Insulinresistenz – Warnschuss vor dem drohenden Diabetes

Insulinresistenz – Warnschuss vor dem drohenden Diabetes

Die Insulinresistenz kann als Vorstufe zum Diabetes mellitus vom Typ 2 führen. Wird sie nicht behandelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Zuckerkrankheit entwickelt.
Inhaltsverzeichnis

Die Insulinresistenz kann eine Vorstufe vom Diabetes mellitus Typ 2 sein. Wird sie nicht behandelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich die Zuckerkrankheit entwickelt.

Die Hauptaufgabe des Insulins in Ihrem Körper ist es, Ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Das Hormon schleust den Zucker aus den Blutbahnen in Ihre Zellen. Liegt eine Insulinresistenz vor, funktioniert dieses System nicht mehr. Die Insulinempfindlichkeit der Zellen nimmt ab. Sie ignorieren die Befehle des Insulins und nehmen keinen Zucker aus dem Blut auf. Daraufhin versucht die Bauchspeicheldrüse auszugleichen, indem sie mehr Insulin produziert.

In der Grauzone des Prädiabetes

Mediziner sprechen dann von einem Prädiabetes. Das bedeutet, dass Ihre Blutzuckerwerte bereits über der Norm liegen, sie aber noch nicht die Kriterien für einen Diabetes erfüllen. Das Gefährliche an erhöhten Glukosewerten ist, dass sie auf Dauer Ihre Gefäße, die Nerven sowie zahlreiche Organe wie Herz, Nieren und Augen schädigen können. Dieser Zustand kann jahrelang andauern, bis die Inselzellen Ihrer Bauchspeicheldrüse erschöpfen und nicht mehr ausreichend Insulin produzieren können. Die Folge ist, dass Ihr Blutzuckerspiegel chronisch erhöht ist (Hyperglykämie) und sich Diabetes mellitus vom Typ 2 entwickelt.

> Blutzuckerwerte – was ist normal?

Selbst wenn sich ein Prädiabetes nicht zur Zuckerkrankheit entwickelt, stellt er ein Gesundheitsrisiko dar.

Ursachen der Insulinresistenz

Welche biochemischen Prozesse es sind, die zu einer Insulinresistenz und der Folge möglicherweise zu einem Diabetes Typ 2 führen, ist noch unklar. Gefährdet sind Sie, wenn

  • Sie Übergewicht haben, vor allem in Form von Bauchfett.
  • in Ihrer Familie Menschen an Diabetes leiden.
  • Sie eine Frau sind und an Schwangerschaftsdiabetes gelitten haben.
  • Sie eine vorwiegend sitzende Tätigkeit ausführen und sich generell zu wenig bewegen.
Drei junge Frauen, die zusammen joggen gehen.
Mehr Bewegung wirkt sich positiv auf eine Insulinresistenz aus. (c) Colourbox

Die Diagnose erfolgt oft zu spät

Zu hohe Blutzuckerwerte verursachen keine offensichtlichen Beschwerden und werden deshalb oft zu spät erkannt. Häufig stellt ein Arzt erst dann die Diagnose, wenn bereits Gefäßschäden vorliegen, es vielleicht sogar schon zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall gekommen ist. Deshalb ist es sinnvoll, dass Sie regelmäßig Ihre Blutzuckerwerte überprüfen lassen. Das ist vor allem wichtig, wenn Sie übergewichtig sind und wenig Bewegung haben. Meistens wird der Arzt ihren Nüchternzuckerwert im Blut messen und einen Glucosetoleranztest (oGTT) durchführen.

  • Nüchternblutzucker: Gesunde zeigen Werte unter 100 mg/dl. Ein Prädiabetes liegt vermutlich vor, wenn der Nüchternzucker 100 bis 125 mg/dl misst.
  • Glucosetoleranztest (oGTT): Bei Werten über 200 mg/dl kann ein Diabetes bestehen. Von einer gestörten Glukosetoleranz spricht man, wenn die Zwei-Stunden-Plasmaglukosewerte zwischen 140 und 199 mg/dl liegen bei einem gleichzeitigen Nüchternblutzucker-Wert unter 126 mg/dl.

> Blutzuckerwerte: Was ist normal?

Eine Änderung des Lebensstils als Therapie

Sollten Sie an einer Insulinresistenz oder an einem Prädiabetes leiden, ist das noch kein Anlass in Panik zu geraten. Betrachten Sie Ihren Zustand als einen Warnschuss. Sie können eine weitere Verschlechterung des Blutzuckerstoffwechsels aufhalten, Ihre Werte sogar wieder normalisieren. Abzunehmen und sich mehr zu bewegen zählt deshalb zu den wichtigsten Maßnahmen, um der Zuckerkrankheit vorzubeugen. Oft lassen sich so auch die Butzuckerwerte bei einem bereits bestehenden Diabetes Typ 2 verbessern.

  • Ernähren Sie sich vernünftig. Oft reicht es schon, ein paar Kilo abzunehmen, damit sich die Blutzuckerwerte normalisieren. Essen Sie viel Gemüse, gesundes Eiweiß und wenig Süßes. Achten Sie vor allem auf versteckte Zucker in Getränken. Wenn Sie unsicher sind, was eine gesunde Ernährung ausmacht, führen Sie eventuell eine professionelle Ernährungsberatung durch.

> Diabetes und Ernährung: Richtig essen, gesund bleiben

  • Kommen Sie in Bewegung. Muskelaktivität führt dazu, dass mehr Zucker aus dem Blut in die Zellen geschleust wird, und verbessert die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin. Wenn Ihnen Sport ein Greuel ist, dann bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag. Ideal ist eine halbe Stunde pro Tag. Nutzen Sie jede Gelegenheit, zu Fuß zu gehen und die Treppe zu nehmen statt des Aufzugs. Einen guten Anreiz schafft ein Schrittzähler, etwa in einer App auf Ihrem Handy oder in Fitnessarmbändern. 10.000 Schritt täglich wären gut, doch bereits 5.000 können viel bewirken.

> Bewegung: Natürlicher Helfer bei Diabetes

> Diabetes: Was Sie über die Volkskrankheit wissen sollten

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