwar in den meisten Fällen nicht gefährlich, bei der Entdeckung eines Knotens sollten Sie dennoch Ihren Arzt aufsuchen, um andere Ursachen ausschließen zu können.