Starke Regelblutungen können in den Wechseljahren häufig und oft unregelmäßig auftreten. Schwankende Hormonspiegel üben einen Dominoeffekt auf den Menstruationszyklus aus und verstärken ihn. Wir informieren Sie über die gesundheitlichen Probleme, die bei verlängerten Blutungen entstehen können und verraten Ihnen, wie Sie die Beschwerden lindern können.
In der unmittelbaren Zeit vor der Menopause, die auch als Perimenopause bezeichnet wird, beobachten viele Frauen Veränderungen ihres normalen Menstruationszyklusses, darunter auch ungewohnt starke Blutungen. Außerdem wird die Periode unregelmäßiger.
So äußern sich starke Regelblutungen
Es kann passieren, dass eine Frau monatelang gar keine Periode hat und dann plötzlich eine umso stärkere Blutung erlebt – oder sie stellt fest, dass die Blutungen besonders dickflüssig sind und ungewöhnlich rasch eintreten. Neben den offensichtlichen Unannehmlichkeiten können solche starken Blutungen auch zu gesundheitlichen Problemen führen, etwa zu Blutarmut (Anämie). Eine Anämie liegt vor, wenn der Eisenspiegel im Körper zu niedrig ist. Ein zu niedriger Eisenspiegel kann sich in extremer Erschöpfung und Schwäche äußern.
Auch wenn viele Frauen in den Jahren vor der Menopause an starken Perioden leiden, ist es wichtig, verlängerte Blutungen von einem Arzt abklären zu lassen. Blutungen, die länger als eine Woche pro Monat anhalten, sind ungesund.
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Wie Hormone und starke Regelblutungen verursachen
Der natürliche Menstruationszyklus wird von Hormonen gesteuert. In der Menopause fallen diese Hormonspiegel, sodass keine Menstruationsblutungen mehr eintreten. In den Jahren vor dem Ende der letzten Periode können die Hormonspiegel jedoch unkontrolliert schwanken, was den Zyklus durcheinanderbringt und starke Blutungen verursachen kann.
Während eines normalen Menstruationszyklus wird das Hormon Östrogen produziert, um die Verdickung der Gebärmutterschleimhaut zu stimulieren. Nach dem Eisprung produzieren die Eierstöcke das Hormon Progesteron. Das Zusammenspiel dieser beiden Hormone sorgt dafür, dass Ihre Perioden regelmäßig und weder zu stark noch zu schwach sind. Vor Ihrer Menopause findet manchmal kein Eisprung statt, obwohl immer noch Östrogen produziert wird. Das bedeutet, dass nicht genug Progesteron ausgeschüttet wird, um die Wirkung des Östrogens auszugleichen. Dies führt dann zu den starken Regelblutungen.
In den Wechseljahren können zudem weitere Faktoren zu starken Blutungen führen, etwa Stress oder die Nebenwirkungen von Medikamenten. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihren starken Regelblutungen eine andere Ursache zugrunde liegt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Das hilft gegen starke Regelblutungen
Bei starken Blutungen handelt es sich meistens um eine normale Wechseljahresbeschwerde, die irgendwann verschwindet. Es gibt es jedoch ein paar Hausmittel, die die Beschwerden lindern können.
Da Stress zu einer Veränderung der Hormonproduktion führen kann, ist es möglich, dass effektive Stressbewältigung zur Linderung Ihrer Symptome beiträgt.
Eine Verbesserung Ihrer Essgewohnheiten kann ebenfalls helfen. Eine ausgewogene Ernährung wird allgemein zu Ihrer Gesundheit und Ihrem Wohlbefinden beitragen, während viel Koffein und raffinierter Zucker Sie anfälliger für Symptome wie starke Regelblutungen machen kann.
Es ist wichtig, auf eine hohe Eisenaufnahme zu achten, wenn Sie starke Blutungen haben. Sonst laufen Sie Gefahr, eine Anämie zu entwickeln. Eisen ist in Nahrungsmitteln wie dunklem Blattgemüse und Fleisch enthalten. Viele Frauen stellen fest, dass ihnen in dieser Lebensphase ein Eisentonikum hilft.
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Was bringt den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht?
Starke Regelblutungen zu Beginn der Wechseljahre können mit der Heilpflanze Mönchspfeffer (Agnus castus) behandelt werden, da sie zu einer Stabilisierung der Hormonspiegel beitragen kann. Dies gilt ganz besonders dann, wenn die Blutungen unregelmäßig auftreten.
Mönchspfeffer ist eine Heilpflanze, die traditionell für die Behandlung des prämenstruellen Syndroms bei jüngeren Frauen eingesetzt wird. Sie kann jedoch auch helfen, die Hormone in den frühen Stadien der Wechseljahre ins Gleichgewicht zu bringen, besonders, wenn Beschwerden wie schmerzempfindliche Brüste, Blähungen oder Reizbarkeit auftreten.
Wenn bei Ihnen über einen längeren Zeitraum starke und verlängerte Blutungen auftreten und wenn Sie sich erschöpft und schwach fühlen, ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren.
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Arzneimittel gegen starke Beschwerden
Ihr Arzt bespricht mit Ihnen, welche Behandlung sich am besten für Sie eignet. Eventuell schlägt er die Antibabypille oder eine Hormonersatztherapie vor, um Ihren Hormonspiegel zu beeinflussen. Dabei sollten Sie sich jedoch der Nebenwirkungen dieser Therapien bewusst sein. Wenn die Perioden sehr stark oder verlängert sind, verschreibt Ihr Arzt Ihnen möglicherweise Medikamente, um die Blutung zu stoppen.
Wenn Sie Bedenken haben, dass die Ursache Ihrer starken Regelblutungen woanders liegt, oder wenn Sie eine Anämie befürchten, sollten Sie ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Der Blutverlust kann gesundheitsschädlich sein, deshalb sollten starke Blutungen nicht ignoriert werden.