Wenn die Menopause beginnt, hat das bei vielen Frauen auch Auswirkungen auf das Gehirn. Konzentrationsprobleme und plötzlich auftretende Erinnerungslücken sind aber oftmals nur ein vorübergehendes Phänomen.
Sie stehen am Anfang Ihrer Wechseljahre und merken, dass sich immer häufiger Erinnerungslücken auftun und Sie Probleme mit der Konzentration haben? Keine Sorge, Sie leiden nicht an Alzheimer, sondern an einer temporären Vergesslichkeit während der Menopause. Erfahren Sie bei uns, warum viele Frauen an Konzentrationsproblemen in den Wechseljahren leiden und was Sie selbst dagegen tun können.
Ursachen für die Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten
Kennen Sie das auch? Sie erinnern sich plötzlich nicht mehr an den Namen des kleinen bezaubernden Hafenstädtchens, in dem Sie letztes Jahr Urlaub gemacht haben? Und wie hieß noch gleich die farbenfrohe Blume, die Sie vor zwei Wochen in einem Gartencenter gekauft haben? Und warum können Sie sich auf einmal schlecht auf etwas Bestimmtes konzentrieren oder nicht zu einhundert Prozent fokussiert an etwas arbeiten? Derartige Situationen können ganz schön peinlich werden, sind aber bei Frauen, die am Anfang ihrer Wechseljahre stehen nicht ganz unüblich.

Verantwortlich für die plötzlich auftretende Vergesslichkeit und die Konzentrationsprobleme sind die Hormone. Während der Menopause haben die Hormonumstellungen nämlich nicht nur Auswirkungen auf unser körperliches Befinden, sondern auch auf das Gehirn.
Weil der Körper die Produktion der weiblichen Hormone Progesteron und Östrogen im Laufe der Wechseljahre immer weiter herunterfährt, bedeuten die stetigen Schwankungen des Hormonspiegels Stress pur für unser Gehirn. Daraus resultieren Einbußen in den kognitiven Fähigkeiten. Aber seien Sie unbesorgt: Sobald sich der Körper auf die niedrigen Hormonwerte eingestellt hat, lassen auch die Beschwerden nach.
Konzentrationsprobleme in den Wechseljahren – Welche Symptome treten auf?
Mehrere Studien und Untersuchungen fanden heraus, dass über 60 % der Frauen in den Wechseljahren an Konzentrations- und Gedächtnisproblemen leiden. Obwohl es keine festgelegten Symptome im klassischen Sinne gibt, können Sie sie dennoch schnell erkennen:
- Sie verlegen und suchen somit häufig Dinge wie z.B. die Brille oder den Schlüssel und können sich nicht an den letzten Ablageort erinnern.
- Vokabeln oder Namen können Sie sich schlecht merken.
- Es fällt Ihnen schwer, sich auf eine Sache zu konzentrieren oder zu fokussieren.
- Geistige Aufgaben, die normalerweise Routine sind, z.B. das Merken einer Einkaufsliste, fallen Ihnen schwer oder können diese kaum noch bewältigen.
- Feinmotorik und Geschicklichkeit lassen spürbar nach.
Am häufigsten sind im Übrigen Frauen betroffen, deren letzte Regelblutung gerade einmal zwischen einem und zwölf Monaten zurückliegt.
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Einfache Tipps zur Behandlungsunterstützung
Auch wenn sehr viele Frauen während ihrer Wechseljahre an Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisproblemen leiden, müssen sie dieses nicht einfach so hinnehmen. Ganz im Gegenteil. Wenn Sie merken, dass die oben genannten Symptome auch auf Sie zutreffen, können Sie mithilfe von ein paar kleinen Tipps, aktiv etwas dagegen tun.
Bildergalerie: Die 5 besten Tipps gegen Konzentrationsprobleme

Tipp Nr. 1 – Körperliche Aktivität
Sauerstoff erhöht bekanntlich die Konzentration. Dafür müssen Sie keinen Hochleistungssport betreiben, denn bereits ein Spaziergang von 30 Minuten kann die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit verbessern. Grund hierfür ist, dass das Gehirn dadurch besser durchblutet wird. Und eine bessere Durchblutung fördert die Aufnahme von Sauerstoff und Nährstoffen.

Tipp Nr. 2 – Futter fürs Hirn
Damit der Körper und somit auch unser Kopf vernünftig arbeiten können, ist eine ausreichende Energiezufuhr sehr wichtig. Integrieren Sie bei Ihrer täglichen Ernährung komplexe Kohlenhydrate, Fette – insbesondere Omega-3-Fettsäuren, Lecithin sowie Eiweiße – insbesondere Aminosäuren. Zu finden sind all diese Dinge in Vollkornprodukten, Gemüse, Rapsöl, Leinsamen und Nüsse, Haferflocken, mageres Fleisch und Fisch, Hülsenfrüchte sowie in Milchprodukten.

Tipp Nr. 3 – Denkspiele
Fordern Sie Ihre Gehirnzellen ruhig zwischenzeitlich mal heraus. Am besten funktioniert das mit dem Lösen von Kreuzworträtseln oder anderen Denkspielen wie Sudoku, Memory, Puzzle oder Schach.

Tipp Nr. 4 – Umgekehrte Bewegungen
Nehmen Sie morgens oder abends beim Zähne putzen einfach mal die Zahnbürste in die andere Hand. Oder laufen sie einige Schritte rückwärts. Bereits durch solch einfache und kleine umgekehrte Bewegungen wird das Gehirn dazu gezwungen, Nervenzellen neu zu verschalten. Und das wirkt sich positiv auf die kognitiven Fähigkeiten aus.

Tipp Nr. 5 – Musikinstrument lernen
Sie werden es kaum glauben, aber das Erlernen eines Musikinstrumentes entstehen innerhalb kürzester Zeit neue Nervenverbindungen und verknüpft die Hirnregionen fürs Hören, Bewegen und Spüren mit den Händen wesentlich schneller. Das Gehirn wird dadurch fitter und erleichtert somit auch einige Alltagssituationen.