Bei der seborrhoischen Dermatitis, auch seborrhoisches Ekzem genannt, handelt es sich um eine der häufigsten Hautkrankheiten, die nicht nur Erwachsene betrifft. Auch Säuglinge können daran leiden. Bei uns gibt es alles Wissenswerte rund um die unangenehme Erkrankung, inklusive der Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist ein seborrhoisches Ekzem?
Das seborrhoische Ekzem ist eine nicht ansteckende und recht harmlose Erkrankung der Haut, die sich vornehmlich durch meist weiß-gelbliche, oft auch fettige Schuppen äußert. Die umgangssprachliche „Gneis“ gehört auch zu den häufigsten Gründen für Schuppen bei Erwachsenen.
Seborrhoisches Ekzem: die Ursachen
Über die genauen Ursachen für eine seborrhoische Dermatitis können Experten derzeit nur Vermutungen anstellen. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass ein spezieller Hefepilz, der „Malassezia furfur“, eine tragende Rolle beim seborrhoischen Ekzem spielt. Dieser Pilz gehört zu den natürlichen Keimen, die die menschliche Haut besiedeln. Da vermutet wird, dass das seborrhoische Ekzem unter anderem auch durch genetische Veranlagung begünstigt werden könnte, kann sich der Hefepilz bei entsprechend genetischen Voraussetzungen eventuell stärker vermehren als bei anderen Menschen.
Da diese Form der Hauterkrankung vermehrt an Stellen wie Kopfhaut, Rücken und Stirn auftritt, wird zudem eine Verbindung mit gestörten Talgdrüsen-Funktionen nicht ausgeschlossen. Denn Talg verhindert normalerweise, dass die Haut austrocknet. Doch genau das ist der Fall bei Menschen, die unter seborrhoischer Dermatitis leiden. Weitere Ursachen werden noch näher untersucht und könnten sein:
- Morbus Parkinson
- ein schwaches Immunsystem, z.B. bei einer AIDS-Erkrankung
- Stress & psychische Belastungen
- ein kaltes & trockenes Klima (z. B. im Winter)
> Die richtige Hautpflege im Winter
Seborrhoische Dermatitis – die typischen Symptome
Besonders eine juckende Kopfhaut, auf der sich zusätzlich Schuppen bilden, kann auf eine seborrhoische Dermatitis bzw. Morbus Unna hinweisen. Unter den meist fettig glänzenden und gelblichen Schuppen bilden sich entzündete Hautstellen, die unangenehm schmerzen können. Häufig betroffene Körperstellen sind:
- Kopfhaut
- Augenbrauen & Bart
- Mimikfalten
Eher selten tritt das seborrhoische Ekzem am Rumpf, dem Brustbein oder zwischen den Schulterblättern auf. Der Juckreiz am Kopf ist eines der am stärksten ausgeprägten Symptome, der an anderen Stellen eher weniger vorkommt. Bei Babys ist zum größten Teil auch die Kopfhaut betroffen, manchmal befindet sich das seborrhoische Ekzem auch unter der Windel oder gar am ganzen Körper.
Wie erkenne ich seborrhoische Dermatitis?
Neben den bereits geschilderten Symptomen kann der Hautarzt anhand einiger Untersuchungen recht schnell feststellen, ob es sich um ein seborrhoisches Ekzem oder eine andere Erkrankung der Haut handelt. Zunächst werden die betroffenen Hautregionen auf die typischen Anzeichen untersucht, so können andere Ursachen direkt ausgeschlossen werden. Doch neben einer seborrhoischen Dermatitis kann es sich durchaus auch um eine andere Hauterkrankung wie z. B. Schuppenflechte oder Neurodermitis handeln. Dies kann der behandelnde Arzt jedoch ganz gut anhand der auftretenden Krankheitssymptome unterscheiden.
Auch eine kleine Gewebeprobe oder eine mikroskopische Untersuchung der Hautschuppen können dazu dienen, herauszufinden, worum es sich genau handelt. Ekzeme mit Schuppen können außerdem auch von den unterschiedlichsten Allergien ausgelöst werden, die es beim Arztbesuch auszuschließen gilt. Gegebenenfalls wird vorab ein entsprechender Allergietest durchgeführt.

Was bei seborrhoischem Ekzem hilft
Generell müssen sich Betroffene darauf einstellen, dass eine geeignete Therapiemaßnahme bei einem seborrhoischen Ekzem eine längere Zeit dauern kann. In den meisten Fällen werden spezielle Cremes und Shampoos angewandt, um die Symptome zu lindern und das Hautproblem in den Griff zu bekommen. Die pilzhemmenden Lösungen, die Ihnen Ihr Arzt verschreibt, werden lokal aufgetragen und wirken meist auch entzündungshemmend und beruhigend.
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Kortison gegen seborrhoische Dermatitis
Bei sehr starken Entzündungen durch ein seborrhoisches Ekzem werden vor dem Einsatz von Anti-Pilz-Mitteln zunächst kortisonhaltige Präparate angewandt. Erst danach sollte die Anti-Pilz-Lösung aufgetragen werden. Zu Beginn der Behandlung erfolgt dies auch mehrmals täglich, später dann nur noch etwa einmal in der Woche. Auch eine gute Pflegecreme kann im Anschluss an die Ekzem-Behandlung für ein gesundes Hautbild sorgen.
Die Therapie einer seborrhoischen Dermatitis erfordert jedoch ganz viel Geduld: In vielen Fällen handelt es sich bei einem seborrhoischen Ekzem um eine chronische Hauterkrankung, die selbst nach erfolgreichem Abheilen immer wieder auftreten kann.
Wann bei einem Ekzem keine Medikamente nötig sind
Falls Ihre Haut ausschließlich schuppig ist ohne sich auffällig zu entzünden, kann in der Regel ein hochwertiges Anti-Schuppen-Shampoo ausreichen. Durch die regelmäßige Anwendung kann die weitere Pilzentwicklung verhindert und die Balance auf der Kopfhaut wiederhergestellt werden. Bei Babys heilt das seborrhoische Ekzem normalerweise im Laufe der Zeit von selbst ab. Anstatt von Medikamenten werden für Säuglinge vielmehr pflegende Cremes und beruhigende Ölbäder empfohlen.