Unsere Knochen sind fast vollständig von einer Bindegewebshülle umgeben, der sogenannten Knochenhaut. Kommt es zu einer Verletzung oder einer Infektion, spricht man von einer Knochenhautentzündung. Bei uns erfahren Sie, welche Ursachen dahinter stecken und wie das Krankheitsbild behandelt wird.
Am häufigsten treten Knochenhautentzündungen, unter Medizinern bekannt als Periostitis, bei Sportlern wie beispielsweise Joggern und Läufern auf. Betroffen sind dann meist Körperregionen wie Schienbein oder Knie. Die Entzündung der Knochenhaut kann allerdings auch an Handgelenken, an der Ferse oder am Ellenbogen entstehen.
Die Ursachen einer Knochenhautentzündung
Bei Sportlern und körperlich aktiven Menschen ist die Knochenhautentzündung in der Regel auf eine Überbelastung zurückzuführen. Dies geschieht unter anderem auch, wenn Profi-Sportler ihre Leistung in relativ kurzer Zeit drastisch steigern müssen. Leiden Jogger an einer Entzündung der Knochenhaut, kann dies folgende Gründe haben:
- ungeeignete Laufschuhe
- falsche Einlagen
- zu hohe Intensität beim Lauftraining
- veränderter/ungewohnter Bodenbelag
- Fehlstellungen der Füße
- veränderte Lauftechnik
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Wenn Sie kein aktiver Sportler sind, aber dennoch den Verdacht einer Knochenhautentzündung haben, könnte diese auch durch eine Infektion ausgelöst worden sein.
Knochenhautentzündung durch Viren oder Bakterien
Überbelastung beim Sport ist nicht der einzige Auslöser für eine Periostitis. In manchen Fällen gelangen die Krankheitserreger unter anderem bei einem operativen Eingriff, wie beispielsweise einer Knie-OP, in den Körper und verursachen dann eine Knochenhaut- oder Knochenmarkentzündung. Zudem können andere, bereits bestehende Erkrankungen wie Tuberkulose, Typhus oder Syphilis dafür sorgen, dass Erreger wie Viren oder Bakterien die Knochenhaut über die Blutbahn erreichen.
Knochenhautentzündung: die Symptome
Ganz gleich, an welcher Stelle des Körpers die Entzündung auftritt und welche Knochen davon betroffen sind, eine Knochenhautentzündung ist immer mit Schmerzen verbunden. Bei den meisten Patienten lassen diese im Ruhezustand nach, kommen bei erneuter körperlicher Belastung oder sportlicher Betätigung aber umgehend wieder zurück. Eine Entzündung der Knochenhaut kann sich außerdem äußern durch:
- Schmerzen bei Druckausübung oder Bewegung
- Rötungen an der betroffenen Stelle
- Wärmegefühl
- Schwellungen
- eingeschränkte Beweglichkeit
- Müdigkeit und Fieber (seltener, aber möglich)
Viele Menschen, die unter einer Knochenhautentzündung leiden, unterschätzen die Erkrankung und beginnen oft viel zu früh wieder mit dem Sport. Kaum beginnt das Training, sind die Schmerzen zurück und können sich im unglücklichsten Fall sogar zu einer chronischen Knochenhautentzündung entwickeln.
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Wie wird die Entzündung der Knochenhaut behandelt?
Sofern die Diagnose Knochenhautentzündung von Ihrem Arzt gestellt wurde, lautet das oberste Gebot: Ruhe! Sportliche Aktivitäten sollten strikt gemieden werden, um einen bestmöglichen Behandlungserfolg zu erzielen. Je nach Auslöser für die Entzündung der Knochen kommen mehrere Therapiemöglichkeiten infrage. Bei einer bakteriellen Infektion der Knochenhaut wird meist ein Antibiotikum eingesetzt.

Liegt die Ursache hauptsächlich in der Überlastung, müssen die betroffenen Bereiche umgehend und relativ lange ruhig gestellt werden. Eine Behandlung von Knochenhautentzündungen kann mehrere Wochen bis Monate dauern, bis die Entzündung vollständig ausgeheilt ist. Teilweise können auch eine Kühlung der entzündeten Bereiche und die Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten für Linderung sorgen. In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass ein operativer Eingriff nötig ist, um den Entzündungsherd zu entfernen.
Knochenhautentzündung: wann zum Arzt?
Bei Schmerzen, die nicht von alleine wieder abklingen, sollten Sie generell einen Arzt aufsuchen. Falls es sich um eine Infektion der Knochenhaut durch Bakterien oder Viren handelt, muss Ihnen der Arzt ein entsprechendes Medikament verschreiben, damit die Entzündung bestmöglich behandelt werden kann. Warten Sie mit dem Arztbesuch nicht zu lange, um Folgeschäden zu vermeiden. Auch sollten Sie mit dem Mediziner den richtigen Zeitpunkt für die Wiederaufnahme des Trainings besprechen, um zu verhindern, dass ein chronischer Krankheitsverlauf begünstigt wird.
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Was Sie nach einer Knochenhautentzündung tun können
Ist die Periostitis gut verheilt, sollten Sie zunächst erst wieder langsam mit dem Sport beginnen und sich schrittweise steigern. Sobald erneut Schmerzen auftreten, sollten Sie das Training umgehend wieder beenden und Rücksprache mit Ihrem Arzt halten. Auch während einer Behandlung sind schonende Sportarten, wenn diese denn überhaupt möglich sind, wie Schwimmen oder Radfahren besser geeignet als Joggen.
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie auch im gesunden Zustand über entsprechendes Schuhwerk sowie Trainingsutensilien verfügen und Ihr Trainingsprogramm optimal anpassen, um eine Knochenhautentzündung zu vermeiden.