Nachtschweiß oder nächtliche Hyperhidrose, wie nächtliches Schwitzen in der Medizin genannt wird, kann nicht nur bei hochsommerlichen Temperaturen zu durchnässten Schlafanzügen und feuchter Bettwäsche sorgen. Wir verraten die besten Tipps.
Wer auch bei relativ kühlen Außentemperaturen öfter schweißgebadet aufwacht, macht sich zunächst Sorgen um die möglichen Ursachen. Doch diese können sehr vielfältig sein und stellen sich in den meisten Fällen als harmlos heraus. Wir geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie nächtliches Schwitzen in den Griff bekommen.
Nächtliches Schwitzen: Symptome und Ursachen
Schwitzen in der Nacht kann eine ganz normale Körperreaktion sein und ist bei einmaligem Auftreten nicht weiter tragisch. Bei einigen Menschen sind die Schweißattacken sogar derart ausgeprägt, dass sie mitten in der Nacht aufwachen und Schlafanzug sowie Bettwäsche wechseln müssen. Durch die Schlafunterbrechung fühlen sie sich am nächsten Morgen entsprechend erschöpft und unausgeschlafen. In diesem Fall zeigen sich jedoch keine weiteren Symptome und auch das Schwitzen tagsüber ist nicht übermäßig stark ausgeprägt.
Dauern die nächtlichen Schweißausbrüche jedoch über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie dem möglichen Auslöser auf den Grund gehen. Neben Unverträglichkeiten bei Lebensmitteln oder Medikamenten können durchaus auch Erkrankungen infrage kommen, die für das Schwitzen in der Nacht verantwortlich sein könnten.
> Übermäßiges Schwitzen: Hyperhidrose
Kommen in regelmäßigen Abständen Beschwerden hinzu wie Fieber, Gewichtsverlust oder Schmerzen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Hintergründe für die Symptome medizinisch abklären zu lassen. In der Regel lässt sich das nächtliche Schwitzen jedoch durch harmlose Ursachen wie eine ungesunde Lebensweise oder eine zu warme Bettdecke erklären.
10 Tipps gegen nächtliches Schwitzen

1. Kein Alkohol
Schränken Sie den Konsum von Alkohol ein! Gerade wenn Sie nach einem feuchtfröhlichen Abend erschöpft ins Bett fallen, kann der Verzehr von alkoholischen Getränken unter Umständen zu nächtlichen Schweißausbrüchen führen, für die Sie am nächsten Tag eine Erklärung suchen.

2. Das richtige Essen
Vermeiden Sie sehr fetthaltige Speisen, insbesondere am Abend. Auch scharfe Gewürze können nächtliches Schwitzen begünstigen. Eine leichte Mahlzeit ist in den Abendstunden nicht nur bekömmlicher, auch unnötiges Schwitzen kann somit verhindert werden.

3. Keinen Stress aufkommen lassen
Werden Stress und Ärger mit ins Bett genommen, kann dies dazu führen, dass wir die Probleme des Alltags in der Nacht verarbeiten. Nächtliches Schwitzen ist dann keine Seltenheit. Versuchen Sie daher, nervenaufreibende Probleme und Situationen bereits tagsüber zu lösen und den Stresspegel langfristig möglichst niedrig zu halten.

4. Leben Sie gesund
Gehen Sie ungesunden Lebensgewohnheiten auf den Grund! Eine unausgewogene Ernährung sowie gesundheitsschädliche Angewohnheiten wie der Konsum von Nikotin können als Auslöser für nächtliches Schwitzen infrage kommen. Je bewusster und gesünder Sie mit Ihrem Körper umgehen, umso unwahrscheinlicher ist auch starkes Schwitzen in der Nacht.

5. Übergewicht abbauen
Wer zu viele Kilos mit sich herumträgt riskiert nicht nur die eigene Gesundheit, auch die Schlafqualität kann darunter leiden. Um Nachtschweiß vorzubeugen, sollte Übergewicht gezielt reduziert werden.

6. Die passende Nachtrobe
Tragen Sie am besten Nachtwäsche, die hauptsächlich aus wärmeausgleichendem Material besteht. Bei zu warmer und zu eng anliegender Kleidung im Bett kann nächtliches Schwitzen gefördert werden.

7. Den Raum abkühlen
Die ideale Raumtemperatur im Schlafzimmer beträgt durchschnittlich 17° bis 18° Celcius. Temperaturen, die deutlich darüber oder darunter liegen, können dazu führen, dass wir übermäßig viel schwitzen. Auch sollte die Bettdecke der Jahreszeit entsprechend angepasst werden und vor allem im Sommer dünner sein als im Winter.

8. Fahren Sie herunter
Gerade nach einem anstrengenden und hektischen Tag können Entspannungsübungen vor dem Schlafengehen wahre Wunder wirken. Sie helfen dabei, ruhiger zu werden, loszulassen und die Erlebnisse des Tages besser zu verarbeiten. So finden Sie erholt in den Schlaf und wachen nicht mehr schweißgebadet auf.

9. Seien Sie aktiv
Bewegen Sie sich regelmäßig! Körperliche Aktivitäten sind nicht nur wichtig, um den Organismus bestmöglich bei seinen Funktionen zu unterstützen und sich selbst fit zu halten. Auch die Schlafqualität kann sich dadurch dauerhaft verbessern und nächtliche Schweißausbrüche gehören der Vergangenheit an.

10. Medizinische Gründe ausschließen
Klären Sie mit Ihrem Arzt ab, ob das nächtliche Schwitzen auf Unverträglichkeiten in Bezug auf bestimmte Medikamente zurückzuführen ist. In diesem Fall sollte die Medikation angepasst werden. Mögliche Erkrankungen, die als Ursache für nächtliches Schwitzen infrage kommen (Autoimmunerkrankungen etc.), müssen ebenfalls ärztlich behandelt werden.