Herzrasen, Schwindel und weiche Knie – plötzlich lassen sich die Reaktionen des Körpers nicht mehr kontrollieren. Der Grund: Höhenangst! Doch muss man das hinnehmen? Wir verraten, woher die Furcht kommt und was Sie dagegen tun können.
Das Gefühl, bedroht zu sein oder sich vor etwas zu fürchten, kennt sicherlich jeder. Angst ist ein natürlicher Instinkt des Menschen und soll ihn vor Gefahren schützen. Doch für manche wird die Angst vor bestimmten Dingen oder Situationen zu einer ständigen emotionalen Belastung. Sie leiden an einer Angststörung. Die Höhenangst ist eine solche Störung und wird fachsprachlich auch als Akrophobie bezeichnet.
Wie entsteht Höhenangst?
Es gibt die unterschiedlichsten Auslöser für Höhenangst. Doch immer sind es Situationen, in denen die Betroffenen plötzlich und unkontrolliert Panik bekommen. Das kann beim Überqueren einer Brücke passieren oder beim Klettern auf eine Leiter. Auch den schönen Ausblick von einem Berg oder Aussichtsturm können Betroffene nicht genießen. Stattdessen löst dies das Gefühl aus, jeden Moment in die Tiefe zu stürzen.
Die Angstattacke ist für den Betroffenen oft selbst unerklärlich und kann schon bei geringen Höhen auftreten. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich die Person im Freien oder in einem geschlossenen Raum aufhält.
In Deutschland leiden sechs bis zehn Prozent der Menschen an dieser spezifischen Phobie. Weit häufiger sind dabei Frauen betroffen.

Was passiert im Körper?
Eigentlich ist Höhenangst eine natürliche Reaktion des Körpers und wird in der Wissenschaft als Höhenschwindel bezeichnet. Wenn der Abstand zwischen Auge und betrachtetem Objekt zu groß wird, sendet das Gehirn ein Signal aus und der Gleichgewichtssinn wird gestört. Daraus folgt dann ein kurzes Schwindelgefühl: ein Schutzmechanismus des Körpers. Bei manchen Menschen äußert sich dieser körperliche Reflex allerdings weitaus extremer und wird zu einem krankhaften Zwang.
In seltenen Fällen lässt sich das Problem einer Höhenangst mit einem geschädigten Gleichgewichtsorgan begründen. Trotzdem ist es ratsam, bei derartigen Beschwerden zunächst einen Arzt aufzusuchen, um eventuelle organische Ursachen auszuschließen. Traumatische Erlebnisse, wie beispielsweise ein unglücklicher Sturz, sind häufiger Auslöser einer dauerhaften Angststörung.
Symptome: Wie äußert sich Höhenangst?
Die Symptome einer Höhenangst können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. Meistens überkommt den Betroffenen ein Gefühl der Panik, das sich bis zu einer Art Todesangst ausweiten kann. Einige Symptome können sogar beim bloßen Gedanken an Höhe auftreten. Zu den häufigsten Anzeichen einer Höhenangst gehören:
- Herzrasen und Atemnot
- Beklemmung und Druckgefühl in der Brust
- Übelkeit
- Schweißausbrüche und schwitzende Hände
- Benommenheit und Schwindel
- Zittern der Gliedmaßen und weiche Knie
- Versagen der Stimme
- Lähmungserscheinungen
- Schlaflosigkeit
- Depressionen
Kann Höhenangst behandelt werden?
Sind bestimmte Orte, Aktivitäten oder Höhenlagen bereits psychisch mit negativen Erwartungen verknüpft, empfiehlt es sich erst einmal, solche Konfrontationen zu vermeiden. Doch ein dauerhaftes Ausweichen und Meiden dieser Situationen stellt selten eine befriedigende Lösung dar und schmälert die Lebensqualität der Betroffenen. Außerdem kann dieses Verhalten die Angststörung sogar noch verstärken.
Eine erfolgreiche Behandlung benötigt immer Zeit. Der Körper muss dem Kopf vertrauen, beide Parteien müssen lernen, sich nicht zu fürchten.
Tabletten oder andere Medikamenten behandeln „nur“ die Symptome. Um den richtigen Umgang mit Höhenangst zu erlernen und diese im besten Fall erfolgreich zu behandeln, können folgende Ansätze sinnvoll sein:
- Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten
- Entspannungstechniken erlernen und anwenden
- Verhaltenstherapie unter ärztlicher Aufsicht
- Hypnose
- Homöopathische Behandlung