Die Trichomonaden-Infektion ist eine sexuell übertragbare Infektionskrankheit, die auch unter dem Namen Trichomoniasis bekannt ist. Sie ist eine der weltweit am häufigsten auftretenden Geschlechtskrankheiten und wird durch Trichomonas vaginalis, einen Parasiten, ausgelöst.
Statistiken der WHO zufolge stecken sich jedes Jahr mehr als 250 Millionen Menschen an. Damit ist sie die am häufigsten vorkommende nicht-virale Geschlechtskrankheit und verbreiteter als Chlamydien, Gonorrhoe und Syphillis. Ungeschützter Geschlechtsverkehr ist die Ursache für die Übertragung.
Frauen sind etwas häufiger von Trichomoniasis betroffen als Männer. Die Infektion führt zur Entzündung der Schleimhäute der Geschlechtsorgane und Harnwege. Jedoch verläuft die Krankheit oft ohne Schmerzen und bleibt so unbemerkt. Wenn Symptome auftreten, äußert sich Trichomoniasis durch Juckreiz oder Schmerzen im Genitalbereich sowie Ausfluss. Trichomoniasis wird mit Antibiotika behandelt und ist bei frühzeitiger Diagnose gut heilbar.
Was ist eine Trichomonaden-Infektion?
Die Trichomonaden-Infektion wird durch Geschlechtsverkehr übertragen, durch den Parasiten Trichomonas vaginalis. Der Erreger siedelt sich vor allem in feuchten Körperregionen an und ist bei einer Infektion in der Scheide, Harnröhre und den Paraurethraldrüsen zu finden.
Ohne Therapie können die Erreger jahrelang überleben und durch die häufige Symptomfreiheit der Betroffenen kann sich die Infektion unbemerkt und schnell verbreiten. Einer Infektion kann man durch die konsequente Verwendung von Kondomen vorbeugen.
Bei einer diagnostizierten Trichomonaden-Infektion muss auch immer der Partner mitbehandelt werden. Meistens reicht eine Antibiotika-Therapie mit dem Wirkstoff Metronidazol. Die Therapie ist auch für eine Trichomonaden-Infektionen während der Schwangerschaft geeignet. Im Verlauf der Behandlung sollten die Betroffenen jedoch auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Was sind die Ursachen einer Trichomonaden-Infektion?
Der parasitäre Einzeller Trichomonas vaginalis zählt zu den Protozoen und ist Verursacher der Infektion. Der Erreger ist etwa 8 bis 25 Mikrometer groß und zählt zur Gruppe der Geißeltierchen, die sich mit ihren Geißeln (Flagellen) fortbewegen können.
Trichomonaden werden über den Schleimhautkontakt beim Sex übertragen. Eine Schmierinfektion im Schwimmbad, in der Sauna oder durch das Teilen von Handtüchern ist unwahrscheinlich. Ohne Geschlechtsverkehr, wie etwa durch Küssen, werden Trichomonaden eher nicht übertragen. Die Inkubationszeit bei Trichomonaden beträgt etwa vier bis 28 Tage, bis die ersten möglichen Symptome auftreten können.

Eine Infektion wird durch bestimmte Risikofaktoren begünstigt, wie etwa Östrogenmangel in der Scheide, Schädigung der Scheidenflora durch Bakterien oder auch vergessene Tampons. Weitere Vorerkrankungen die Trichomoniasis fördern, sind Diabetes mellitus, Immunsuppression, Schwangerschaft, HIV-Infektion oder Krebs. Laut Statistik kommt es bei oft wechselnden Sexualpartnern häufiger zu einer Infektion. Auch die Infektion mit anderen Geschlechts-Krankheiten, wie etwas Chlamydien, tragen oft ein zusätzliches Risiko für eine Trichomonaden-Infektion sowie für eine HIV-Infektion.
Was sind die Symptome?
In den meisten Fällen verläuft eine Infektion symptomlos. Falls doch Symptome auftreten sollten, äußern sich diese oft als Scheidenausfluss, Juckreiz oder Schmerzen beim Urin lassen. Der Ausfluss ist häufig auch übelriechend, grün und schaumig. Auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auf eine Trichomonaden-Infektion hinweisen.
Trichomonaden beim Mann führen noch seltener zu Symptomen als bei Frauen. Zu den Symptomen zählen: Juckreiz im Intimbereich, Beschwerden beim Ausscheiden von Urin sowie Schmerzen in der Harnröhre, Ausfluss oder eine Entzündung an der Eichel oder der Vorhaut. Über die Harnröhre kann die Infektion auf die Harnblase, die Prostata sowie die Nebenhoden übergreifen.
Eine Trichomoniasis wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. (c) Colourbox
Wie erkennt der Arzt eine Trichomonaden-Infektion?
Da Trichomoniasis oftmals unbemerkt und ohne Symptome oder Beschwerden verläuft, kann eine sichere Diagnose nur anhand einer körperlichen Untersuchung sowie Labortests gestellt werden. Schwellungen und Rötungen sind dabei erste Anzeichen.
Männer müssen im Verdachtsfall einen Urologen oder Venerologen aufsuchen. Frauen können sich an ihren Frauenarzt wenden, um einen Abstrich aus der Scheide oder der Harnröhre vornehmen zu lassen.
Bei einer akuten Infektion kann man bereits unter dem Mikroskop die beweglichen Erreger erkennen. Eine eindeutige Diagnose einer Trichomonaden-Infektion stellt der Arzt über die Untersuchung von Sekreten und Urin. Falls eine Erkrankung festgestellt wurde, müssen alle Sexualpartner informiert und ebenfalls getestet werden.
Wie wird eine Trichomonaden-Infektion behandelt?
Nach der Diagnose wird in der Regel Antibiotika mit dem Wirkstoff Metronidazol oder Tinidazol verschrieben. Infizierte Frauen können das Antibiotikum entweder als Zäpfchen in die Scheide oder in Tablettenform einnehmen.
Damit sich die Infektion nicht wieder ausbreitet, sollte auch immer der Partner mitbehandelt werden. Während der Behandlung sollte man auf Geschlechtsverkehr verzichten.
Wie kann ich vorbeugen?
Der sicherste Schutz vor einer Trichomonaden-Infektion ist der ständige und richtige Gebrauch von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Sich mit Trichomonaden zu infizieren, ohne Geschlechtsverkehr zu haben ist unwahrscheinlich.
Trichomonaden sind nicht oral übertragbar. In Saunen, Schwimmbädern oder Toiletten ist eine Infektion mit Trichomonaden auch relativ unüblich.
Wie sind die Heilungschancen?
Die Infektion lässt sich in der Regel bei früher Diagnose sehr gut behandeln, sie ist heilbar. Leider verläuft die Geschlechtskrankheit oft ohne Symptome oder Beschwerden und bleibt somit oft über Jahre unerkannt.
Eine unbehandelte Trichomonaden-Infektion kann zu Folgeerkrankungen führen. Zu den möglichen Folgen einer Trichomonaden-Infektion zählen: Entzündung der Eileiter oder Prostata sowie eine erhöhte Ansteckungsgefahr mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Während einer Schwangerschaft kann eine Trichomonaden-Infektion Auswirkungen auf das Neugeborene haben. Zu den möglichen Komplikationen gehören hierbei Frühgeburten und ein geringes Geburtsgewicht. Nach einer therapierten Infektion besteht kein Immunschutz vor einer erneuten Erkrankung. Es gibt keine Resistenz gegenüber Trichomonaden.